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Das neue Heft ist da!

US-WAHL-KOMMENTATOREN ENDLICH ZUFRIEDEN! JOE BIDEN erwacht in seinem NEUEN DOMIZIL. Mit Anrufbeantworter, Fernsehzeitschrift, einem Teller RINDSROULADEN auf dem Schoß und einer Tüte DÖRRPFLAUMEN. Jetzt geht es für die Demokraten in Umfragen mit dem Lifta-TREPPENLIFT steil bergauf. Die komplette Analyse zur US-Wahl lesen Sie in der AUGUST-TITANIC, dem endgültigen Magazin für Satire und GROSSE BUCHSTABEN!

AUSSERDEM IM HEFT (mit WENDECOVER!): "Drück mich, oder ich drück ab!"- 8 Seiten Polizei-Spezial. Macron und Scholz durch die Brille der Paartherapeutin betrachtet. Das neue EU-Renaturierungsgesetz. Alles zur Organspende-Widerspruchslösung. Ratgeber Schnecken. Neue Regeln zum Verpacken von Wurst. Mit Cartoons und Comics von Miriam Wurster, Renke Brandt und Hannes Richert.

 

Ab Samstag in jedem Wartezimmer, jetzt schon im Onlineshop (Print oder PDF oder in der App) – oder am besten: im Abo!

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Aus Eugen Egners Püppchenstudio


Der Strom der Ereignisse

Der Strom der Ereignisse spülte eine geladene Pistole in meine rechte Hand. Ich betätigte probehalber den Abzug, doch nichts geschah. Ich versuchte es noch einmal, und wieder löste sich kein Schuß. Da mir klar war, daß die beiden festsitzenden Schüsse jederzeit unkontrolliert den Lauf der Pistole verlassen konnten, legte ich die Waffe mit der Mündung zur Wand in eine Ecke. Dort lag sie fortan ganz still, und bald hatte ich sie vergessen.
Wochen später wurde ich vom Strom der Ereignisse in einen verlassenen Teil der Innenstadt gespült. Im Schaufenster eines der vielen leerstehenden Geschäfte entdeckte ich die Pistole, die ich daheim in einer Ecke liegend wähnte. Nicht nur erkannte ich sie zweifelsfrei, sondern sah ihr auch an, daß in ihrem Lauf noch immer die zwei von mir ausgelösten Schüsse steckten. Jederzeit konnten sie krachend herausfahren, die Schaufensterscheibe durchschlagen und jemanden treffen. Ich fragte mich, wie um alles in der Welt die Pistole in diese Auslage gelangt sein konnte. Weil ich mich für sie verantwortlich fühlte, konnte ich die Gefahr, welche sie für die Öffentlichkeit darstellte, nicht ignorieren und einfach weitergehen.
Die Eingangstür das Ladens war geöffnet, aber im Verkaufsraum hielt sich niemand auf. Am liebsten hätte ich die Waffe schnell aus dem Fenster geholt, um sie wieder an einen sicheren Ort zu bringen. Den Gedanken an den Transport eines so gefährlichen Gegenstands fand ich jedoch beängstigend, zudem fürchtete ich, bei dem „Diebstahl“ von jemandem überrascht zu werden. Und tatsächlich kam in diesem Moment ein älterer Mann aus dem Hinterzimmer. Er trug einen Reisekoffer und begann, den Fußboden damit zu fegen. Ich wurde von meinem Gewissen in den Laden gestoßen. Erstaunt blickte der Mann von seiner Arbeit auf. Ich grüßte ihn kurz, dann erkundigte ich mich nach der Pistole im Schaufenster. „Tut mir leid, die ist unverkäuflich“, sagte der Mann. „Sie war schon immer hier. Aber wenn Sie wollen, können Sie hier im Laden wohnen. Mit der Pistole.“
„In diesem Laden wohnen?“ erwiderte ich überrascht. „Das könnte ich mir, von allem anderen einmal abgesehen, überhaupt nicht leisten.“
„Ich würde weiterhin die Miete bezahlen. Wenn Sie hier wären und aufpaßten, könnte ich mich auf die Suche nach meiner verschollenen Zwillingsschwester konzentrieren, ohne den Laden schließen zu müssen.“
„Wie lange kann es denn dauern, bis Sie Ihre Schwester gefunden haben?“
„Vielleicht Jahre, vielleicht Jahrzehnte.“
Unter diesen Umständen sah ich keinen Grund, das Angebot abzulehnen. Ich holte die Pistole aus dem Schaufenster und legte sie mit der Mündung zur Wand in eine Ecke des Hinterzimmers. Dann kündigte ich meine Wohnung und übersiedelte in das Ladenlokal. Nachdem der Inhaber zu seiner Suche aufgebrochen war, legte ich mich, um möglichst sicher vor Ereignissen zu sein, mit dem Mund zur Wand neben die Pistole.

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"Ein Job wie jeder andere, aua!"

Er muss herhalten, wenn unsere Volksvertreter sich mal so richtig abreagieren oder ihren intimsten Gelüsten freien Lauf lassen möchten. Dietrich Kappler ist: der Bundestags-Gimp.

Der Artikel aus der aktuellen Juliausgabe in voller Länge: hier

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Fakt vs. Frage

Fakt: Joe Biden hat in einer Rede an die Nation seinen Rücktritt vom Wahlkampf bekannt gegeben – stotternd und nuschelnd.

Frage: Wer lässt den alten Mann denn noch vor die Kamera treten, sind seine Kinder auf Drogen, oder was?

SM

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Müters Söhne #16

Verstecken spielen


Irgendwann kommt Thorben immer von allein aus seinem Versteck

Thorben ist 5 Jahre alt. Seine Mutter Viola Müter schreibt hier im wöchentlichen Wechsel über ihn und ihre anderen zwei Söhne im Alter von 12 und 17 Jahren. Die Mutter nennt sie liebevoll ihre "Mütersöhnchen".

Es ist sehr frustrierend, mit Thorben Verstecken zu spielen. Denn meistens ist er unauffindbar. Einmal ließen sich seine Freunde frühzeitig von ihren Eltern abholen, nachdem sie über vier Stunden vergeblich versucht hatten, Thorben zu finden. "Ich hatte überhaupt keine Angst", berichtete mein jüngster Sohn am Morgen danach stolz. Er hatte die Nacht in der Tiefgarage verbracht, im Kofferraum des Twingos unserer Nachbarn. Ich war währenddessen unbesorgt gewesen. Ich habe gelernt: Irgendwann kommt Thorben immer von allein aus seinem Versteck.

Daran dachte ich, als ich allein durch Paris streifte und überlegte, wo Thorben sich versteckt haben könnte. Dieses Mal wollte ich ihm zuvorkommen. Gideon war mir keine Hilfe – er war bereits mit seiner Muse Clémentine an die Côte d’Azur abgereist. Paris ist groß, Thorben könnte sich überall verstecken. Auf dem Rummel in einem Wahrsagerzelt. Oder als Hütchenspieler auf der Champs-Élysées. Es wäre nicht sein erster Trickbetrug. Doch gerade deshalb war es leider zu naheliegend. Mein Mann war der Überzeugung, dass Thorben von seinem Vater, dem Mentalisten Stefan, in die Pariser Katakomben verschleppt wurde. Statt die Polizei zu verständigen, gab ich ihm den Rat, lieber in der Zeit mit Henry Yoga zu praktizieren.

Ich beobachtete meine Umgebung. Aktuell war es nicht möglich, sich frei in der Stadt zu bewegen. Das lag daran, dass die Olympischen Spiele begannen. Thorben interessiert sich nicht für Olympia. Auch ich hatte nicht vor, mir auch nur irgendeinen Wettkampf anzuschauen. War es nicht gerade deshalb plausibel, dass Thorben bei der Eröffnungsfeier mit seiner Helmut-Kohl-Parodie auftreten würde? Oder viel einfacher, sich im Kostüm des olympischen Maskottchens versteckte, gerade weil ich niemals damit rechnen würde? "Hab ich dich endlich!", rief ich, als ich ein freilaufendes Olympia-Maskottchen zu Boden warf. Es leistete mehr Widerstand als erwartet. Mehr als Thorben körperlich in der Lage war. Bei einer anschließenden Verfolgungsjagd entkam ich der Phryge nur knapp.

Nach Atem ringend stehe ich nun auf einer Brücke und lasse meinen Blick über die Seine schweifen. In der Ferne sehe ich zwei Menschen durch das trübe Wasser gleiten. Der Junge könnte in Thorbens Alter sein, denke ich, seine Bewegungen wirken jedoch zu professionell. Thorben hat nur mit Schummeln das Seepferdchen bestanden. An seiner Seite schwimmt ein sehr trainierter, attraktiver Mann – es könnte Stefan sein, nur die Haare sind länger und der Körper drahtiger. Mir stockt der Atem. Konnte es tatsächlich sein, dass Thorben sich noch kurzfristig für Olympia qualifiziert hatte? Dass er und Stefan nicht zu erreichen waren, weil sie für den Wettkampf "400 Meter Freistil" trainierten? Ich mache ein Foto. Für meinen Mann. Ich schreibe: "Die Katakomben sehen anders aus, oder?" Ich hatte es gewusst: Irgendwann kommt Thorben immer von allein aus seinem Versteck.

Die Kolumne von Viola Müter erscheint jeden Donnerstag nur bei TITANIC.

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"Auf Familienfesten muss ich mich ausweisen"

Der in Bad Säckingen geborene Schwarzwälder haut als graue Eminenz der CDU gerne mal einen raus. Damit andere Spitzenpolitiker weitaus wichtigere und prestigeträchtigere Posten annehmen können, opfert sich der geheimnisvolle Unbekannte seit etlichen Jahren im Mief christdemokratischer Karrieresackgassen auf. Für ein Interview mit TITANIC hat der 50jährige sein Berliner Kabuff verlassen, um für ein paar Minuten ausnahmsweise mal nicht im Schatten seiner Parteikollegen zu stehen. Spot an für Thorsten Frei!

TITANIC: Hallöchen, Herr Frei. Sie sind doch Herr Frei, oder?

Frei: Ich weiß, ich komme nicht so oft in den Nachrichten vor, weil ich als parlamentarischer Geschäftsführer der CDU meist im Verborgenen arbeite. Mir wurde von Herrn Merz persönlich versichert, dass meine vielen Talente dort am besten zum Tragen kommen. Aber hier, wenn Sie darauf bestehen: mein Perso und mein Parteibuch.

TITANIC: Danke. Herr Frei, kürzlich haben Sie die wehrfähigen Ukrainer kritisiert, die sich in Deutschland wegduckten, während ihre Heimat angegriffen werde und dringend Soldaten brauche. Wie schwer ist Ihnen das Verfassen eines solchen Statements im Lounge-Ledersessel Ihres vollklimatisierten Büros gefallen?

Frei: Sehr schwer. Angesichts des Dilemmas vieler Familienväter, entweder hier zu bleiben oder sich an der Front erschießen zu lassen, sind mir – wohl vom Qualm meiner kubanischen Zigarre – erst einmal die Tränen gekommen. Nach einem schön heißen Chococino Caramel und reichlich Sahne habe ich dann entschieden, es zu tun.

TITANIC: Was denn? Sich bei der ukrainischen Armee freiwillig zu melden?

Frei: Sind Sie des Wahnsinns? Ein muskelbepackter Parlamentarier, der sich mit obszön großem Maschinengewehr heroisch bis nach Moskau durchkämpft, ließe die Bundesrepublik doch sofort zur Kriegspartei werden. Nicht zu vergessen: Die Millionen von russischen Soldaten, die sich auf der Flucht vor mir in Gefangenschaft begäben, würden die europäische Migrationskrise nur noch verschärfen. Aber klar, ansonsten natürlich immer gerne!

TITANIC: Wo wir gerade von Migration reden: Beim Vorstellen des neuen CDU-Grundsatzprogramms haben Sie bekräftigt, nur noch wirklich vulnerable und gefährdete Schutzsuchende aufzunehmen. Wissen Sie schon, nach welchen Kriterien Sie das aus der Ferne beurteilen wollen?

Frei: Selbstverständlich. Mein Unionskollege Christian Haase hatte ja bereits Anfang des Jahres vorgeschlagen, zur Finanzierung von Agrarsubventionen die Entwicklungshilfe zu kürzen. Durch diese Regelung würden uns Not, Armut und Bedürftigkeit bald ganz von selbst ins Auge springen. Nun wissen Sie auch, warum wir Christdemokraten im Asylausschuss immer doppelt verglaste Hornbrillen tragen. Wollen Sie auch eine?

TITANIC: Wenn schon, dann Ihre rosarote. Die CDU will den Haushalt für Soziales kürzen, das Deutschlandticket abschaffen und hält eine Rente mit 72 für denkbar. Müssen Sie sich nicht auch manchmal kneifen, wenn Sie sehen, dass die Union in Umfragen trotzdem bei 30 Prozent liegt?

Frei: Ehrlich gesagt sind meine dauerentzündeten Wangen an vielen Stellen schon völlig vernarbt. Schade, dass das aufgrund meiner spärlichen Medienpräsenz kaum jemand sehen kann.

TITANIC: Witzig, dass Sie das gerade ansprechen. In einem zwölfminütigen Video von Schüler*innen des Feintechnik-Gymnasiums Schwenningen haben Sie vor kurzem zum Thema Sicherheit referiert. Währenddessen waren die Top-Leute Ihrer Partei bei Markus Lanz und Carmen Miosga zu Gast. Sind Sie enttäuscht, weil das Interesse an Ihnen offenbar nicht über einen Artikel im Lokalteil der Backnanger Kreiszeitung hinausgeht?

Frei: I wo, das bin ich gewohnt! In meinem Heimatwahlkreis Schwarzwald-Baar kennt mich eigentlich auch niemand. Da muss ich mich selbst auf Festen meiner eigenen Familie ausweisen. Immerhin erspare ich meiner Partei so viele tausend Euro im Jahr an Kosten für teuren Personenschutz.

TITANIC: Apropos "jemandem etwas ersparen": Müssen Sie nicht langsam wieder los?

Frei: Jetzt, wo Sie mit mir gerade so ein hochinvestigatives und vielbeachtetes Interview führen? Nie im Leben! Außerdem habe ich, abgesehen von der Eröffnung des Familien-Ballonfestes beim CDU-Ortsverband Darmstadt-Dieburg, heute nichts mehr vor. Sie dürfen mich also gerne noch den ganzen Tag ausfragen.

TITANIC: Wer sind Sie gleich noch mal und was ist Ihre genaue Funktion?

Frei: Aua, das hat gerade wehgetan! Aber gut, dann halt nicht. Sind Sie mir böse, wenn ich einfach aufstehe und gehe?

TITANIC: Ach was, schon vergessen, Herr …

Frei: Frei, Thorsten Frei.

TITANIC: Herr Freitag, vielen Dank für das Gespräch!

Patric Hemgesberg

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Wie kommt’s, »Krautreporter«?

In einem Artikel zum Thema »Konkurrenz im Job« stellst Du die These auf: »Konkurrenz ist nicht so verpönt wie ihr Ruf.« Aber warum? Was hat der Ruf der Konkurrenz denn bitte verbrochen? Womit hat er seinem Renommee so geschadet, dass er jetzt sogar ein schlechteres Image hat als die Konkurrenz selbst? Und weshalb verteidigst Du in Deinem Artikel dann nur die Konkurrenz und nicht ihren Ruf, der es doch viel nötiger hätte?

Ruft Dir fragend zu:

Deine genau im gleichen Ausmaß wie ihr Ruf verpönte Titanic

 Ach, welt.de!

Die Firma Samyang stellt offenbar recht pikante Instant-Ramen her. So pikant, dass Dänemark diese jetzt wegen Gesundheitsbedenken vom Markt genommen hat. Und was machst Du? Statt wie gewohnt gegen Verbotskultur und Ernährungsdiktatur zu hetzen, denunzierst Du Samyang beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, wo Du fast schon hämisch nachfragst, ob das Produkt vielleicht auch hierzulande verboten werden könne.

Das Amt sekundiert dann auch sogleich bei der Chilifeindlichkeit und zählt als angebliche »Vergiftungssymptome« auf: »brennendes Gefühl im (oberen) Magen-Darm-Trakt, Sodbrennen, Reflux bis hin zu Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Bauch- und Brustraum. Bei hohen Aufnahmemengen können zudem Kreislaufbeschwerden auftreten – beispielsweise Kaltschweißigkeit, Blutdruckveränderungen und Schwindel«. Hallo? Neun von zehn dieser »Nebenwirkungen« sind doch der erwünschte Effekt einer ordentlich scharfen Suppe! Erbrechen müssen wir höchstens bei so viel Hetze!

Feurig grüßt Titanic

 So ist es, Franz Müntefering!

So ist es, Franz Müntefering!

Sie sind nun auch schon 84 Jahre alt und sagten zum Deutschlandfunk, Ältere wie Sie hätten noch erlebt, wozu übertriebener Nationalismus führe. Nämlich zu Bomben, Toten und Hunger. Ganz anders natürlich als nicht übertriebener Nationalismus! Der führt bekanntlich lediglich zur Einhaltung des Zweiprozentziels, zu geschlossenen Grenzen und Hunger. Ein wichtiger Unterschied!

Findet

Ihre Titanic

 Wurde aber auch Zeit, Niedersächsische Wach- und Schließgesellschaft!

Mit Freude haben wir die Aufschrift »Mobile Streife« auf einem Deiner Fahrzeuge gesehen und begrüßen sehr, dass endlich mal ein Sicherheitsunternehmen so was anbietet! Deine Mitarbeiter/innen sind also mobil. Sie sind unterwegs, auf Achse, auf – um es einmal ganz deutlich zu sagen – Streife, während alle anderen Streifen faul hinterm Büroschreibtisch oder gar im Homeoffice sitzen.

An wen sollten wir uns bisher wenden, wenn wir beispielsweise einen Einbruch beobachtet haben? Streifenpolizist/innen? Hocken immer nur auf der Wache rum. Streifenhörnchen? Nicht zuständig und außerdem eher in Nordamerika heimisch. Ein Glück also, dass Du jetzt endlich da bist!

Freuen sich schon auf weitere Services wie »Nähende Schneiderei«, »Reparierende Werkstatt« oder »Schleimige Werbeagentur«:

Deine besserwisserischen Streifbandzeitungscracks von Titanic

 Oha, »Siegessäule«!

Als queeres und »Berlins meistgelesenes Stadtmagazin« interviewtest Du anlässlich der Ausstellung »Sex. Jüdische Positionen« im Jüdischen Museum Berlin die Museumsleiterin und die Kuratorin und behelligtest die beiden unter anderem mit dieser Frage: »Linke, queere Aktivist*innen werfen dem Staat Israel vor, eine liberale Haltung gegenüber Homosexualität zu benutzen, um arabische und muslimische Menschen zu dämonisieren. Diese Aktivist*innen würden Ihnen wahrscheinlich Pinkwashing mit der Ausstellung unterstellen.«

Nun ist das Jüdische Museum Berlin weder eine Außenstelle des Staates Israel, noch muss man als Journalist/in irgendwelchen »Aktivist*innen« ihre antisemitischen Klischees, dass letztlich doch alle Jüdinnen und Juden dieser Welt unter einer Decke stecken, im Interview nachbeten. So können wir uns aber schon mal Deine nächsten Interviewfragen ausmalen: »Frau Pastorin Müller, Sie bieten einen Gottesdienst zum Christopher Street Day an. Betreiben Sie damit Pinkwashing für den Vatikanstaat?« oder »Hallo Jungs, ihr engagiert euch in einem schwulen Verein für American Football. Betreibt ihr damit nicht Pinkwashing für Donald Trump?«

Wird diese Artikel allerdings nicht mehr lesen: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Lifehack von unbekannt

Ein Mann, der mir im Zug gegenüber saß, griff in seine Tasche und holte einen Apfel heraus. Zu meinem Entsetzen zerriss er ihn mit bloßen Händen sauber in zwei Hälften und aß anschließend beide Hälften auf. Ich war schockiert ob dieser martialischen wie überflüssigen Handlung. Meinen empörten Blick missdeutete der Mann als Interesse und begann, mir die Technik des Apfelzerreißens zu erklären. Ich tat desinteressiert, folgte zu Hause aber seiner Anleitung und zerriss meinen ersten Apfel! Seitdem zerreiße ich fast alles: Kohlrabi, Kokosnüsse, anderer Leute Bluetoothboxen im Park, lästige Straßentauben, schwer zu öffnende Schmuckschatullen. Vielen Dank an den Mann im Zug, dafür, dass er mein Leben von Grund auf verbessert hat.

Clemens Kaltenbrunn

 Liebesgedicht

Du bist das Ästchen,
ich bin der Stamm.
Du bist der Golo,
ich Thomas Mann.
Du bist Borkum,
ich bin Hawaii.
Du bist die Wolke,
ich bin gleich drei.
Du bist das Würmchen,
ich bin das Watt.
Du bist die Klinke,
ich bin die Stadt.
Du bist das Blättchen,
ich jetzt der Ast.
Sei still und freu dich,
dass du mich hast.

Ella Carina Werner

 Zeitsprung

Dem Premierenpublikum von Stanley Kubricks »2001: Odyssee im Weltraum« wird der Film 1968 ziemlich futuristisch II vorgekommen sein.

Daniel Sibbe

 Guesslighting

Um meine Seelenruhe ist es schlecht bestellt, seit mich ein erschütternder Bericht darüber informierte, dass in Hessen bei Kontrollen 70 Prozent der Gastronomiebetriebe widerlichste Hygienemängel aufweisen (s. Leo Riegel in TITANIC 07/2022). Neben allerhand Schimmel, Schleim und Schmodder herrscht allüberall ein ernsthaftes Schadnagerproblem, die Küchen sind mit Mäusekot nicht nur kontaminiert, sondern praktisch flächendeckend ausgekleidet. Vor lauter Ekel hab ich sofort Herpes bekommen. Nun gehe ich vorhin in meine Küche, und auf der Arbeitsplatte liegen grob geschätzt 30 kleine schwarze Kügelchen. Ich bin sofort komplett ausgerastet! Zehn hysterische Minuten hat es gedauert, bis mir klar wurde, dass der vermeintliche Kot die Samen eines dekorativen Zierlauchs waren, der einen Blumenstrauß krönte, den eine liebe Freundin mir geschenkt hat. Ich hätte ihn einfach nicht noch einmal anschneiden sollen … Hysterie off, Scham on.

Martina Werner

 Krasse Segregation

Wer bestimmten Gruppen zugehört, wird auf dem Wohnungsmarkt strukturell diskriminiert. Viele Alleinstehende suchen händeringend nach einer Drei- oder Vierzimmerwohnung, müssen aber feststellen: Für sie ist dieses Land ein gnadenloser Apartmentstaat, vor allem in den Großstädten!

Mark-Stefan Tietze

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
03.08.2024 Kassel, Caricatura-Galerie Miriam Wurster: »Schrei mich bitte nicht so an!«
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst Die Dünen der Dänen – Das Neueste von Hans Traxler
04.08.2024 Frankfurt/M., Museum für Komische Kunst »F. W. Bernstein – Postkarten vom ICH«
09.08.2024 Bremen, Logbuch Miriam Wurster