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Aus Eugen Egners Püppchenstudio

 

Nie zuvor gezeigte Variante

 


 

Am Abend unternahm ich Exkursionen. Obwohl es hieß, in der Firma werde "immer gearbeitet", war das Gebäude dann menschenleer. So konnte ich ungehindert umherschweifen. Jedesmal sah alles anders aus. Den Veränderungen schien aber kein Plan zugrundezuliegen. Auf mich wirkten sie mutwillig. Kontinuität und Zielgerichtetheit konnte ich nur in dem meerzugewandten Trakt feststellen, der sich allmählich in ein Schiff verwandelte.

 


 

Vor Dover (1991)

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 Im Gegensatz zu den übrigen Mitarbeitern brauchte ich mich nicht an der Alibiarbeit für die Haarkosmetikfirma zu beteiligen. Ich fand, die Geschäftsleitung sollte sich keinesfalls auf Haarkosmetik festlegen, sondern in Betracht ziehen, eventuell – wenigstens stundenweise – auch als Straßenbauamt zu fungieren.  


Scheinbar menschliche Bleistifte sollten vom Mondlicht identifiziert werden. Ich sagte zur Geschäftsführerin: "Wir können uns nach den Anweisungen Ihres Mundes auf ähnlich sinnlose Weise bewegen und im Freien arbeiten." Nichtsdestoweniger war sie ganz zufrieden mit der Darbietung.  


 

 

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Essen, Trinken und Rauchen  

Der Mann, den man früher so oft gesehen hat, war wieder auf dem Bürgersteig unterwegs. Neben ihm schwebte im Abstand von vierzig Zentimetern gar nichts. Der Himmel war eine endlose Baustelle. Eine Frauenstimme rief etwas. Der Mann drehte sich verblüfft um. Eine Frau sah aus dem offenen Fenster eines LKW, von ihrem Mund lösten sich noch vereinzelte Schwaden eines unverständlichen Ausrufs. Der Mann ging vorsichtig zu ihr. Jetzt erkannte er die Frau im LKW als Berten Anna. Er stieg ein. Der Mann machte den Eindruck, mit dem Ordnen seiner Gedanken und Erinnerungen beschäftigt zu sein, und Berten Anna hielt es für besser, ihn nicht zu bedrängen. Mit einemmal sprach er: “Berten Anna, entschuldige bitte, aber wie nehme ich Futter zu mir?”Berten Anna erklärte es ihm mitleidig, der Mann schrieb sich alles auf und sprach die Worte laut mit. “Du mußt deinen Futterkasten...”, begann die alte Freundin. “Futterkasten”, wiederholte der Mann. “... hinter das Fenster stellen.” – “Fenster stellen. Weiter?” – “Deine Zunge sollte dabei in die Tülle der Flasche eingestülpt sein.” – “Sein.” –“Von der Straße aus wirst du bald an deinem prallen Hinterleib zu erkennen sein.” – “Gut. Und was ist mit dieser Sache, die sie Trinken nennen?”
Berten Anna setzte den Mann daheim ab und brachte ihm das Trinken bei. Dabei ging sie Schritt für Schritt nach dem Lehrbuch vor:  “1. Einfüllen des Getränks; 2. Nachschenken; 3. Ansetzen und Wenden des Glases, dabei einen Schwamm auf die Leber pressen; 4. Kräftiges Durchschwenken des Glasinhalts; 5. Aufsetzen des Glases mit der Öffnung nach unten auf die Trinkvorrichtung.”  Dann ließ sie ihn erst einmal allein, damit er in Ruhe üben konnte. Er saß auf dem Fußboden und überlegte. Schließlich erlag der Mann der Versuchung, das Rauchen zu erlernen. Ausschlaggebend dafür war ein Satz, den er in einem anderen Lehrbuch gelesen hatte, und der ihm nicht mehr aus dem Sinn ging: “Wer Raucher ist, zündet sich einfach eine Zigarette an.” 

 


 

 

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"Heute ist das Böse aus der Welt verschwunden. Großmutter hat dem Teufel ein Leids getan."

 


 

Zum dritten Mal:

Ein Mann kauft auf einem Trödelmarkt ein altes, verschlossenes Tagebuch ohne den dazugehörigen Schlüssel. Daheim überlegt er, wie das Tagebuch zu öffnen sei. Er sucht vergebens sein gesamtes Zimmer nach dem Schlüssel ab und beseitigt das Hindernis zuletzt gewaltsam mit einer Blechschere. Auf den nunmehr zugänglichen Seiten findet er die Aufzeichnungen einer ihm völlig fremden Frau. Wie der Mann bei der Lektüre verblüfft feststellen muß, ist er seinerzeit der Lebensmittelpunkt der Schreiberin gewesen, ohne etwas davon zu ahnen.

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"In der ersten oder zweiten Nacht betrat auf einmal eine Frau meine Wohnung. Sie war völlig in Schals und Tücher eingewickelt, so daß kaum etwas von ihr zu sehen war. Als ich sie fragte, was sie in der Wohnung zu suchen hätte, zeigte sie mir ein provisorisches Nachtlager in der Diele, das mir bisher nicht aufgefallen war. 'Hier schlafe ich', sagte sie." "Hat sie ebenfalls in der Wohnung logiert?" "Ja. Anscheinend schon vor mir. Es hat mich nicht gestört." "Kam sie jede Nacht?" "Nein, nur manchmal. Sie war zu müde zum Reden und wollte nur schlafen. Wenn ich morgens aufstand, war sie schon fort."

 


 

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Als der alte Mond hilflos im Graben lag und obendrein mit einem Spielzeugbus beworfen wurde

 


 

Klarstellung

Um Mißverständnissen sowie sich daraus eventuell ergebenden falschen Erwartungen gleich zu Beginn entgegenzutreten, sei hiermit Folgendes klargestellt: 

Dies ist kein Text über eine Frau, die unter dem Dach des Mehrfamilienhaus, in dem sie zur Miete wohnt, zwecks Aufbewahrung diverser nicht mehr in ihre Wohnung passender Gegenstände wie Aktenordner, Bücher, Koffer etc. eine Kammer anmietet und später feststellt, daß anscheinend jemand diesen Raum nutzt, um darin seltsame Bilder zu malen. Ebenso wenig geht es hier um eine Person, die geburthaft aus dem zugemauerten Hauptbahnhof hervorgegangen ist und, weil sie eine Unterkunft braucht, zum Kaufhaus Gleisen geschickt wird, weil es dort hinter der Herrenoberbekleidungs-Abteilung im zweiten oder dritten Obergeschoss eine geheime Wohnung für geburthaft aus dem zugemauerten Hauptbahnhof hervorgegangene Personen gibt.

Nichts von alledem!

 

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ziemlich beunruhigt, Benjamin Jendro,

lässt uns Ihr vielzitiertes Statement zur Verhaftung des ehemaligen RAF-Mitglieds Daniela Klette zurück. Zu dem beeindruckenden Ermittlungserfolg erklärten Sie als Sprecher der Gewerkschaft der Polizei: »Dass sich die Gesuchte in Kreuzberg aufhielt, ist ein weiterer Beleg dafür, dass Berlin nach wie vor eine Hochburg für eine gut vernetzte, bundesweit und global agierende linksextreme Szene ist.«

Auch wir, Jendro, erkennen die Zeichen der Zeit. Spätestens seit die linken Schreihälse zu Hunderttausenden auf die Straße gehen, ist klar: Die bolschewistische Weltrevolution steht im Grunde kurz bevor. Umso wichtiger also, dass Ihre Kolleg/innen dagegenhalten und sich ihrerseits fleißig in Chatgruppen mit Gleichgesinnten vernetzen.

Bei diesem Gedanken schon zuversichtlicher: Titanic

 Also wirklich, »Spiegel«!

Bei kleinen Rechtschreibfehlern drücken wir ja ein Auge zu, aber wenn Du schreibst: »Der selbst ernannte Anarchokapitalist Javier Milei übt eine seltsame Faszination auf deutsche Liberale aus. Dabei macht der Rechtspopulist keinen Hehl daraus, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, obwohl es korrekt heißen müsste: »Weil der Rechtspopulist keinen Hehl daraus macht, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, müssen wir es doch anmerken.

Fasziniert von so viel Naivität gegenüber deutschen Liberalen zeigt sich

Deine Titanic

 Grunz, Pigcasso,

malendes Schwein aus Südafrika! Du warst die erfolgreichste nicht-menschliche Künstlerin der Welt, nun bist Du verendet. Aber tröste Dich: Aus Dir wird neue Kunst entstehen. Oder was glaubst Du, was mit Deinen Borsten geschieht?

Grüße auch an Francis Bacon: Titanic

 Persönlich, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck,

nehmen Sie inzwischen offenbar alles. Über den russischen Präsidenten sagten Sie im Spiegel: »Putin war in den Achtzigerjahren die Stütze meiner Unterdrücker.« Meinen Sie, dass der Ex-KGBler Putin und die DDR es wirklich allein auf Sie abgesehen hatten, exklusiv? In dem Gespräch betonten Sie weiter, dass Sie »diesen Typus« Putin »lesen« könnten: »Ich kann deren Herrschaftstechnik nachts auswendig aufsagen«.

Allerdings hielten Sie sich bei dessen Antrittsbesuch im Schloss Bellevue dann »natürlich« doch an die »diplomatischen Gepflogenheiten«, hätten ihm aber »schon zu verstehen gegeben, was ich von ihm halte«. Das hat Putin wahrscheinlich sehr erschreckt. So richtig Wirkung entfaltet hat es aber nicht, wenn wir das richtig lesen können. Wie wär’s also, Gauck, wenn Sie es jetzt noch mal versuchen würden? Lassen Sie andere Rentner/innen mit dem Spiegel reden, schauen Sie persönlich in Moskau vorbei und quatschen Sie Putin total undiplomatisch unter seinen langen Tisch.

Würden als Dank auf die Gepflogenheit verzichten, Ihr Gerede zu kommentieren:

die Diplomat/innen von der Titanic

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
28.03.2024 Nürnberg, Tafelhalle Max Goldt
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt