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Das Ahnungslose Portrait (52)

 

Der Bundesadler – was wir* über den ulkigen Vogel wissen und was nicht

Erste grobe Einordnung bzw. Abgrenzung: In der Muppetshow gibt es auch einen Adler, das ist aber kein Bundesadler, sondern ein Seekopfadler.

Und jetzt wird es genauer: Der Bundesadler ist nämlich gar kein echter Adler, sondern nur ein Symbol. Das Symbol steht für die alte Bundesrepublik und Geld und dass man sein Geld gut anlegen soll, am besten bei einer (Bundes!)bank. Dort vermehrt sich das Geld quasi über Nacht, man muss einfach nur immer mehr dazulegen … Ihr versteht … und eines Tages … ist das Sparschwein voll! Jetzt muss man mit dem Hammer aus dem Werkzeugkasten draufhauen, obwohl es der Papa verboten hat.

Wir korrigieren den letzten Satz wie folgt: Jetzt muss man mit dem Hammer draufhauen, WEIL es der Papa verboten hat.

So. Jetzt liegt das Schwein in Scherben und ihr könnt das Geld zusammenklauben und zum nächsten Spielzeugmacher bringen.

Gut gemacht!

Zum Schluss noch ein Zitat aus dem Recherchematerial für diese Ausgabe des Ahnungslosen Portraits:

Als der Bundesadler noch in Bonn lebte, hatte er einen Spitznamen: fette Henne. Und das kam so: Als der "Alte", Konrad Adenauer, der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik, den Bundesadler zum ersten Mal im Bundestag sah, sagte er auf seine herrlich verschmitzte rheinische Art zum Bundesminister für Kultur, Landwirtschaft und Kanzlerbonmots, Rudolf Bund: "Wattne dicke Wachtel …" Das saß. Die Republik schmunzelte, Adenauers Umfragewerte schossen in die Höhe. Daraufhin brachte die oppositionelle SPD einen Antrag ein, mit dem das Wappentier "gegen Unfug aller Art" gesetzlich geschützt werden sollte. In der darauffolgenden Debatte trat Adenauer ans Rednerpult und nuschelte frech ins Mikrofon: "Wissense watt? Dann heißt dat Ding halt künftig 'fette Henne'!" Der Saal johlte, die SPD stimmte gedemütigt Kriegskrediten zu, Adenauers Wiederwahl war gesichert. (aus: "Peter Ustinovs schwächste Anekdoten", Suhrkamp 2003, 480 S.)

 

*Elias Hauck / Tim Wolff / Illustration: Leo Riegel

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Das Ahnungslose Portrait (51)

Frühling – was wir* über die kultige Jahreszeit wissen und was nicht  

Der Frühling, das war einmal die Jahreszeit zwischen Winter und Sommer. Der Bizarro-Herbst. Das Liebesnest in den Abruzzen der Natur. Der Frühling sproß einst jedes Jahr wie Sau durch die Gegend, jetzt wird er von Winter und Sommer höchstens noch gelegentlich zitiert.  

In seinen jungen Jahren war der Frühling anstrengend jung, hat sich ausprobiert, viele Drogen genommen. Vor allem Upper. Nächtelang durchgemacht wie ein hormonstrotzendes Teen. Motto: Hauptsache, der Bass fickt! Bumm, bumm, bumm, quietsch, zisch, dröhn! Der Sound des Frühlings eben.  

Welch ein Singen, Musizieren, Pfeifen, Zwitschern, Tirilieren war das, wenn der Frühling einmarschieren wollte. Ja, einmarschieren! Andere Kulturen mögen den Frühling romantisieren, aber das deutsche Volkslied (“Alle Vögel sind schon da”) weiß, wohin Romantik führt: ins deutsche Reich, zwodreivier. Der Frühling ist die Militärparade der Natur. Also: Hoch die Beine!  

Achtung, geil: Sexuell ist der Frühling (Freunde dürfen ihn Heribert oder Siegfried nennen) vollkommen auf sich alleine gestellt und befruchtet sich selbst, in manchen Gegenden sogar mehrmals am Tag. Unser Herrgott will es so! Und dafür loben wir IHN mit diesem Gebet:  

Lieber Gott,  

wir haben schon lange nicht mehr an dich gedacht, und dafür schämen wir uns. Danke, dass du die Jahreszeiten so schön gemacht hast. Der Frühling gibt uns heute die Kraft und Zuversicht, dass vielleicht doch nicht alles in die Scheiße geritten wird. Schön wärs! Auch für die Kinder in der Zukunft.   

Liebe Grüße ~ gerade von jenen, die keine Zeit haben, oft an dich zu denken. Eine Minute am Tag ist nicht zuviel verlangt. Wir sollen dir auch schöne Grüße von Olaf Scholz ausrichten, er will sich später aber nochmal in einem seperaten Gebet bei dir melden. Vielleicht.   

Amen.  

*Elias Hauck/ Tim Wolff
Illustration: Leo Riegel 


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Das Ahnungslose Portrait (50)

Lassie – was wir* über die ulkige TV-Fellnase wissen und was nicht  

Was viele nicht wissen: In der original Lassie-Serie spielte nur ein Hund "Lassie", nämlich Lassie. Für die Rolle des kindlichen Herrchens Timmy wurden dagegen sieben verschiedene Kind-Darsteller benötigt, einer davon ein Hund. Gedreht wurde die Serie in schwarz-weiß, obwohl es längst Farbfernsehen gab. Weil Lassie schwarz-weiß war.  

Lassies erstes Wort war "Wau", gefolgt von "Wuff-wau?", "Wawa-Wu-Wau!", später auch "Äff, äff-äff-äff!" (wenn er ein Machtwort sprechen musste, z.B. zu einem Einbrecher oder Hühnerdieb). Im Alter wurde Lassie ruhiger: "Miauuuu" und "Wuwu-wuu" waren da die letzten Worte. Sanft entschlief Lassie im Kreise seiner Elternchen Olli und Regine Päffgen aus Oberschleißheim.  

Im Laufe seines Lebens verputzte der liebe Hund über 80 Doppelzentner Bifis, 1/2 Schinkenknacker, 900 km Rüdesheimer Bockwürschtl im Darm, anderthalb Millionen Dekagramm Sexgewürz aus der Sexgewürz-Manufaktur von Alfons Schuhbeck, 12.000 Original Linzer Baumkuchen aus dem Engadin, eine menschliche Hand (für Aktenzeichen XY, ZDF), über 4.000 Legosteine aus dem Bausatz "Brigitte Mira*** irrt sich nie" und ein ganzes Fußballstadion voller Hackbrät (Allianz Arena). Insgesamt trank Lassie 7.000 Doppelliter Pfützenwasser, das ist ein Sechzehntel Volumen des Wolfgangsees bei Sonnenaufgang (→ Helmut Kohl)**.

Lassie hat 37 Welpen mit fünf Partner:innen gezeugt. Lassie war nicht wählerisch, weder beim Gendern noch beim Sexern. Aus ihrem Leben wurden 195 Verfilmungen gemacht, 8.325.711 Hörspielkassetten und Merchandise im Gesamtwert von dreimal dem Saarland. Paw Patrol hätte Lassie gehasst.  

*Elias Hauck/ Tim Wolff
** Wir haben noch kein AP über Helmut Kohl gemacht!! (Interne Notiz an Hr. Wolff)
*** (Notiz an Hr. Hauck:) Auch keines über Brigitte Mira, obwohl sie immer wieder mal erwähnt wird.**** **** Ist es zulässig, die *** im Text vor ** unterzubringen? (Frage ans Publikum)  

Illustration: Leo Riegel 

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Das Ahnungslose Portrait (49)

Harald Schmidt – was wir* über den Traumschiff-Kapitän wissen und was nicht

Hypochonder, Katholik, Cicero-Abonnent: Oberlehrer, Besserwisser, Charmeur, Vater, DILF, resp. "das Arschloch mit Pfiff" (ARD): Harald "Dirty Martini" Schmidt. Der Schmiddi. Na, der aus der Schmiddi Show! Live aus den Berliner Maulwürfen! Im Juni wird er 100 Jahre alt, heute gibt er uns sein letztes Interview (für TITANIC).

Das Ahnungslose Portrait: Herr Schmidt, Sie sehen abgeschlafft aus, die Haare hängen schlaff und lustlos übers Knie, haben Sie schon mal an eine Hyaluron-Kur** gedacht?

Harald Schmidt: Hab ich mir neulich im ICE von Kaiserslautern nach Hamburg tatsächlich mal ins Gesicht geklatscht, ja. Da war so ein Probepäckchen im db-magazin, zum Abknibbeln.

Das Ahnungslose Portrait: Sowas machen Sie?

Harald Schmidt: Ja klar, sonst wird's ja weggeschmissen. Hab ich aber gar nicht gut vertragen, ich musste dann in Bielefeld umsteigen und bin mit einem roten, grünen, verpustelten Ausschlag in der 1.Klasse-Lounge herumgegeistert (ahmt menschliches Lachen nach, das in eine Glöckner-von-Notre-Dame-Imitation umschlägt), ich hab das aber selbst gar nicht mitgekriegt.

Das Ahnungslose Portrait: Wissen Sie noch, damals?

Harald Schmidt: Ich bin keiner dieser Menschen, die das Gestern glorifizieren. Ich lebe heute. In der 1.Klasse-Lounge in Bielefeld. Den Rest erledigt meine Frau. Und es schert mich nicht, dass man so etwas eigentlich nicht mehr sagen darf (holt eine alte FFP2-Maske aus der Gesäßtasche, legt sie auf eine Tasse und gießt Kaffee durch). Lustig, oder? (Lacht dieses Schmidt-Lachen.)

Das Ahnungslose Portrait: Ach, dieses Lachen.

Harald Schmidt: Haben Sie schon mal so einen Coronatest gemacht? Mit Stäbchen in der Nase. Da muss ich immer lachen. Also wenn andere so einen Test machen. Diese Idioten. (Lacht dieses Schmidt-Lachen.) Ambivalent, was?  

Das Ahnungslose Portrait: Nein, eigentlich gar nicht.

Harald Schmidt: Halt's Maul, du dumme Sau.

Das Ahnungslose Portrait: Herr Schmidt, vielen Dank für das Gespräch.

 

*Elias Hauck/ Tim Wolff

** ab $5.99

Illustration: Leo Riegel

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Das ahnungslose Portrait (48)

Kleopatra – was wir* über die alte Ägypterin wissen und was nicht

Das erste, was man über Kleopatra wissen muss: Man spricht sie nicht so aus. Nein, so auch nicht. Eigentlich kann man das heutzutage gar nicht mehr korrekt aussprechen, diese komischen Zeichen. Da helfen auch keine Wingdings beim Übersetzen. Die alte ägyptische Zunge ist tot. Und bleibt es auch.

Darum weiß man zwar viel über die "Brigitte Mira vom Nil" (Heinrich Schliemann), aber die Nuancen sind verloren gegangen. Wie war Kleopatra morgens drauf, wenn das Milchbad zu kalt war? Hatte sie manchmal Fleischreste in den Zahnzwischenräumen? Hätte sie auch Selbstmord begangen, wenn es damals schon "Bares für Rares" gegeben hatte? Man weiß es nicht.

Was man weiß: Pyramiden waren gar nicht so sehr ihr Ding. Aber ehrlich gesagt: Welche ernstzunehmenden Menschen mögen Pyramiden? Dieses Wüstenlego für Megalomane. Kleopatra jedenfalls nicht. Und darum kann man bei ihren Schwächen auch mal ein Horusauge zudrücken.

Folgende Schwächen waren Kleopatra wesenseigen bis zu ihrem Tod: Wollust, Geiz, Völlerei, Faulheit und Alkohol am Steuer ohne Führerschein. Doch man konnte ihr einfach nicht böse sein! Sonst wäre man sofort mit dem Tode bestraft worden, in ein Faß voller Krokodile geworfen, auf ein Rad mit 700 Aalen gespannt oder noch Schlimmeres ... Deshalb waren auch alle immer sehr lieb zu Kleopatra.

Ein Ägypterleben war damals unter ihrem Terror-Regime nichts wert, für zwei Kraniche bereits wurden ganze Familien an fremde Königreiche verkauft, als Hofnarren und Karnevalesen. Es war eine schreckliche Zeit, euer Opa kann euch dazu noch einiges erzählen, da er im Schützengraben damals Orientalistik studiert hat.

Ewiges Leben hingegen ist nur der Herrscherin selbst beschert, sie schnurchelt bis zum heutigen Tag in Essig und Öl einbalsamiert im Ägyptischen Museum Hattersheim und wartet dort im Depot (i.e. Dachboden) auf ihre Auferstehung. Eines Tages kommen nämlich die Aliens wieder auf die Erde und erwecken Kleopatra zu neuem Leben. Quelle: Youtube.

*Elias Hauck/ Tim Wolffffffff
Illustration: Leo Riegel

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Das ahnungslose Portrait (47)

Ulrike Meinhof war ein unglaublich häßliches Kind, dicke Brille UND das linke Auge mit Heftpflaster zugeklebt und als das eine Auge wieder gesund war, wurde gleich darauf das andere krank. Eine eindimensionale Kindheit, mal auf dem linken Auge blind (!!) dann auf dem rechten (?).

1974 Abitur (Leistungskurse Mord und Totschlag), Journalistik-Studium in Heidelberg. Pfeifenraucherin. Freundschaft mit Sartre und Foucault. Viele Bücher, viele Probleme. Hochbett in 12er-WG (4. Etage), selbstgestrickte Pullis von der Mutter, Brille mit Heftpflaster repariert, Selbstgedrehte bis zum Erbrechen, ja was für ein Scheiß-Leben, oder?

1978 dann auch noch eine komplizierte Oberschenkelhalsfraktur während eines Skiurlaubs in St. Moritz. Als erstem Mensch der Welt wird Meinhof in einer Nacht-und-Nebel-OP auch noch ein künstliches Rippenfell eingesetzt. Uli hat die Schnauze bis obenhin voll.

Ihre Rente wollte U. Meinhof im Kommunismus verbringen. Dafür tat sie überraschend viel, aber bei weitem nicht genug. Also im Nachhinein betrachtet. Es war aber auch alles ganz schön kompliziert damals. Sagen wir es so: U.M. bekam am Ende gar keine Rente vom Schweinesystem. Und das war ja nun wirklich nicht der Plan gewesen. Eventuell noch schlimmer: Ihre Kinder fielen während des ganzen Schlamassels in die Hände ihres Stalkers Stefan Aust. Mit schrecklichen Folgen.

Fazit
Ulrike M. führte ein Leben, das zu viele Fragen offen ließ: Hätte es nicht auch gereicht, in die SPD einzutreten? Was war bitte denn so schlimm an Kaufhäusern? Was hätte sie zu TikTok gesagt? Wann ist ein Mann ein Mann? Warum hat sie das Angebot abgelehnt, im "Wirtshaus im Spessart" mitzuspielen? Und was wäre dann aus Lilo Pulver geworden?

Wir werden es nie erfahren. Weil Ulrike Meinhof es so wollte.

 

*Elias Hauck/ Tim Wolff

Zeichnung: Leo Riegel

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Das ahnungslose Portrait (46)

Matt Groening – was wir* über den Erfinder von "Futurama" und "Disenchantment" wissen und was nicht

Matt Groening wurde 1960 als Cartoonist geboren, wuchs als Comiczeichner auf und machte 1982 seinen Bachelor of Comic "Arts" in Springfield, USA. Die Eltern waren zwei arme Cowboys aus dem Mittleren Westen, die Mutter kaute auf einem trockenen Grashalm und musste immer ein Auge zukneifen, weil ihr den ganzen Tag die Sonne direkt ins Gesicht schien. Der Vater fluchte ununterbrochen oder sagte gar nichts und musste oft ein Rad wechseln, weil der Planwagen im Dreck feststeckte. Ein festes Zuhause hatten die Groenings nie, die Post musste ihnen per Drohne zugestellt werden.
Immer unterwegs, immer gen Süden, immer der "gottverdammten Scheiß-Sonne entgegen" (Mutter Groening). Als Matt 7 Jahre alt wurde, nahm ihn sein Vater zur Seite und sprach: "Du bist jetzt erwachsen, mein Sohn" und setzte ihn in der Wüste aus. Dort begann Matt Groening zu zeichnen.

"Was der Welt fehlt", dachte der junge Matt, während er in den Wüstensand krickelte, "ist ein nicht antisemitischer, dafür komischer Walt Disney, der später mal Probleme wegen zu lockerem Umgang mit Klischees über indische Menschen bekommt. Wow, kickt gerade das Peyote rein." Im Rausch zeichnete er und zeichnete er, bis in den späten Abendstunden etwas im Sand zu sehen war, das später einer der Rettungssanitäter, der per Hubschrauber angeflogen kam, weil mehrere Wüstenpassanten den Notruf gewählt hatten wegen des komischen, von der Sonne gelb gebrannten Zeichners, so beschrieb: "Es waren riesige Buchstaben, die zusammen ein Wort ergaben, das ich damals noch nicht kannte: MERCHANDISE."

Und genau so kam es dann ja auch. Noch was? Ach ja, wieso nicht. Ein paar Fun Facts zu Matt Groening:

  • Matt Groening hat an jeder Hand fünf Finger
  • Matt Groening wird von einer erwachsenen Frau gesprochen
  • Es gibt nur zwei Fun Facts zu Matt Groening

Tertium non datur:

*Elias Hauck/ Tim Wolff

Zeichnung: Leo Riegel

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hallo, faz.net!

»Seit dem Rückzug von Manfred Lamy«, behauptest Du, »zeigt der Trend bei dem Unternehmen aus Heidelberg nach unten. Jetzt verkaufen seine Kinder die Traditionsmarke für Füller und andere Schreibutensilien.« Aber, faz.net: Haben die Lamy-Kinder nicht gerade davon schon mehr als genug?

Schreibt dazu lieber nichts mehr: Titanic

 Wieso so eilig, Achim Frenz?

Wieso so eilig, Achim Frenz?

Kaum hast Du das Zepter im Kampf um die Weltherrschaft der Komischen Kunst auf Erden in jüngere Hände gelegt, da schwingst Du Dich nach so kurzer Zeit schon wieder auf, um in den höchsten Sphären für Deine Caricatura zu streiten.

Mögest Du Dir auch im Jenseits Dein beharrliches Herausgeber-Grummeln bewahren, wünscht Dir zum Abschied Deine Titanic

 Grunz, Pigcasso,

malendes Schwein aus Südafrika! Du warst die erfolgreichste nicht-menschliche Künstlerin der Welt, nun bist Du verendet. Aber tröste Dich: Aus Dir wird neue Kunst entstehen. Oder was glaubst Du, was mit Deinen Borsten geschieht?

Grüße auch an Francis Bacon: Titanic

 Und übrigens, Weltgeist …

Adam Driver in der Rolle des Enzo Ferrari – das ist mal wieder großes Kino!

Grazie mille von Titanic

 Ziemlich beunruhigt, Benjamin Jendro,

lässt uns Ihr vielzitiertes Statement zur Verhaftung des ehemaligen RAF-Mitglieds Daniela Klette zurück. Zu dem beeindruckenden Ermittlungserfolg erklärten Sie als Sprecher der Gewerkschaft der Polizei: »Dass sich die Gesuchte in Kreuzberg aufhielt, ist ein weiterer Beleg dafür, dass Berlin nach wie vor eine Hochburg für eine gut vernetzte, bundesweit und global agierende linksextreme Szene ist.«

Auch wir, Jendro, erkennen die Zeichen der Zeit. Spätestens seit die linken Schreihälse zu Hunderttausenden auf die Straße gehen, ist klar: Die bolschewistische Weltrevolution steht im Grunde kurz bevor. Umso wichtiger also, dass Ihre Kolleg/innen dagegenhalten und sich ihrerseits fleißig in Chatgruppen mit Gleichgesinnten vernetzen.

Bei diesem Gedanken schon zuversichtlicher: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Einmal und nie wieder

Kugelfisch wurde falsch zubereitet. Das war definitiv meine letzte Bestellung.

Fabian Lichter

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

 Die Touri-Falle

Beim Schlendern durchs Kölner Zentrum entdeckte ich neulich an einem Drehständer den offenbar letzten Schrei in rheinischen Souvenirläden: schwarzweiße Frühstücks-Platzmatten mit laminierten Fotos der nach zahllosen Luftangriffen in Schutt und Asche liegenden Domstadt. Auch mein Hirn wurde augenblicklich mit Fragen bombardiert. Wer ist bitte schön so morbid, dass er sich vom Anblick in den Fluss kollabierter Brücken, qualmender Kirchenruinen und pulverisierter Wohnviertel einen morgendlichen Frischekick erhofft? Wer will 365 Mal im Jahr bei Caffè Latte und Croissants an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert werden und nimmt die abwischbaren Zeitzeugen dafür sogar noch mit in den Urlaub? Um die Bahn nicht zu verpassen, sah ich mich genötigt, die Grübelei zu verschieben, und ließ mir kurzerhand alle zehn Motive zum Vorteilspreis von nur 300 Euro einpacken. Seitdem starre ich jeden Tag wie gebannt auf das dem Erdboden gleichgemachte Köln, während ich mein Müsli in mich hineinschaufle und dabei das unheimliche Gefühl nicht loswerde, ich würde krachend auf Trümmern herumkauen. Das Rätsel um die Zielgruppe bleibt indes weiter ungelöst. Auf die Frage »Welcher dämliche Idiot kauft sich so eine Scheiße?« habe ich nämlich immer noch keine Antwort gefunden.

Patric Hemgesberg

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
28.03.2024 Nürnberg, Tafelhalle Max Goldt
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt