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Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Zurück in die Zukunft

Natürlich war früher nicht alles besser, es war sogar vieles schlechter; aber eben nicht alles, und was wirklich besser war, war, daß es besser werden konnte: Stichwort Zukunft, die es nach einem Gedanken des britischen Essayisten Mark Fisher im siegreichen Kapitalismus nicht mehr gibt. Denn Kapitalismus ist Kapitalismus ist Kapitalismus, und Zukunft unterm Kapitalismus ist, daß es Flugtaxis geben wird und daß die einen die Taxis chauffieren und die anderen sich chauffieren lassen und die allermeisten sich kein Taxi werden leisten können, weder am Boden noch in der Luft.

Im Morgenblatt schreibt der Architekturredakteur über das Münchner Arabellahaus, einen Appartementkomplex im Nordosten der Stadt, der ab dem Ende der sechziger Jahre bereits das leistete, was Bauen heute wieder soll: Verdichtung, die „Nachbarschaft von Wohnen und Arbeiten, Gastronomie und Versorgung“, die „Stadt in der Stadt“, statt daß man vor ihren Toren ständig neue Flächen versiegelt, damit Tausende Tag für Tag ins Zentrum juckeln müssen und abends im Nichts sitzen. Eine Wohnmaschine, aber im guten Sinne, die jetzt in die Jahre gekommen ist, und darum geht es, aber nicht hier.

Hier geht es um die Ästhetik, die „die der sechziger Jahre“ ist. „Heute baut man Schießschartenhäuser. Vertikales. Früher waren liegende Formate und eine horizontale Fassadengliederung en vogue. Der Horizont war etwas, worauf man gern schaute, denn er versprach die Zukunft“, und Bauten wie das Arabellahaus schürten „heitere Moderne-Erwartungen an eine neue, bessere und auch aufregendere, ja freiere Zeit“, während man nicht wissen will, welche Erwartungen die Berliner BND-Zentrale schürt. Ich möchte meinen: gegenteilige.

In Frankfurt am Main haben sie die alte Oberfinanzdirektion an der Adickesallee ja abgerissen (und, wie passend, irgendeine „Frankfurt School of Finance and Management“ hingestellt), mit dem alten Kanzlerbungalow in Bonn werden sie’s nicht wagen; so daß, wo allerorten (in Frankfurt zumal) die Nachkriegsmoderne abgeräumt wird – was sowohl den leidigen Krieg als auch die nicht mehr benötigte Moderne aus der Welt schafft –, man immerhin da wird sehen können, was das mal war: Horizont, Zukunft, und was an seine Stelle getreten ist: die Schießscharte, der Bunker.

Zeuge: „Ach, in was für einer Zeit leben wir bloß.“ Köster: „In einer fortschrittlichen, Herr Bettler, deswegen schreiten die Dinge ja so fort.“ ZDF, 1980

Daß Autos heute Panzern gleichen (und neue große Audis ihr Blinkzeichen als Ellbogen ausfahren), Familien in synthetischer Uniformiertheit durch die Wochenenden stiefeln und „massiv“ eine so populäre Journalvokabel ist, fügt sich da leider recht paßgenau ein, und auch wenn man die Regression in Retrofreuden nicht übersehen soll, ist eine Stunde mit einem deutschen Fernsehkrimi aus den siebziger oder achtziger Jahren eine ästhetische Wohltat, und nicht allein, weil hin und wieder ein Regisseur Fassbinder gesehen hat, die Einstellungen ewig dauern, niemand gefoltert wird (außer evtl. durch überlange Einstellungen) und der Abspann alle Mitwirkenden in respektvoller Ausführlichkeit aufzählt (das ist vorbei, seit es eine private Konkurrenz gibt, zu der auf keinen Fall umgeschaltet werden darf). Nein: Diese Dezenz und Zivilität (und sei's aus schlechtem Gewissen). Diese Theatersätze im Präteritum. Die Herren in Anzug und Mantel (Patriarchat, okay), Autos, halb so schwer wie heute, mit freundlichen Gesichtern und niedrigen Fensterlinien. Das Böse ist hier noch die Ausnahme und verdankt sich allgemeinen Defekten wie Hab- oder Eifersucht, und die Herren Kriminaler sind noch keine einsamen Psychowracks mit „eigener Geschichte“, sondern freundliche, aufmerksame Beamte, die die Sache im Griff haben. Daß sie, mindestens als Derrick oder der formidabel elegante „Alte“ Erwin Köster, gern im gehobenen Milieu aufklären, darf man natürlich erkennen.

Sozialdemokratie, als sie vielleicht schon falsch war, aber noch als Idee funktionierte. Schimanski hat den sich verhärtenden Verhältnissen dann den Stinkefinger zeigen müssen, und daß die vertikale TV-Moderne aus einer ganzen Kommissarsarmee besteht, erzählt bereits die ganze Geschichte.

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Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Und es ist Sommer

Unsere wunderbare Welt ist bekanntlich voller Narrative. Einige werden mählich gestrig und zu solchen, die ein Kind vielleicht noch kennenlernt – weil Traditionen, andernfalls sie keine wären, träge sind –, aber mit keiner Realität mehr wird abgleichen können: Daß der April mache, was er will, wie es in den Kindergärten noch gesungen wird, es stimmt ja schon nicht mehr, wenn zur Monatsmitte verläßlich Juni einkehrt; wie zu den ersten ideellen Opfern der Erderwärmung das Aprilwetter rechnet, dieser wunderbar antipositivistische Anachronismus, über dessen Ende sich Frühstücksradio und Wetterbericht denn auch nicht enthusiastisch genug freuen können. Denn daß einer mache, was er will, kann ja keiner wollen: die Chefs nicht, die Lohnabhängigen aber auch nicht, die sich freuen müssen, wenn es an Schreibtisch oder Werkbank auf wenigstens bezahlte Willkür hinausläuft, und die die relative Willkür am Arbeitsplatz der absoluten von Hartz IV jedenfalls und verständlicherweise vorziehen.

„Gestern Heute Morgen / Hoffnungen und Sorgen / Wechselspiel der Formen im April // Nebelschleier fallen / Freudenquellen wallen / Wind spielt mit den Weiden wie er will // Wälder rauschen, Ströme gleiten / Über Felder, durch die Zeiten / Sonnenstrahlen – wie für uns gemacht // Igel tapsen, Füchse tollen / Hier und da ein Donnergrollen / Regen prasselt auf die Blütenpracht“: für diese naivromantische Evokation hat man die späten Blumfeld 2006 ausgelacht. Dabei war es ein Abschied; und nicht will man dauernd den Weltgeist bemühn, aber daß die zeitgenössische Geschichtslosigkeit so schön mit dem Ende des Frühlings als Jahreszeit in eins fällt, ist doch mal eine Pointe. (Für „Zeit“ und „Wetter“ haben die romanischen Sprachen dieselbe Vokabel.) Für die, die so gern von Freiheit reden, ist der neue Sommer nicht nur der Beweis dafür, daß da, wo sie hinlangen, nun mal die Sonne scheint, sondern er ist auch, ganz praktisch, Vertreter und Garant jener stur guten Laune, ohne die es nicht mehr geht; und es ist so begrüßenswert wie aussagekräftig, wenn immer länger Sommer ist, aber mit immer weniger Leben, und die Körper zwar immer früher freigemacht werden, dafür immer verzweifelter bemalt sind. Daß die Leut’ beim Cabriobewegen nichts Fleuchendes mehr auf der Windschutzscheibe haben, weil sie durch mehr oder minder zu Tode Gewirtschaftetes fahren, muß sie nicht kümmern, denn es geht ihnen ja ähnlich; und hat ein Fachmann für Umweltpsychologisches im Morgenblatt nicht erst wieder davon gesprochen, der moderne Zivilisationsmensch sei von den vielen Naturschutzgeboten „überfordert“? Weswegen er aus dem desaströsen Dreieck aus Schrottfleisch, Großmotor und Fernreise nicht und nicht herausfindet? Aus dem er aber auch nicht herausfinden darf, wenn der Boom ein Boom bleiben soll?

„Du stehst in der Früh auf, und schon wieder scheint die Sonne. Das ist so deprimierend, Olga, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Jeden Tag Sonne. Da trinkst du schon mal einen, den ersten, weil, sonst hältst du’s nicht aus.“ Dietl/Süskind, 1982

Im nämlichen Morgenblatt war ein Kommentator dann sogar „deprimiert“ angesichts einer Agrarministerin, die im wesentlichen will, daß alles beim Bewährten bleibt, und jetzt erst mal solange alles prüft, bis wirklich alles tot ist; doch dafür akkurat rapsgelb, wie der Zwischenton, als dessen Sinnbild wir den alten April gern begreifen, ja generell verschwindet. Und übrig bleibt ein Gelb und Blau als Schwarz und Weiß, und aus mindestens vier Jahreszeiten werden zwei, eine schöne und eine doofe, eine richtige und eine falsche. So wie die Demokratie als alternativlos marktkonforme halt kein Nuancenparadies sein kann.

Auch wenn sich z.B. die „Zeit“ alle Mühe gibt: „Einst besiedelten Juden aus aller Welt arabisches Land. Sie schufen einfach Fakten, aus denen der Staat Israel wuchs.“ Es sind April-Scherze wie diese, für die dann auf Berliner Straßen die garantiert Falschen Prügel beziehen. Und die Sonne scheint immer früher und immer heißer auf die Gerechten und das „Kroppzeug“ (Thomas Mann), und daß uns Sonnenfreunden die Laune mal vergeht, wir glauben nicht mehr dran.

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Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: An der Urne

Es war natürlich eine Überreaktion, ein erster Reflex und völlig daneben, Bundesheimatminister Horst Seehofer (und auch nur in Gedanken, unausgesprochen, ganz für mich) ein Arschloch zu nennen, nur weil er (und eben nicht: es!) lt. Morgenblatt „Sympathie“ für ein anderes wirkliches Arschloch, den Faschisten und Judenhasser V. Orbán gezeigt hatte; denn er, Seehofer, hatte ja die allerbesten Gründe für diese Sympathie, wenn ein populärer Kollege mit der Angst vor Kaffern und Weltjudentum eine Wahl gewinnt: „Es ist ja wiederholt ein sehr deutlicher Wahlsieg“, sagte Seehofer, bevor er die EU vor einer „Politik des Hochmuts und der Bevormundung“ warnte. „Orbán habe durch den Wahlsieg einmal mehr einen Vertrauensbeweis der Bevölkerung erhalten. ,Nichts ist eine stärkere Bestätigung als der Erfolg an der Wahlurne’, sagte er“, Horst Seehofer, den ich hier, wie gesagt, ausdrücklich nicht Arschloch nenne, denn erstens wäre Horst Seehofer ein Arschloch zu nennen eine (füglich verbotene) Beleidigung, zweitens sind die Sitten schon verroht genug, und drittens hat er ja recht: Wenn das Volk, der freie Souverän, Faschismus und Judenhaß will, dann muß es beide kriegen können, und wenn ein Arschloch Politiker von der NSDAP CSU für eine Landtagswahl Stimmen braucht, dann schlägt er sich natürlich auf die Seite der Bevölkerung, die kriegen soll, was sie will oder was sie nach Regierungspropaganda wollen soll, das ist im Einzelfall nicht immer leicht zu unterscheiden.

Denn natürlich hat H. Seehofer in seiner knappen Freizeit (wg. Heimatministerium) keine Zeit, etwa Joseph Goebbels’ Tagebücher zu lesen, und vermutlich reicht es nicht einmal dazu, Jürgen Roths fulminante Franz Josef Strauß-Audiocollage (München: Kunstmann 2012) anzuhören: „Mich können Sie nicht stoppen, ich bin da!“ Dabei könnte man da so schön sentimental werden und traurig darüber, was man als CSU einst alles noch sagen konnte und auch gesagt hat, um den sog. rechten Rand zu bedienen, und was aber die linksversifften Hauptstadtkontrollettis heute alles unter Strafe stellen. Denn das wird man ja wohl noch sagen dürfen, daß es ein völlig normaler demokratischer Vorgang ist, wenn faschistische, antisemitische Staatsmedien wider Juda hetzen und die faschistische, antisemitische Regierungspartei dann eine schöne Mehrheit bekommt!

„dein goldenes Haar Margarete / dein aschenes Haar Sulamith“ Celan, 1948

Natürlich ist Horst („Hotte“) Seehofer kein Antisemit, er hat nichts gegen Juden, ein paar seiner wirklich allerbesten Freunde sind welche. Aber daß sinistre Mächte konservativen Heimat- und Volkswohlbeauftragten nicht das Braune unterm Fingernagel gönnen, das ist ja wohl einfach so, und daß Deutschland die Kontrolle über seine Grenzen verliert, auch. Da muß ein Heimatminister doch anerkennend nicken und nicken dürfen, wenn ein demokratisch oder wenigstens demagogisch gewählter Heimatpolitiker es andernorts einmal an- und deutlich ausspricht, daß die Fremdenflut, daß der Strom aus Kanaken, Geschmeiß, Kohns und Gesindel das Blut und den Boden der heiligen Heimat gefährdet! Und daß keine EU und kein linksversiffter Bundestag (Ausnahmen: CSU, AfD) hochmütig und bevormundend werden darf, wenn eine Mehrheit von Volksgenossen eine Regierung der nationalen Erhebung und des nationalen Widerstands bestätigt; eine Regierung, die schon dafür sorgen wird, daß der Haß und die Dummheit nimmer aufhören, mindestens solange nicht, wie Arschlöcher damit Wahlen gewinnen.

Allzuviel Aufregung hat es um Seehofers Einlassung nicht gegeben; falls überhaupt welche. Warum auch: Demokratie, man weiß es, findet nun mal an der Urne statt.

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Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: In Serie

Und das ist dann auch keine Lösung, statt des einen Morgenblatts einfach ein anderes Morgenblatt zu lesen: „Streit mit Rußland über Nervengiftattacke eskaliert“, schreibt die FAZ und meint aber nicht einen anhängigen Atomkrieg, sondern lediglich, daß der Streit „heftiger“ wird. Es ist dieselbe FAZ, die hinten im Blatt wieder mal über den Verlust der (Hand-)Schriftkultur jammern läßt; vermutlich geht die Befürchtung dahin, daß niemand mehr mit dem Füller „eskalieren“ schreiben kann, wenn es garantiert nicht paßt.

Im Magazin der Konkurrenz dann Grisham, der, sagt er, gar nicht sehr prominent sei: „Ich bin höchstens ein bekannterer Schriftsteller in einem Land, in dem niemand mehr liest. Bei jedem neuen Roman von mir sind die Verkaufszahlen rückläufig. Kein Jugendlicher liest mehr. Sogar ich komme immer seltener zum Lesen. Die Verleger verkaufen immer weniger in immer weniger Buchläden. Die Entwicklung ist nicht dramatisch, aber besorgniserregend.“ Daß das mit den Jugendlichen eine polemische Übertreibung ist, weiß er selbst, denn das hat das Milieu ja gemerkt, daß sich Lesen aus dem bürgerlichen Disktinktionskanon dann doch noch nicht entfernen läßt. (In Hamburg, wußte die Taz über einen „Bring your own device“-Versuch zum digitalen Unterricht, waren „die Geräte der Schüler an den Stadtteilschulen … im Schnitt neuer als die der Gymnasiasten“.) Dasselbe Milieu, das freilich selbst nicht mehr liest, weil Serien ja die neue Literatur sind, wie Leute ins Feuilleton schreiben, deren Erleichterung grenzenlos ist, daß Geist endlich bedeutet, die Fernbedienung zu finden.

„Immer weiter, immer weiter!“ Oliver Kahn, 2001

Man muß ja gar nichts gegen die Visualkultur haben, wie schließlich das lokale Bildungsbürgerressentiment dafür gesorgt hat, daß die Angelsachsen in Pop und (komischer) Unterhaltung soviel besser sind. Aber seit Anbruch des „goldenen Fernsehzeitalters“, der ja nun auch schon etwas her ist, habe ich nur ein einziges Mal etwas Skeptisches gelesen, als eine erschöpfte SZ-Kollegin die Mechanik des Seriellen nicht mehr übersehen wollte (oder konnte), und selbst bei so etwas Klassischem wie „Breaking Bad“ sprang ja ins Auge, wie und wann gestreckt worden war; und dann ähnelt noch die beste Serie Facebook in dem Ziel, so viele wie möglich so lange wie möglich am Schirm zu halten. („House of Cards“ hat im britischen Original von 1990 vier Folgen, die alles erzählen, in der US-amerikanischen, zur Massenwirkung gelangten Version sind es bislang 65.) Adornos pauschalen Einwand gegen das Kino „als bloße Verdopplung und Verstärkung dessen, was ohnehin ist“ wird man nicht unterschreiben wollen; fürs Fernsehen gilt er spätestens dann, wenn im (Dauer-)Seriellen das schlechte Unendliche als „sich wiederholende Einerleiheit“ (Hegel) aufscheint. (Und auch darum war „True Detective“ prima: Weil nach einer Staffel die Geschichte zu Ende war; jedenfalls die erste Geschichte.)

Fernsehen, hieß es mal, mache die Dummen dümmer und die Klugen klüger. Fernsehen wäre also das Instrument der Klassenherrschaft, die sich, weiß man seit Schröder, mit „Bild“ und Glotze exekutieren läßt und die gerade in rauher werdenen Zeiten nichts dagegen hat, wenn auch die Klügeren verdummen und sich noch weißgott wie klug dabei vorkommen. Wer will, daß die Vernünftigen nicht aussterben, dem schadet die Erkenntnis nicht, daß auch Serienfernsehen Fernsehen ist; und daß unsere urbanen Konsumblödiane samt der Welt, die sie prolongieren, nicht als Opfer von, sagen wir, Gottfried Keller gelten können.

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Gärtners kritisches Ostersonntagsfrühstück: Im Gegenteil

Verändern tut diese Kolumne natürlich nie etwas, und es gilt, was Christine Nöstlinger, die nicht allein Kinderbuchautorin, sondern auch politische Kolumnistin ist, im vergangenen Jahr dem Morgenblatt steckte: „Fünfzig Jahre habe ich Aufklärungsarbeit geleistet, und wofür? … Man schreibt nur für die seinigen.“

Zu denen nun der SZ-Mann Böttiger, was mich betrifft, nicht gehört, der am Gründonnerstag nicht anstand, die Lieblingsidiotie des zeitgenössischen Journalismus im Feuilleton zu vervielfältigen und von „Arno Schmidts Entscheidung, freier Schriftsteller sein zu wollen“ Mitteilung machte; und natürlich ganz sinnlos die Frage, wie es überhaupt möglich ist, die manierierte Dummheit dieser Dopplung nicht zu sehen (preßdeutsch: nicht sehen zu können), über Schopenhauer und sein Dekret, man könne eh nicht wollen wollen, ja noch hinausschießend bzw. hinter ihm freilich zurückbleibend. Aber erstens gibt es bekanntlich grundsätzlich keinen Blödsinn, den Journalisten (m/w) nicht voneinander abschreiben, und zweitens scheint hinter der aktuellen Begeisterung für die Entscheidung oder die Absicht oder gar den Willen zu wollen ein verzweifeltes Klammern ans Wollbare überhaupt zu stecken, so als zähle das, was zu wollen wäre, noch irgendwas und nicht im Gegenteil gar nichts.

Währenddessen steigt die Zahl der in Deutschland geborenen Kinder, und es sind nicht allein die der Türkinnen; auch autochthone Großstadtfrauen gebären munter, was mit der gewachsenen Zahl von Betreuungsangeboten zu tun hat sowie damit, daß Kinder jene Zukunft sind, die vor der Ahnung, daß der Begriff „Zukunft“ in der Markt- und Facebookgesellschaft nur mehr Kalendarisches meint, dann eben so selbst gemacht wird wie die Marmelade; ein Umstand, der sogar unseren Frauenromanschriftstellerinnen aufgefallen ist: „ … und wie immer, wenn alles den Bach runtergeht, zeugen die Leute Kinder wie verrückt, zum Dranfesthalten, zum Weitermachen, zum Durchhalten, und es es ist gut wenn es etwas gibt, das das Wichtigste ist“ (L. Fricke, Töchter, 3. Auflage Reinbek 2018). Und dieses Wichtigste sitzt dann im ICE und sieht, vorbildlich genug, still aus dem Fenster, während die Mutter Marke North Face ein Quizkartenspiel in der Hand hat und, vor raumgreifender Lebenslust bebend, in einer Lautstärke Quatschfragen durchs Abteil wiehert, als handele es sich dabei ums eigene Wohnzimmer: Wir sind’s, die Bildungsfamilie, Modell Zukunft! Ruhe kehrt erst ein, als die Idiotin mit ihrem nicht minder skandalösen Gatten aussteigt und zwei Kinderlosen und zwei alten Damen Platz macht, die in Rußland (oder wo) noch gelernt haben, wie man sich schämt.

„Anfrage, ob mir die Zukunft kein Thema ist. / Die Mirabellen blühen zuerst.“ Jürgen Becker, 2017

Zwei Tage später in der Zeitung dann schon wieder ein Bericht über den sog. „Übertourismus“, über Städte wie Barcelona, Venedig, Dubrovnik, die von Touristenhorden „niedergetrampelt“ werden, weil Flüge bloß „eine Pizza und ein Bier“ kosten; und natürlich hat auf dem Aufmacher einer sein beknacktes Telefon in der Hand, Barcelona zu knipsen, und wie alt ist die Beobachtung, die Leute reisten ganz allein der Fotos wegen? 60 Jahre (G. Anders); und heute können sie überall hin, und wenn „immer noch so viele an die gleichen, überfüllten Orte reisen“, dann darum: „Es stört sie einfach nicht“ (SZ). Weil sie die Freiheit, überall auf der geschundenen Welt in bestürzend achtloser Aufmachung Fotos und „Party“ zu machen, nur da ertragen, wo Masse und Krach dafür bürgen, daß Freiheit auf gar keinen Fall etwas mit Besinnung zu tun hat und physische Mobilität nichts anderes meint als im Kopf das Gegenteil.

„Sehet meine Hände und meine Füße: ich bin’s selber“ (Lukas 24,39). Lange her, daß das zu sagen noch keine Unverschämtheit war. Ich wünsche gute Ostern.

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Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Verbrechen und Strafe

Man soll dem Jens Spahn ruhig dankbar dafür sein, daß er unserem liberalen Spitzenjournalismus Gelegenheit zu Empörung und kritischem Nachhaken verschafft hat, denn Hartz IV ist ja wirklich keine schöne Sache; auch wenn eins nicht unbedacht dran drehen soll:

„Natürlich ließe sich mehr Teilhabe erkaufen mit höheren Hartz-IV-Sätzen. Gerecht aber wäre auch das nicht. Weder gegenüber denen, die in der Grundsicherung feststecken, noch gegenüber denen, die gerade so noch ohne sie zurechtkommen. Ziel staatlicher Fürsorge sollte eigentlich sein, sich überflüssig zu machen. Besser als Hartz IV ist nicht mehr Hartz IV, sondern kein Hartz IV mehr zu brauchen. Die Welt der Regelbedarfe sollte für niemanden ein Zuhause werden, in dem er dann vergessen werden kann. Sie sollte nur eine Station auf der Durchreise sein. Das aber ist allzu oft nicht der Fall. Sechs Millionen Hartz-IV-Empfänger, darunter etwa eine Million Langzeitarbeitslose – das ist der eigentliche Skandal.“

So der eigentliche Skandal nicht ist, daß eine Henrike Rossbach (SZ) mit derlei bigottem Gewäsch an die Öffentlichkeit darf, ist der eigentliche Skandal Hartz IV als solches, diese „staatliche Abwicklung des persönlichen Ruins“ (Thomas Steinfeld). Hartz IV ist keine Station auf der Durchreise, Hartz IV ist Endstation, drum braucht’s auch keine Teilhabe, die braucht’s im Pflegeheim ja auch nicht. Das hat mit Fairneß – Fairneß! – nichts zu tun, aber damit, daß Hartz IV als Angstmaschine funktionieren soll: Füg dich, spure, lerne, sonst droht dir das. Bei Foucault läßt sich nachlesen, wie das 17. und 18. Jahrhundert die Verrückten, Randständigen, Armen, sofern sie nicht öffentlich ausgepeitscht oder mit Brandmalen versehen wurden, als gottlos Nichtsnutzige in workhouses oder Asylen zusammenkehrten, und es ist heute nicht etwa ein Versäumnis, daß Hartz IV noch immer Hartz IV heißt und nicht vielleicht „Bürgergeld“ oder ähnlich freundlich, wo doch sonst alles freundlich angemalt wird. Hartz IV heißt so nackt und grimm wie eine Maßnahme, die Fürsorge vorgaukelt, aber Strafe meint; die soziale Todesstrafe, die noch jeden scheinselbständigen Paketausfahrer hinterm Lenkrad und jede Nachtputzfrau am Wischmop hält, es aber auch der Journalistin nahelegt, das Lohnabstandsgebot zu feiern und sich über die Zusammensetzung der Henkersmahlzeit zu verbreiten, als müßte es nicht darum gehen, die Todesstrafe abzuschaffen.

„Unsere Philanthropie möchte lieber Zeichen der Aufmerksamkeit gegenüber der Krankheit sehen, wo sich lediglich die Verurteilung des Müßigganges abzeichnet.“ Foucault, 1961

Und wieder kein Wunder, daß rechts von der Linkspartei niemand auch nur einen Halbgedanken an die Liquidierung von Hartz IV verschwendet, weder in der Politik, noch in der Publizistik. Das Kernstück der Agenda 2010, die den deutschen Dauerboom verantwortet, ist Hartz IV, die Institutionalisierung eines drakonischen Regimes aus Angst und Druck, das weit in die Milieus hineinreicht, die sich in wohlfahrtsstaatlichen Zeiten vor dem Gang aufs Amt sicher wähnen durften. Daß die Arbeitsagenturen und „Jobcenter“ unterfinanziert sind, die Sachbearbeiter im besten Fall überfordert, im schlechtesten Sadisten, gehört zum Spiel, denn Hartz IV, noch einmal, ist Strafe, Strafe für ein Verbrechen, von dem die Delinquentinnen denken sollen, sie hätten es begangen; ist das, was es offiziell im Vaterland, das sich so furchtbar viel auf seine Sozialstaatlichkeit zugute hält, doch gar nicht gibt: die Marktwirtschaft als freie, die ihren Ausschuß stigmatisiert und demütigt und alle, die noch was zu verlieren haben, durch Angst und abwärts kanalisierten Haß gefügig macht.

Ist lange her, dieses 18. Jahrhundert.

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Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Uwe spritzt

Es ist ja dann doch nicht so, daß es ausschließlich schlechte Nachrichten gäbe, und es hat mich sehr gefreut, von Uwe Tellkamp („Der Stasi-Turm“) zu hören; wie es mich genauso gefreut hat, daß sich der Suhrkamp-Verlag gezwungen sah, sich von seinem Star-Autor zu distanzieren, der so überraschenderweise nicht der Mann der Nuancen und Reflexion ist, dem Springer damals so begeistert um den Hals fallen mußte, weil er, Tellkamp, „den ultimativen Roman über die DDR“ verfaßt habe, „diese lächerliche sowjetische Satrapie auf deutschem Boden. … So klar antikommunistisch, so voller schneidender Verachtung für das Proleten- und Kleinbürgertum, das 40 Jahre lang im Ostteil dieses Landes sein Gift verspritzen durfte, hat noch keiner, der aus diesen Breiten kommt, den Stab gebrochen.“ Knapp zehn Jahre später, in denen der Buchpreisträger hauptsächlich an einer Fortsetzung seines „Turms“ gehockt hat – sie soll im Herbst 2019 erscheinen –, gilt Tellkamps Verachtung dem hiesigen System und seiner Presse, den sog. Wirtschaftsflüchtlingen und dem Islamerer und also allen, die nicht Pegida sind. Und plötzlich steht er an der Seite ebenjenes Kleinbürgertums, über das er einst so schneidend den Stab gebrochen hat. Wie kommt’s?

Zwei Möglichkeiten. Die eine: Der Großbürger Tellkamp, der mit dem „Turm“ ja nicht bloß Antikommunismus betrieb, sondern den westdeutschen Bildungsbürgerresten ein einwandfreies Identifikations- und Verhaltensangebot machte: Einigeln!, war bloß ein solcher unter den Bedingungen einer lächerlichen sowjetischen Satrapie, wo es gereicht haben mag, Thomas (und nicht Heinrich) Mann zu lesen, um sich wie jenes gute alte Deutschland vorzukommen, ohne das es die sowjetische Satrapie gar nicht hätte geben müssen. Die andere: Der unanfechtbar großbürgerliche Schriftsteller merkt, daß auf die Deutsche Demokratische Republik als Gottseibeiuns zwar kein Verzichten ist, Abrechnungen mit dem üblichen DDR-Unrecht (vgl. z.Z. „Das schweigende Klassenzimmer“) aber Routine geworden sind, während das Milieu ganz andere Sorgen hat, nämlich fundamental kleinbürgerliche der Konkurrenz und des Abstiegs.

„Und je ärmer sie wurde, um so stärker betonte sie ihre gesellschaftliche Herkunft, mit anderen Worten: je härter sie ihre materielle Niederlage empfand, um so bewußter wurde sie ihrer ideellen Überlegenheit. Diese ideelle Überlegenheit bestand vor allem aus Unwissenheit und aus der natürlichen Beschränktheit des mittleren Bürgertums.“ Horváth, 1930

In beiden Fällen landen wir also beim Kleinbürgertum, dessen zentrale Affekte Neid auf die da oben und Ekel vor denen da unten sind. Der Großbürger mag die „Primitivos“ (so einst der legendäre Springer-Mann und Regierungssprecher „Pepe“ Boenisch) zwar verachten, er tut dies aber freilich nicht aus Angst. Der Kleinbürger dagegen, eingeklemmt zwischen den Depravierten und den Arrivierten, behauptet sich, indem er die Depravierten aus Angst haßt und die Arrivierten aus Haß fürchtet, wenn er sie nicht sogar bewundert, was sich im Seelenhaushalt besser verbuchen läßt. Nun ist Tellkamps Arriviertenstatus kein besonders trittfester, dafür schreibt Tellkamp zu langsam, und die Fortsetzung seiner DDR-Saga wird nicht mehr in der DDR spielen, und das interessiert ja keinen. Der Status seines Dresdner Gesprächspartners Durs Grünbein dürfte ökonomisch noch sehr viel prekärer sein, aber kleinbürgerlich ist Grünbein nicht, denn er käme (wie etwa Handke) gar nicht auf die Idee, seine Künstler- und Intellektuellenexistenz als irgend konkurrente zu sehen. Ihr Appeal beruht ja gerade darauf, daß sie es nicht ist.

Tellkamp dagegen hat mal mustergültig den Markt bedient. Das hat ihm gefallen, doch er ahnt, daß ihm das kein zweites Mal gelingen wird, es sei denn, er trüge einer neuen Nachfrage Rechnung. Bei Suhrkamp ist er da zwar an der falschen Adresse; aber der Typ des „auf Touren gebrachten Kleinbürgers“ (Adorno) wird erstens nicht aussterben und muß zweitens Tellkamps Schinken ja nicht lesen. Auch der „Turm“ war damals zuallersterst: ein Weihnachtsgeschenk.

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

 Genau einen Tag, Husqvarna Group (Stockholm),

nachdem das ungarische Parlament dem Nato-Beitritt Schwedens zugestimmt hatte, mussten wir was auf heise.de lesen? Dass auf Deinen Rasenmähern der »Forest & Garden Division« nach einem Software-Update nun der alte Egoshooter »Doom« gespielt werden kann!

Anders gesagt: Deine Divisionen marodieren ab sofort nicht nur lautstark mit Rasenmähern, Traktoren, Motorsägen, Motorsensen, Trennschleifern, Rasentrimmern, Laubbläsern und Vertikutierern durch unsere Gärten, sondern zusätzlich mit Sturmgewehren, Raketenwerfern und Granaten.

Falls das eine Demonstration der Stärke des neuen Bündnispartners sein soll, na schön. Aber bitte liefere schnell ein weiteres Software-Update mit einer funktionierenden Freund-Feind-Erkennung nach!

Hisst die weiße Fahne: Titanic

 Persönlich, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck,

nehmen Sie inzwischen offenbar alles. Über den russischen Präsidenten sagten Sie im Spiegel: »Putin war in den Achtzigerjahren die Stütze meiner Unterdrücker.« Meinen Sie, dass der Ex-KGBler Putin und die DDR es wirklich allein auf Sie abgesehen hatten, exklusiv? In dem Gespräch betonten Sie weiter, dass Sie »diesen Typus« Putin »lesen« könnten: »Ich kann deren Herrschaftstechnik nachts auswendig aufsagen«.

Allerdings hielten Sie sich bei dessen Antrittsbesuch im Schloss Bellevue dann »natürlich« doch an die »diplomatischen Gepflogenheiten«, hätten ihm aber »schon zu verstehen gegeben, was ich von ihm halte«. Das hat Putin wahrscheinlich sehr erschreckt. So richtig Wirkung entfaltet hat es aber nicht, wenn wir das richtig lesen können. Wie wär’s also, Gauck, wenn Sie es jetzt noch mal versuchen würden? Lassen Sie andere Rentner/innen mit dem Spiegel reden, schauen Sie persönlich in Moskau vorbei und quatschen Sie Putin total undiplomatisch unter seinen langen Tisch.

Würden als Dank auf die Gepflogenheit verzichten, Ihr Gerede zu kommentieren:

die Diplomat/innen von der Titanic

 Wieso so eilig, Achim Frenz?

Wieso so eilig, Achim Frenz?

Kaum hast Du das Zepter im Kampf um die Weltherrschaft der Komischen Kunst auf Erden in jüngere Hände gelegt, da schwingst Du Dich nach so kurzer Zeit schon wieder auf, um in den höchsten Sphären für Deine Caricatura zu streiten.

Mögest Du Dir auch im Jenseits Dein beharrliches Herausgeber-Grummeln bewahren, wünscht Dir zum Abschied Deine Titanic

 Wie bitte, Extremismusforscher Matthias Quent?

Im Interview mit der Tagesschau vertraten Sie die Meinung, Deutschland habe »viel gelernt im Umgang mit Hanau«. Anlass war der Jahrestag des rassistischen Anschlags dort. Das wüssten wir jetzt aber doch gern genauer: Vertuschung von schrecklichem Polizeiverhalten und institutionellem Rassismus konnte Deutschland doch vorher auch schon ganz gut, oder?

Hat aus Ihren Aussagen leider wenig gelernt: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Treffer, versenkt

Neulich Jugendliche in der U-Bahn belauscht, Diskussion und gegenseitiges Überbieten in der Frage, wer von ihnen einen gemeinsamen Kumpel am längsten kennt, Siegerin: etwa 15jähriges Mädchen, Zitat: »Ey, ich kenn den schon, seit ich mir in die Hosen scheiße!«

Julia Mateus

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg