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Das ahnungslose Portrait (31)

Joachim Gauck – was wir* über den ehemaligen Bundespräsidenten wissen und was nicht 

COVID19 ist eine Erfindung der Seifenindustrie. Kaum sterben ein paar tausend Leute an einem "Virus", kaufen alle wie blöd die Laugenpampe und singen den halben Tag psychotisch Happy Birthday vorm Spiegel. Zufall? Nein! Genauso wie es kein Zufall ist, wenn ein legendär ungewaschener Ex-Bundespräsident Querdenker mag.

Von "Big Soap" lässt sich ein Joachim Gauck so wenig zur Hygiene zwingen wie vom SED-Staat. Wie oft standen Spitzel vor seiner Tür und riefen: "Herr Gauck, wir flehen Sie an, waschen Sie sich! Wir müssen Ihnen doch auf Schritt und Tritt folgen, bitte, es ist nicht zum Aushalten, huströchelkotz." Ja, wie oft? In den Stasi-Akten ist keine genaue Zahl vermerkt.

Sicher ist, dass Gauck schon als sturer Dreckspatz zur Welt kam. Später erzählte er in seinen Predigten gerne das von ihm selbst erfundene Gleichnis vom sturen Dreckspatz. Es geht so: Einmal wurde ein kleiner Spatz dreckig. Doch er wusch sich nicht. Gott fand's toll. GAUCK! Amen.

Ornithologen unterscheiden Joachim Gauck in zwei Joachim Gaucks:

1) Gauckus Melancholia Rex
Da ist zum einen der DDR- oder auch Vorwende-Gauck, der mit aufgeplustertem Gefieder lustlos auf der Sitzstange brütet, kaum gegen den Spiegel pickt und das Futter verweigert. Seine Kloake ist regelmäßig kotverschmiert, er putzt sich nicht, wirkt am Tag lethargisch und kann nachts nicht schlafen, weil er a) an Deutschland denkt und b) seine Augenlider vom vielen Weinen schon halb durchsichtig geworden sind. Oben auf dem Kopf stehen einzelne Federn sinnlos ab. Am Baden hat er keine Freude (s.o.)

2) Gauckus Germanicus Aschus Phoenicus
Im Frühjahr 1990 wurde dann der erste Joachim Gauck in Freiheit gesichtet. Sein Ruf reicht von "To-le-ranz! To-le-ranz!" bis zu "AfD Ok! Why not!". Aber das muss man ja nicht alles gleich in die Zeitung reinschreiben. Also wie gesagt:

Melden Sie bitte alle weiteren Rufe von Joachim Gauck umgehend an den NABU.

*Elias Hauck/Tim Wolff

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Das ahnungslose Portrait (30)

Monet und Manet. Das große Doppelportrait zum Jubiläum der Rubrik

(Triggerwarnung: Alkoholmissbrauch, Bildzeitung)
Sehr geehrter Herr Monet oder Manet,

Ihre Seerosen. Sie sind 300 mal 8 Meter groß. Ich war noch nie so besoffen, wie als ich Sie zum ersten Mal sah. Das war gestern. Heute eröffnet die Neue Nationalgalerie in neuem Glanz. Und ich bin wieder eingeladen. Kotzt schon mal für mich vor … ich komme …

Mit diesem Brief müssen wir* heute leider beginnen, da wir von ganz oben (Feminismus) den Befehl dazu bekommen haben. Es ist im Jahr 2021 nicht mehr möglich, offen zu sagen, wer uns dazu gezwungen hat (es ist Paula Irmschler).

Zwei, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, das sind jedenfalls

A) Jean Claude Monet und
B) Jacques "Weindepot" Manet

Im folgenden A und B genannt.

Zwischen

Elias Hauck / Tim Wolff

und

A / B

wird folgender

PORTRAITVERTRAG

geschlossen.

§ 1
(1) Gegenstand dieses Vertrages ist das vorliegende Portrait,
(2) insbesondere eine Liste über die Unterschiede zwischen A und B.

Denn A und B haben beide saugern gemalt. Deswegen werden sie gerne verwechselt.

Hier die Unterschiede zum Copy & Pasten für die liebe Tante am Starnberger See (die freut sich doch auch mal über eine E-Mail mit ein paar zusätzlichen Zeilen):

  • A hat ein o, wo B ein a hat
  • A hatte es mehr so mit Landschaften, B eher mit Leuten
  • Wo A tupfte, strichelte B – und umgekehrt
  • A hat es lebendig ins 20. Jahrhundert geschafft, B nicht
  • Spitzname von A war auch nicht Manni
  • A = Absinth, B = Burgunder (grau)
  • A hatte Humor, wenn auch einen arg bemühten (Pointelismus), B nicht.

Änderungen und Ergänzungen dieser Liste bedürfen der Schriftform. Dieses gilt auch für die Abbedingung der Schriftform. Für Verstöße gegen die Bestimmungen, soweit sie durch höhere Gewalt oder durch außerhalb ihrer Verantwortung liegende Umstände verursacht werden, können weder A noch B haftbar gemacht werden. Außerdem sind beide schon tot.

*Tim Wolff und Elias Hauck

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Das ahnungslose Portrait (29)

Christoph Schlingensief – was wir* über den wissen und was nicht

Eine Straße in Berlin, Autos parken, Autos fahren, Fahrräder rollen, Fahrräder lehnen, Fußgänger schlendern. In den Häusern sitzen Menschen vor Geräten, würden Derrick schauen, dürfen aber nicht. Stattdessen: Netflix, Prime, Disney+, Kika-App, Filmzie, Waschmaschine. Andere Stadt, gleiches Bild. Köln vielleicht. Bayreuth womöglich. Wernigerode. Nein, doch nicht. Aber Kassel, Aachen, Husum. New York, Rio, Tokio. ARD, ZDF, C&A, BRD, DDR und USA. Harry Truman, Doris Day, Red China, Johnnie Ray, South Pacific, Walter Winchell, Joe DiMaggio. Es fällt auf. 

Schlagen Sie ein Telefonbuch auf, wenn Sie noch eins haben. Gehen Sie alle Namen durch, von Abba bis Babba, von Ceterum bis Censeo, von Delendam bis Esse, von Fickerl (hähä, der heißt wirklich so!) bis Gickerl, von Henrick bis Ibsen, von Joko bis Klaas, vom Dalai Lama bis dei Mama, vom Blüm Nobbi bis zum Obbi, von Picasso bis Susi Quatro, von Roger Rabbit bis Tschaikowski und von Ulbricht bis Vivaldi und von Wiwaldi bis Aktenzeichen XY mit Eduard Zimmermann. Es fällt schon langsam auf!

Lachsforelle, Blattsalate und ein Schluck Blanchet. Na?
Fenchel, Hummer, grüner Spargel und ein Schluck Blanchet. Immer noch nicht?
Artischocken frische Austern und ein Glas Blanchet?

Dann vielleicht so: Fahren Sie nach Frankfurt am Main, kaufen Sie ein Tütchen Koks (gibt's derzeit günstig bei Wladimir und der krassen Gabi, in der Nähe vom Bahnhof, zweimal lang, einmal kurz klingen, Polizei unerwünscht), dann gehen Sie ein Stück geradeaus, dann links, dann die siebzehnte rechts, Stück durch bis vor zur großen Straße, dort treffen sie Michel Friedmann und gehen eine Straße weiter zum Nobel-Italiener. Und da fällt es auf.

Christoph Schlingensief fehlt.

*Elias Hauck/Tim Wolff

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Das ahnungslose Portrait (28)

Isa Genzken – was wir* über die internationale Top-Künstlerin wissen und was nicht

Isa Genzken ist eine berühmte Künstlerin, die niemand kennt. Paradox, aber verrückt! Kunst eben. 

Jedenfalls arbeitet sie deswegen seit Jahren unter dem Motto "Genzken eine, Genzken alle!" Isa ist eben verrückt wie Kunst selbst, sprichwörtlich auf dem Dachboden geblieben, wenn Sie verstehen. Verrückt aber auf eine ganz positive Art natürlich, im Sinne von "einzigartig", "genial!" oder "bis zum Anschlag mit Drogen vollgepumpt".

1994 floh sie mit einem Heißluftballon aus der DDR – fünf Jahre zu spät. Die Mauer war da bereits abgebaut und als Souvenir an deine Mutter am Brandenburger Tor verkauft. Genzken erklärte ihren Flug über Berlin zur Kunstaktion ("DDR EXIT No.4") und fand auch gleich einen Dummen: die Deutsche Bank Gummersbach kaufte der Künstlerin den aus Regenschirmen und Babybeißringen zusammengenähten Klumbatsch für 8,2 Mio. US-Dollar ab. Damals ein Vermögen.

Von dem Geld kaufte sie sich am Berliner Westhafen ein altes Fabrikgelände, nannte es "Fabrictor" und goss es vollständig mit Beton aus. Heute arbeiten dort über ein Dutzend spindeldürrer Studenten mit langen Haaren, bemalen Rollstühle, schreien, kleben, installieren, wüten, stehlen, beleidigen den Namen des Herrn (Jonathan Meese) und machen Klingelstreiche bei Wolfgang Joop in Potsdam. Kunst soll das alles sein.

Im Februar 2012 verlor die exzentrische Künstlerin eine mit 10-Euro-Scheinen vollgestopfte Tüte im Berliner Nachtleben ("Toms Bar"). Das Geld stammte aus einer Installation, die Genzken in einer leerstehenden Backwerk-Filiale … na ja: eben installiert hatte - unter dem Titel "Ist das Kunst oder kann ich ein Weck?"

Kunst besteht für Genzken nicht darin, mit Vollverben um sich zu werfen, Kunst kommt für sie von Kommunikation, Knack&Back und den drei großen A: Aufstellen, Ausstellen, Absagen.

Genial. 

Im Sinne von "verrückt".

*Elias Hauck/Tim Wolff

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Das ahnungslose Portrait (27)

Jacinda Ardern – was wir* über unsere neuseeländische Premierministerin wissen und was nicht

Neuseeland ist eine Insel. Das wüssten viele nicht, wenn es nicht Jacinda Ardern gäbe. Neuseeland ist eben eine Insel. Das weiß man jetzt, weil Ardern mit Corona naheliegend und vernünftig umging. Neuseeland ist verdammt noch mal eben eine Insel! Dabei galt Ardern lange als Festlandbegabung (neuseeländisch für rundum kompetent).

Aber genug Lob.

Jacinda Ardern, Jacinda Ardern, pff. Muss man denn immer alles gut finden, was offensichtlich nicht schlecht ist? Was reimt sich auf "Geht Autos knabbern mit Mardern"? Eben! Wer hat angeblich schon mal mit deutschen Backpackern "Eisgekühlter Bommerlunder" gegrölt, erstaunlich akzentfrei? Wer findet Betty White (heimlich) unsympathisch? Wer hat leicht betroffen reagiert, als sie vom Tod Prinz Philips gehört hat? All diesen Fragen müsste sich Jacinda Joringel Ardern eigentlich stellen. Aber wer tut das nicht? Genau.

Die Zähne geputzt hat sich die Gute jedenfalls noch nie, gurgelt indes mit Xylit den Karies vom Zahn. Mit was? Na, mit Xylit! Ja. Xylit. Es schmeckt so unglaublich süß und pflegt doch ganz wie nebenbei. Xylit vom Dr. Baumer an der Lahn/Bergstraße. Nur in Ihrer Apotheke. Fragen Sie einfach nach Xylit. Ihre Zähne werden es Ihnen danken.

Doch wie kam die Frau ins Amt als Frau?

Die 40. Premierministerin Neuseelands bzw. zweite Premierministerin Neuseelands wurde am 40. Tag des Jahres 2004 mit einer so richtig urigen Neuseeland-Zeremonie ins Amt berufen, in deren Verlauf der Staats-Schamane Ulrick de Vries insgesamt viermal den Teufel anrief, beim fünften Mal hat es aber erst geklappt. Das Ereignis wurde live auf Youtube übertragen, präsentiert von Xylit. In dieser Zeit wurden insgesamt 224 sog. → Ardern-Babys geboren. Oder gezeugt. Ist unklar. Genaue Angaben bekommt da nicht.

Neuseeland ist eben eine Insel.

* Elias Hauck/Tim Wolff

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Das ahnungslose Portrait (26)

Michael Müller – was wir* über den Regierenden Bürgermeister von Berlin wissen und was nicht

Wissen Sie noch, letztes Mal? Elon Musk, ye olde Elektro-Bratze? Was stand da noch am Textende? "Der Bürgermeister von Berlin heißt Matthias oder Michael Müller und er sieht auch genau so aus. Doch das ist eine andere Geschichte …"

Und jetzt kommt sie. Genau diese andere Geschichte. Verrückt! Wie Michael Müller. Doch seine Bürgermeisterwerdung begann erst mal eigentlich ganz unspektakulär mit einem Stellenangebot im Roten Rathaus:

Nachfolger jesucht, will Freizeit u. mehr Schlaf, aussagekräftige Pics bitte z.Hd. Klaus Wowereit

stand da dick mit Edding auf der Innenseite der Herrenklokabine im Erdgeschoss geschrieben. Heute undenkbar bzw. verboten von der linken Twitterbubble! Am nächsten Tag jedenfalls sitzt M&M auch schon gestriegelt und gebügelt an seinem neuen Arbeitsplatz und fährt sachte mit dem Finger über den goldenen Bilderrahmen, aus dem Gott sei Dank wieder eine neue Ehefrau erstrahlt. Ja … aber ... er hat sich doch gar nicht ordentlich auf die Stelle beworben?! Genau, denn: "Ohne Bewerbung auch keine Absage möglich!" So schlau ist er, unser neuer Regierender Bürgermeister von Berlin. Oberbürgermeister Oberschlau.

Regierend sagt man übrigens, weil ganz Berlin aus Bürgermeistern besteht. Das ist wie mit den 80 Millionen Bundestrainern oder Virologen. Ganz Berlin regiert mit. Ob Junkies und Dealer im "Görli", ob Udo Lindenberg in seiner Hotel-Suite mit Minderjährigen, ob die Einrad-Hipster im Szene-Kiez Wolfratshausen bei einer schönen Wacholder-7up – sie alle diskutieren ständig über Stadtpolitik. Schnacken zünftig Tacheles, wie ihnen die Berliner Gosch gewachsen ist. Es ist ein Spleen, 'ne richtige Macke, DAS Berliner Ding.

Aber nur einer darf wirklich regieren: Michael Müller. Wieso? Keiner weiß es. Weshalb? Innere Dämonen zwingen ihn dazu. Warum? Weil es Walter Momper einfach nicht mehr kann.

So, und jetzt schlaft schön, der Papa muss morgen früh raus, die E-Mails füttern.

*Elias Hauck/Tim Wolff

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Das ahnungslose Portrait (25)

Elon Musk – was wir* über den reichsten Mann der Welt wissen und was nicht

Gestern stand er schon wieder in der Zeitung: "GENERALDIREKTOR MUSK AMÜSIERT SICH PRÄCHTIG IM KREISE SEINER FREUNDE". Dazu ein Foto, auf dem ihm der Bürgermeister von Berlin den Mund mit einem 50-Euro-Bitcoin abwischt. Wie kam es dazu? Ein Erklärungsversuch.

Elon Musk will ins Weltall und nach Brandenburg. Elon Musk ist verrückt. Aber produktiv verrückt. Eben macht er noch aus Geld ein internationales Zahlungsmittel, dann baut er einen Elektroflitzer. Einfach so. Weil er will. Weil er es kann. Dann: Mittagessen auf dem Weg zur Raketenmanufaktur. Alles elektrisch. Schon in wenigen Jahren will Elon Musk regelmäßig reiche Leute ins Universum schießen. Deine Mutter hat sich schon angemeldet.

Elon Musk wurde durch ungeschützte Penis-Vagina-Stimulation u. - Penetration gezeugt. Stundenlang, bis zum Exzess, also da muss man schon auch mal den Urhebern Danke sagen für ihr Durchhaltevermögen. Neun Monate später ist Elon Musk dann ein Baby. Wird Kind, das zum jungen Mann reift, dem früh wieder die Haare ausfallen (siehe ➝ Baby). Dann: viel Geld, Haare wieder da! Wie von Zauberhand gekauft. Jetzt kann ihn nichts mehr stoppen. Elon Musk im 40-Karat-Reichtumsfieber. Immer auf der Jagd nach dem Kolumbusfalter.

Der Rest ist schnell erzählt. Von Elon Musk. Aber der ist gerade nicht hier. Deswegen folgende Fun Facts:

  • Elon Musk verzeiht Fehler
  • Aber nur die eigenen!
  • Sein Name besteht aus acht Buchstaben
  • Es sei denn, man schreibt ihn im Genitiv
  • ;)
  • Dann sind es neun
  • ;)
  • Mr. Musk hat in seinem Leben erst zweimal geweint und zwar:
  • 1) bei "Mrs. Doubtfire", als die Gummi-Maske aus dem Fenster segelt und von einem LKW überfahren wird …
  • Das zweite Mal, als Pierce Brosnan fast an einem Shrimp erstickt (auch in "Mrs. Doubtfire", dann rettet ihn Robbie Williams), schaut halt einfach den Film
  • Der Bürgermeister von Berlin heißt Matthias oder Michael Müller und er sieht auch genau so aus. Doch das ist eine andere Geschichte ...

 

*Elias Hauck/Tim Wolff

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Lustiger Zufall, »Tagesspiegel«!

»Bett, Bücher, Bargeld – wie es in der Kreuzberger Wohnung von Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette aussah«. Mit dieser Schlagzeile überschreibst Du Deine Homestory aus Berlin. Ha, exakt so sieht es in unseren Wohnungen auch aus! Komm doch gern mal vorbei und schreib drüber. Aber bitte nicht vorher die Polizei vorbeischicken!

Dankend: Titanic

 Aaaaah, Bestsellerautor Maxim Leo!

In Ihrem neuen Roman »Wir werden jung sein« beschäftigen Sie sich mit der These, dass es in nicht allzu ferner Zukunft möglich sein wird, das maximale Lebensalter von Menschen mittels neuer Medikamente auf 120, 150 oder sogar 200 Jahre zu verlängern. Grundlage sind die Erkenntnisse aus der sogenannten Longevity-Forschung, mit denen modernen Frankensteins bereits das Kunststück gelang, das Leben von Versuchsmäusen beträchtlich zu verlängern.

So verlockend der Gedanke auch ist, das Finale der Fußballweltmeisterschaft 2086 bei bester Gesundheit von der heimischen Couch aus zu verfolgen und sich danach im Schaukelstuhl gemütlich das 196. Studioalbum der Rolling Stones anzuhören – wer möchte denn bitte in einer Welt leben, in der das Gerangel zwischen Joe Biden und Donald Trump noch ein ganzes Jahrhundert so weitergeht, der Papst bis zum Jüngsten Gericht durchregiert und Wladimir Putin bei seiner Kolonisierung auf andere Planeten zurückgreifen muss? Eines will man angesichts Ihrer Prognose, dass es bis zum medizinischen Durchbruch »im besten Fall noch 10 und im schlimmsten 50 Jahre dauert«, ganz bestimmt nicht: Ihren dystopischen Horrorschinken lesen!

Brennt dann doch lieber an beiden Enden und erlischt mit Stil: Titanic

 Du, »Deutsche Welle«,

betiteltest einen Beitrag mit den Worten: »Europäer arbeiten immer weniger – muss das sein?« Nun, wir haben es uns wirklich nicht leicht gemacht, ewig und drei Tage überlegt, langjährige Vertraute um Rat gebeten und nach einem durchgearbeiteten Wochenende schließlich die einzig plausible Antwort gefunden. Sie lautet: ja.

Dass Du jetzt bitte nicht zu enttäuscht bist, hoffen die Workaholics auf

Deiner Titanic

 Nicht zu fassen, »Spiegel TV«!

Als uns der Youtube-Algorithmus Dein Enthüllungsvideo »Rechtsextreme in der Wikingerszene« vorschlug, wären wir fast rückwärts vom Bärenfell gefallen: In der Wikingerszene gibt es wirklich Rechte? Diese mit Runen tätowierten Outdoorenthusiast/i nnen, die sich am Wochenende einfach mal unter sich auf ihren Mittelaltermärkten treffen, um einer im Nationalsozialismus erdichteten Geschichtsfantasie zu frönen, und die ihre Hakenkreuzketten und -tattoos gar nicht nazimäßig meinen, sondern halt irgendwie so, wie die Nazis gesagt haben, dass Hakenkreuze vor dem Nationalsozialismus benutzt wurden, die sollen wirklich anschlussfähig für Rechte sein? Als Nächstes erzählst Du uns noch, dass Spielplätze von Kindern unterwandert werden, dass auf Wacken ein paar Metalfans gesichtet wurden oder dass in Flugzeugcockpits häufig Pilot/innen anzutreffen sind!

Nur wenn Du versuchst, uns einzureden, dass die Spiegel-Büros von Redakteur/innen unterwandert sind, glauben Dir kein Wort mehr:

Deine Blauzähne von Titanic

 Ach, Taube,

Ach, Taube,

die Du in Indien wegen chinesischer Schriftzeichen auf Deinen Flügeln acht Monate in Polizeigewahrsam verbracht hast: Deine Geschichte ging um die Welt und führte uns vor Augen, wozu die indische Fashion-Polizei fähig ist. Aufgrund Deiner doch sehr klischeehaften Modetattoos (chinesische Schriftzeichen, Flügel) fragen wir uns aber, ob Du das nicht alles inszeniert hast, damit Du nun ganz authentisch eine Träne unter dem Auge oder ein Spinnennetz auf Deinem Ellenbogen (?) tragen kannst!

Hat Dein Motiv durchschaut: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

 Die Touri-Falle

Beim Schlendern durchs Kölner Zentrum entdeckte ich neulich an einem Drehständer den offenbar letzten Schrei in rheinischen Souvenirläden: schwarzweiße Frühstücks-Platzmatten mit laminierten Fotos der nach zahllosen Luftangriffen in Schutt und Asche liegenden Domstadt. Auch mein Hirn wurde augenblicklich mit Fragen bombardiert. Wer ist bitte schön so morbid, dass er sich vom Anblick in den Fluss kollabierter Brücken, qualmender Kirchenruinen und pulverisierter Wohnviertel einen morgendlichen Frischekick erhofft? Wer will 365 Mal im Jahr bei Caffè Latte und Croissants an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert werden und nimmt die abwischbaren Zeitzeugen dafür sogar noch mit in den Urlaub? Um die Bahn nicht zu verpassen, sah ich mich genötigt, die Grübelei zu verschieben, und ließ mir kurzerhand alle zehn Motive zum Vorteilspreis von nur 300 Euro einpacken. Seitdem starre ich jeden Tag wie gebannt auf das dem Erdboden gleichgemachte Köln, während ich mein Müsli in mich hineinschaufle und dabei das unheimliche Gefühl nicht loswerde, ich würde krachend auf Trümmern herumkauen. Das Rätsel um die Zielgruppe bleibt indes weiter ungelöst. Auf die Frage »Welcher dämliche Idiot kauft sich so eine Scheiße?« habe ich nämlich immer noch keine Antwort gefunden.

Patric Hemgesberg

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
28.03.2024 Nürnberg, Tafelhalle Max Goldt
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt