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Das ahnungslose Portrait (38)

Alfred J. Biolek – was wir* über den TV-Pionier u. leidenschaftlichen Hobbykoch wissen und was nicht

Ahnungslos-Biolek.jpg

Liebe Trauergemeinde, sehr geehrte Hinterbliebenen,
liebe Räuspernde,

toll, dass Sie alle da sind! Ich freue mich wirklich wahnsinnig, dass Sie die Zeit gefunden haben, heute abend in meine kleine Talkshow "Bios Friedhof" zu kommen. Ja, ein trauriger Anlass, den wir uns aber nicht zum Anlass nehmen wollen, traurig zu sein! (*Augenbrauen klug hochzieh*) Aber dafür, dass es auch ein fröhlicher Abend werden wird, dafür wird unser Gast bestimmt mit Sicherheit sorgen, denn dieser Gast bin ich! (*Unterkiefer schmunzelnd nach vorne schieb*, Gelächter)

(Verbeugung. Applaus.)

Ich darf mich kurz vorstellen, mein Name ist Alfred Jodokus Biolek, ich bin oder besser gesagt war ein leidenschaftlicher Esser, also ich hab wirklich immer alles gerne gegessen und getrunken selbstverständlich auch. Ein Mann des Superlativs: Ihr Alfredissimo eben!

(Applaus, einzelne Tränen)

Nach mir wurde sogar eine Ente benannt. Das war aber keine Ente zum Essen skurrilerweise, sondern eine Zeichentrick-, also eine gezeichnete Ente. Und die wurde erfunden von Herman van Veen, dem Liedermacher, während einer Reise im griechischen Mittelmeer, und den hab ich heute abend mal eingeladen, um mir eine Art Trauerständchen vorsingen zu lassen, und darauf bin ich jetzt sehr gespannt: Herman van Veen!

(Applaus, sehr viele Tränen)

(Van Veen mit Gitarre, pfeift etwas auf Niederländisch, plötzlich singt er los)

Alfred Bio Biolek
plotseling is hij weg
Hij at getaan ejn marmaledesnittje in de kop
nu eten de wormen hem op
La la la la
Diddelje diddeljedü
La la la la

(Van Veen wird abgeführt, Auftritt Helmut Kohl.)

Vielen Dank, Herr Wecker!
Was, meine Damen und Herren, liebe Bubb'm, soll man über diesen Mann, Alfred Biolek, schon sagen, was nicht alle wüssten? Alle, die ihn kannten oder nur im Fernsehen sahen, mochten ihn. In der Hinsicht war er mein böser Zwilling. Darum habe ich mich von ihm auch interviewen lassen. Gern hätte ich auch mit ihm gekocht, zum Beispiel Butter.

(Applaus. Biolek kommt zu Kohl, klopft ihm auf die Schulter.)

Ach, Herr Dr. Kohl, Sie rühren mich!

(Kopf zur Seite gelegt, Moderationskarten fest in beiden Händen, legt die oberste nach hinten, wirft einen Blick auf die nächste, klarer Blick in die Kamera)

Ja, und das war es dann auch schon mit der heutigen Sendung. Danke, dass Sie dabei waren.

(Tiefe Verbeugung.)

 

*Elias Hauck/Tim Wolff

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Das ahnungslose Portrait (37)

Horst Tappert – was wir* über den SS-Schauspieler wissen und was nicht

Horst Tappert wachte jeden Morgen um Punkt 6 Uhr 0 auf und konnte sich an nichts mehr erinnern. Mühsam erlernte er immer wieder jeden Tag noch vor dem Frühstück das Sprechen und Salutieren, gegen 13 Uhr das Gehen und Exerzieren. Dann Brombeertee und ein Schuss Heroin, direkt in die Vene des ZDF-Stars.

"Wo war ich gestern Abend zwischen 20 Uhr 15 und 22 Uhr?"

soll er dabei immer leise seiner Ehefrau Hilde zugeflüstert haben. Um 14 Uhr straight dann jeden Tag immer wieder derselbe Schauspielunterricht bei Silvja deGulpta (bitte googeln). Legendär ihre Tipps: "Emozione mucjo, Seniore Tapperto!" – er war für seine kalte Art bekannt. Dann schminkte Silvja ihn bis zur Unkenntlichkeit, stundenlang. 16 Uhr Cognac. Fanpost beantwortete er dann einfach direkt in der Badewanne, jeden Tag ein heißes Bad, 90 Minuten lang, das ist gut für die Tränensäcke zum Aufquellen. Tja, und dann ging es ja auch schon zur Arbeit in die Bavaria Filmstudios, aber was wollte er da noch mal genau?

Vergessen wollte er dort. Vergessen, dass er bei der SS war. Problem: Die SS steckt in Vergessen. Außerdem waren alle im Fernsehgeschäft mindestens einmal bei der SS. Das gehörte damals einfach zum guten Ton. Ohne Totenkopfring kam man gar nicht erst aufs Set. Und dann wurde vom Krieg erzählt, dass die Schenkel glühten. Doch nur hinter der Kamera. Sobald es hieß "Kamera läuft!", war Schluss mit lustig. Und Tappert ein anderer, und zwar: Walter Giller. 862 Folgen lang verwandelte sich Horst Tappert innerlich in Walter Giller, um Derrick spielen zu können. Es gelang jedesmal. Das Publikum war begeistert.

Um 20 Uhr 15 hieß es dann

"Uhrenvergleich, Hilde! 3, 2, 1, klick."

Danach ging es sofort ins Bett (Tappert hasste alles, was nach der Tagesschau lief). Noch ein Glas Milch, ein Löffel Honig, total kranker Sex und dann: süße Träume Richtung Vergessen.

 

*Elias Hauck/Tim Wolff

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Das ahnungslose Portrait (36)

Maike Kohl-Richter – was wir* über die legendäre Exkanzler-Gattin wissen und was nicht

Maike Kohl-Richter hat 2 Leben, das erste führte sie zurückgezogen in einem Hutzelhäuschen im Wald, mit selbst genähten Frottee-Gardinen und einer Katze auf dem Buckel. Abends ist sie immer um einen großen schwarzen Kessel gehüpft und hat da Froschaugen, Spinnenbeine und Wurzeln reingeworfen, fertig war ihr Zaubertrank ("Maikes Finest")! Der soll gut gegen Rheuma und Geldwäsche gewesen sein, so erzählen es sich jedenfalls die Tiere des Waldes.

Jedenfalls am Wochenende verkaufte sie dann immer diesen wichtigen Trank, direkt an der Bundesstraße B1, nahe Kloster Chorin. Eines Tages hielt da ein Auto an, eine schwarze Limousine mit Aufkleber an der Stoßstange "I AM FROM OGGERSHEIM – SEX NOW!" und das Unglück nahm seinen Lauf ...

Lange wurde Maike Richter unterstellt, sie hätte sich aus niederen Motiven den besten und reichsten Kanzler der Bundesrepublik gekrallt. Selbst renommierte Politikwissenschaftler nannten sie "Kohldigger". Einfach so. Als wäre das kein ziemlich bemühtes Wortspiel. So, als müsste man nicht viel rhetorisches Brimborium auffahren, um die in dem Begriff wabernde Misogynie hinter Ironie und erfundenem Kontext zu verstecken. Einfach so: "Kohldigger – she ain't messin' with no broke Kanzlers."

Dabei war Helmut Kohl in seinen späten Jahren durchaus ein gebrochener Mann und Maike Kohl-Richter was still messin' with him bis zum Ende. Es soll keiner sagen, das sei keine beeindruckende Leistung! Daran, Kohl unter Kontrolle zu bekommen, sind Generation von vermeintlich gestandenen Männern jämmerlich gescheitert. Und wenn Maike Kohl-Richter in diesem Prozess hier und da Fehlerchen gemacht hat – ja, und? Die Frau wird nächstes Jahr erst 32. In jungen Jahren macht man nun mal Fehler.

Das einzige, was wirklich bedauerlich an Helmut Kohls Tod ist: dass die Kohl-Ehe II nie die Chance hatte, das Insta-Game von Gerhard Schröder und seiner Frau So-yeon zu übertreffen.

 

*Elias Hauck/Tim Wolff

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Das ahnungslose Portrait (35)

Walt Disney – was wir* über den Unterhaltungsgroßmeister wissen und was nicht

Walter Richard David Disney III. war eines dieser Kinder, bei denen man denkt: "Hoffentlich wird der bald erwachsen, damit man ihn genauso hassen darf, wie seine Mitschüler es tun." Und er wusste es. Noch später scherzte er gerne in Zoom-Konferenzen: "Kinder sind die Juden unter den Menschen: Ich hasse sie." Er hatte seine Not zur Tugend gemacht.

Aus Rache an Kindern erfand er die langweiligste Comic-Maus aller Zeiten und nannte sie "Dampfboot Wilhelm", nach dem von ihm verehrten Kaiser Wilhelm II. An ihrer Seite sollte ursprünglich noch ein kleiner blauer Elefant auftauchen. Aber das war sogar dem Kinderhasser Disney zu langweilig.

Fun fact: Keine einzige von Walt Disneys Namensideen hatte Bestand in den Publikumstests, auf die er sich verließ, weil er unverschämt viel Geld verdienen wollte. So wurde aus "Dampfboot Wilhelm" Micky Maus. Donald Duck hieß ursprünglich "Brigadegeneral Schulz" und Gundel Gaukeley "Eisenbahnwaggon Schaluppke".

1960 gründete Disney einen Vergnügungspark und benannte ihn nach seinem eigenen Namen: WALTERLAND. Hier, inmitten des fröhlichsten Ortes der Welt, lernte er 1964 auch die Liebe seines Lebens kennen: Esther, die Frau, die immer so lustig im Kassenhäuschen echte Dollar in echte Disneydollar umtauschte. ER heiratete sie vom Fleck weg, SIE darf bis heute weiter im Kassenhäuschen arbeiten! Wo die Liebe hinfällt ...

Die Ehe wurde bald geschieden ("Pfandbon-Skandal"), und er eröffnete fließbandmäßig weitere Parks, heiratete in jedem Land die Kassenmaus und setzte weiter kleine Mäuschen in die ganze Welt, die wiederum in den Parks als Schuhputzer, Hotdogverkäuferinnen oder Schneewittchen arbeiten. So ist bis heute jeder Mensch um maximal 2 Ecken mit Walt Disney verwandt. (s. auch der ➝ Dschingis Khan der Unterhaltung)

1977 Tod in Kentucky, der Leichnam wurde auf sein Geheiß hin gut eingefroren. Sein feierliches Wiederauftauen ist für den 12. Februar 2475 geplant.

*Tim Wolff und Elias Hauck

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Das ahnungslose Portrait (34)

Die Brüder Grimm – was wir* über die genialen Geschichtenerzähler wissen und was nicht

Die Brüder Grimm waren riesige Schalke-Fans, wenn nicht sogar DIE größten Schalke-Fans überhaupt. Wenn irgendwo ein Auswärtsspiel von "ihrer Mannschaft" war: da mussten sie hin! Also raus aus den Studierhosen, rein in die gläserne Kutsche und Hü! Hott! auf nach Geylenhusen, ins Stadion, das damals allerdings noch Wettstreitkabane hieß, und wo der aus Lumpen und Spatzendärmen zusammengefummelte Fußball auf seinen Einsatz lechzte.

Der Fußball verzehrte sich regelrecht, damals wie heute, nach einem Kicken und Schreien.

In der Wettstreitkabane jedenfalls angekommen, wir schreiben wie gesagt das Jahr 1820, machen sich die beiden Bros erstmal ein kleines Feuer an, es war so finster und auch so bitterkalt. Der Duft von gebratener Gans am Stock (2 Gulden) liegt in der Luft und die ersten Bauersleut' haben sich auch schon oben auf der Zuschauertribüne zur Ruhe gelegt und singen derbe Spott-Lieder auf die da oben, im Speziellen hier auf Kurfürst Georgolf 2, der wegen eines Gehfehlers einfach nur der "schiefe Schorsch mit seinem dicken Bobbes" genannt wurde. So kamen die beiden auf ihre Ideen!

Und dann war da neben den heute noch berühmten Brüdern Johann Sebastian und Christopher Grimm der dritte, der vergessene Grimm-Bruder Casimir Gotthilf. Er war ein rechter Tollpatsch. Mal stolperte er beim Tanz in seinen glühenden Eisenschuhen, mal biss er in einen vergifteten Apfel und überlebte nur, weil er zu ungeschickt war, richtig zu schlucken. Ein anderes Mal griff er in eine Spindel und schlief hundert Jahre. Seine Brüder lachten sich dann jedesmal "pumpelschlapp" (s. "Daes geheyme Woerterboch der Gebryder Grymm", S. 17, Verbrecher Verlag). So süchtig waren sie nach diesem Spaß, dass sie ihrem Bruder fürderhin alles mögliche vergifteten und verglühten. Zum Beispiel die Wackersteine, die sie ihm in den Bauch operierten. Er verreckte dann elendiglich. Und wenn er nicht gestorben ist ...

 

*Elias Hauck/Tim Wolff

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Das ahnungslose Portrait (33)

Barbara Schöneberger – was wir* über das Multitalent wissen und was nicht

Was viele nicht wissen: Es gab mal eine Zeit, da kannte niemand Barbara Schöneberger. Schwer vorstellbar bei einer Frau, die überall ist, im Fernsehen und bei App-Store-Eröffnungen, im Radio und bei Deiner Oma auf dem Kaffeekränzchen. Sogar eine eigene Zeitschrift hat Barbara Schöneberger ("Brigitte").

Angefangen hat alles damit, dass sie als Assistentin des Radionazis Elmar Hörig, der irgendeine seltsame Fernseh-Gameshow ("Schnickschnackschnucki" oder so) hatte, sich nicht jeden sexistischen Mist gefallen ließ. Und da dachten sich Produzenten aller Art: "Witziger und anständiger als Elmar Hörig – das geht? Als Frau? Wow." Und seither ist Barbara Schöneberger ÜBERALL und sagt lustige Sachen.

Hier die Liste ihrer besten Sprüche: … Moment. Irgendwo hier muss sie doch liegen. Liste, Liste, Liste. Nee, das ist ein Einkaufszettel. Das ist eine Quittung. Hier? Auch nicht. Ist eine Vorladung. Na ja. Dann geht es auch ohne.…

Privat soll sie jedenfalls ganz witzig sein, sammelt Gürtelschnallen mit Elvis Presley vorne drauf, ist mal zusammen mit Ina Müller im Lift steckengeblieben (über 18 Stunden, seitdem haben sie einander nichts mehr zu sagen!) und will nach eigenen Angaben "die Welt mit einem Lachen retten". Auf einer Spendengala für Millionäre, die sich für die Zukunft steuerliche Vorteile erhoffen, hat sie letztes Jahr so laut gelacht, dass Günther Jauch aus Versehen seinen eigenen Wein verschluckt hat und seitdem wie im Delirium eine WWM-Sendung nach der anderen wegmoderiert.

Mag keine Kinder und Tiere ("Aufmerksamkeits-Vampire"), hilft aber, wenn die Kamera an ist, auch mal einem Baby über die Straße. Raucht Gauloises Blondes mit Red Bull, liebt Barcelona ("schön laut"), und in Hamburg-Gonzenheim ist seit 1998 eine Clownsklinik nach ihr benannt.

Alles gut und schön, aber was ist eigentlich eine Clownsklinik?

Eine Clownsklinik behandelt chronisch kranke Witzemacher wie Dich und mich.

*Tim Wolff und Elias Hauck

Alle Zitate aus Bunte 04/21, "Das große Promi-Lügen-Special"

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Das ahnungslose Portrait (32)

(Dr.) Erika Fuchs – was wir* über die Neologismus-Großmeisterin wissen und was nicht


+++ Plagiatsaffäre: Erika Fuchs verliert Doktortitel +++ hat von Walt Disney abgeschrieben +++

Was uns fehlt: die Sprache, um angemessen über Dr. Erika Fuchs zu schreiben. Denn wir haben nicht Begriffe wie "Fähnlein Fieselschweif" oder "kleines Helferlein" erfunden, höchstens Wortspiele wie "Clark Gäbelchen" oder "Lancier". Gut, wir durften aber auch nie Disney-Comics übersetzen. Trotzdem: So gut hätten wir das niemals gekonnt.

+++ EIL +++ Eintritt ins Entenalter mit 68 Jahren geplant +++ EI +++

Erika Fuchs hat nicht nur Namen wie Gundel Gaukeley (im Original "Eisenbahnwaggon Schaluppke" -> Walt Disney, Folge 35; schrecklich, oder?) erdacht, sondern Ausrufe, die heute noch alle nutzen. Auch diejenigen, die nie ein Lustiges Taschenbuch in der Hand hatten. Hier ein kurzes Best-of:

 

Aus höherer (oder tieferer?) Gerechtigkeit wurde Erika Fuchs dann fast so alt, wie es in Deutschland sonst nur Nazifrauen wie Leni Riefenstahl, Heinz Rühmann und Heidi Klum werden. Begonnen hatte sie ihr Leben unter falschem Namen, was sie aber mittels Heirat korrigieren konnte. Schon als Kind erfand sie gerne Ausrufe wie "Ächz", doch niemand hörte ihr zu. Vermutlich wegen Weltkrieg. Doch dann ging alles plötzlich ruckzuck - nur einen weiteren Weltkrieg später: Micky Maus! Sie war angekommen. Also Erika Fuchs. Nicht Micky Maus. Obwohl, die auch. Ja, uff. Wie gesagt: Erika Fuchs konnte viel besser Sprache machen tun als wie wir.

*Elias Hauck / Leo Riegel / Tim Wolff

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Wenn Sie, Micky Beisenherz,

als Autor des »Dschungelcamps« gedacht hatten, Sie könnten dessen Insass/innen mit einer Scherzfrage aus der Mottenkiste zu der Ihnen genehmen Antwort animieren, dann waren Sie aber so was von schief gewickelt; die RTL-»Legenden« wollten Ihnen nämlich partout nicht den Gefallen tun, auf die Frage, womit sich Ornitholog/innen beschäftigten, einfach und platterdings »mit Vögeln« zu antworten.

Stattdessen kamen: »Was ist das denn?« oder »What the fuck …?«. Dafür zu sorgen, dass so aus Ahnungslosigkeit ein Akt des Widerstands gegen Ihre idiotische Fangfrage wurde, das soll Ihnen, Beisenherz, erst mal jemand nachmachen.

Mit der Ihnen gebührenden Hochachtung: Titanic

 Huch, Wolodymyr Selenskyj!

Laut Spiegel wollen Sie »überraschend nach Deutschland reisen«. Verständlich, Flugzeug oder Zug werden auf Dauer ja auch langweilig. Interessiert, ob Sie stattdessen einen Tunnel graben, mit einem Zeppelin fliegen oder doch per Faltkanu heranschippern, wünschen Ihnen in jedem Fall eine gute Reise

Ihre Travelguides von Titanic

 Gut gehobelt, Noemi Molitor (»Taz«)!

»Unser Handwerk im Journalismus ist die Sprache. Bei genau diesem Werkzeug lohnt es sich also, genau hinzuschauen und auch ethische Fragen an orthografische Regeln zu stellen.«

Die Sprache: Handwerk und Werkzeug in einem. Wird auch nicht besser mit dem Fachkräftemangel, wie?

Schaut genau hin: Titanic

 Puh, Lars Klingbeil!

Gerade wollten wir den Arbeitstag für beendet erklären und auch die SPD mal in Ruhe vor sich hin sterben lassen, da quengeln Sie uns auf web.de entgegen, dass es »kein Recht auf Faulheit gibt«. Das sehen wir auch so, Klingbeil! Und halten deshalb jeden Tag, an dem wir uns nicht über Ihren Populismus lustig machen, für einen verschwendeten.

Die Mühe macht sich liebend gern: Titanic

 Ho ho ho, Venezuelas Präsident Nicolás Maduro!

Ho ho ho, Venezuelas Präsident Nicolás Maduro!

Mitten im Streit um das wohl von Ihnen manipulierte Wahlergebnis bei der Präsidentschaftswahl haben Sie wieder einmal tief in die politische Trickkiste gegriffen: »Es ist September, und es riecht schon nach Weihnachten«, frohlockten Sie in einer Fernsehansprache. »Als Dank an das kämpferische Volk werde ich daher Weihnachten per Dekret auf den 1. Oktober vorziehen.«

Wir haben sogar eine noch bessere Idee, Maduro: Könnten Sie nicht per Dekret Weihnachten von Anfang Oktober bis Ende Dezember stattfinden lassen? Im Gegensatz zum Kanzler in seinem kapitalistischen Schweinesystem können Sie doch sicher bestimmen, dass die planwirtschaftliche Lebkuchen-Vanillekipferl-Produktion schon im Juni anläuft. So können Sie sich nicht nur ein paar Tage, sondern ganze drei Monate Ruhe zum Fest schenken!

Rät Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Unangenehm

Auch im Darkroom gilt: Der Letzte macht das Licht aus.

Sebastian Maschuw

 Quo vadis, Fortschritt?

Unfassbar: Nach so vielen Jahren des Horrorfilms gruseln sich die Leute noch vor der Nosferatu-Spinne. Wann taucht in unseren Breiten endlich die Slasher- oder Zombie-Spinne auf?!

Mark-Stefan Tietze

 Schrödingers Ruhebereich

Wenn es im Abteil so still ist, dass ein Fahrgast einschläft und dann übertrieben laut schnarcht.

Loreen Bauer

 Zum Sterben hoffentlich zu dämlich

In der Wartezone der Arge in Fürth sitzen zwei Männer um die vierzig. Einer der beiden hält eine aufgeschlagene Tageszeitung so, dass der zweite mitlesen kann. Geduldig blättern sie gemeinsam bis zur Seite mit den Todesanzeigen. »Schau«, sagt der eine, »da ist einer zwei Mal gestorben.« – »Wie kommst du darauf?« – »Lies doch! Derselbe Name in zwei Anzeigen.« – »Tatsächlich! Zwei Mal gestorben. Wie er das wohl geschafft hat?« Eine längere Denkpause setzt ein. »Wahrscheinlich einer wie ich, der nichts auf Anhieb hinkriegt«, schlussfolgert der eine dann. »Ha, das kommt mir bekannt vor!« stimmt der zweite ein. »Meine erste Frau mit den Kindern abgehauen, Führerschein schon drei Mal gemacht. Also zwei Mal wegen Alkohol, und ich weiß gar nicht, wie oft ich schon hier nach einer neuen Arbeit angestanden bin.« – Seufzend: »Hoffentlich kriegen wir wenigstens das mit dem Sterben mal besser hin als der hier …«

Theobald Fuchs

 Alle meine Aversionen

Was ich überhaupt nicht schätze:
»Mädchen, ich erklär dir ...«-Sätze.

Was ich nicht so super finde:
Bluten ohne Monatsbinde.

Was ich gar nicht leiden kann:
Sex mit einem Staatstyrann.

Den Rest, auch Alkoholkonzerne,
mag ich eigentlich ganz gerne.

Ella Carina Werner

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 03.10.: Der MDR kramt bei der Debatte, ob Ostdeutschland in den Medien schlechtgeredet wird, die Zonen-Gaby wieder hervor.
  • 26.09.:

    Noch-Grünenchefin Ricarda Lang retweetet "ihren" Onlinecartoon vom 25.09.

  • 18.09.: TITANIC-Zeichnerin Hilke Raddatz ("Briefe an die Leser") ist mit dem Wilhelm-Busch-Preis geehrt worden. Die SZLZ und der NDR berichten.
  • 12.09.:

    "Heute detoxe ich im Manager-Retreat im Taunus": TITANIC-Chefredakteurin Julia Mateus im Interview mit dem Medieninsider.

  • 29.08.:

    Die FR erwähnt den "Björnout"-Startcartoon vom 28.08.

Titanic unterwegs
09.10.2024 Lorsch, Theater Sapperlott Max Goldt
11.10.2024 Coesfeld, Stadtbücherei Gerhard Henschel
12.10.2024 Bad Lauchstädt, Goethe Theater Max Goldt
12.10.2024 Freiburg, Vorderhaus Thomas Gsella