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Platz 1 - Die Spitzenkolumne #22

Der Sommer ist zu Ende … Endlich, endlich, verpiss dich, du elende Pissesau! Zum fünften Mal donnert gerade die "angeblich jetzt wirklich letzte Hitzewelle" über unsere hängengeblieben-unklimatisierten Miniwohnungen – und ein seriöses, Anzug tragendes Komitee hat auf den letzten Metern noch den Sommerhit des Jahres gekürt. Es ist "Bauch, Beine, Po" von Shirin David. Sie ahnen es, dahinter steckt niemand Geringeres als das Marktforschungsinstitut GfK Entertainment. Klar, das Marktforschungsinstitut GfK Entertainment, das im vergangenen Jahr schon "Mädchen auf dem Pferd" zum Sommerhit gekürt hat, und davor noch viele weitere, wie zum Beispiel x, y und z. Früher war's der Otto-Katalog im Briefkasten oder die Ziehung der Lottozahlen, worauf die Leute nervös schwitzig hingefiebert haben, heute ist es die Bekanntgabe des jährlichen Sommerhits durch das Marktforschungsinstitut GfK Entertainment. Zufällig haben sie sich für den gleichen Song entschieden, der auch oben in den Singlecharts steht, am meisten besprochen wurde, weil er ein minibissl polarisiert und auch in jeder Streamingplaylist ganz oben ausgespielt wird. Es gibt auch richtige Kriterien für die Wahl, Parameter: der Song muss erfolgreich sein und viel auf Social Media und aus Pop bestehen. So geht Marktforschung!

Da hab ich doch glatt mal gegoogelt, welches eigentlich das beste Martkforschungsinstitut ist – und witzig: Es ist immer ein anderes, je nachdem, wen man fragt und auf welcher Webseite man sich gerade durch die Spam-Anzeigen klickt. Und wissen Sie was? Auch diese Internetpräsenz hat eine Antwort darauf! Das beste Marktforschungsinstitut ist das Herz.

Man muss ja auch froh sein, wenn man noch eins hat – zwischen der AfD im Erfolgsrausch und islamistischen Angriffen, die sich häufen. Das Thema des Tages, also ganz weit oben, on top, dementsprechend heute beim Spiegel: die RAF! "Ermittler finden Videos mit Burkhard Garweg – Öffentlichkeitsfahndung geplant." Na, das wird ja alles wieder total geil. Dumme Debatten, blöde Fahndungen, bestimmt fällt noch eine Doku dabei ab. Idee: Vielleicht machen die Behörden mal einen Schritt auf die Marktforschungsinstitute zu – da arbeiten schließlich die stärksten Schnüffelnasen des Landes. Küsschen links, Küsschen rechts!

Platz 1 – die Spitzenkolumne von Paula "the one" Irmschler erscheint jeden Samstag in voller Länge nur bei TITANIC.

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Bündnis 90 2.0

Spätestens seit den deutlichen Wahlniederlagen in Sachsen und Thüringen rauchen in der Bundesgeschäftsstelle der Grünen die Köpfe. Doch es wird nicht nur gekifft, sondern auch fieberhaft über neuen Ansätzen gebrütet, mit welchen man künftig in der Gunst der Deutschen wieder aufsteigen kann. Das Kernziel der Partei ändert sich von der Klimawandelverhinderung zur Klimawandelanpassung. Folgende Eckpunkte sollen zeitnah in einem Grundsatzpapier zur Strategiereform veröffentlicht werden:

  • Abbildung der neuen Realität im Gesetzestext: Grünflächenämter in Gelbflächenämter umbenennen
  • Mehr Volksnähe durch Mentalität des Anpackens: Schmelzende Gletscher mit crushed ice wieder auffüllen
  • Auf eigene Stärken setzen: Optimistische Social-Media-Kampagne mit neuen Robert-Habeck-Memes (gesprochen: "Memms"); Tenor: "So heiß wie Dr. Habeck kann das Klima gar nicht werden!"
  • Unterstützung für umweltbewusste Protestler*innen zur Stärkung der Demokratie: Etablierung eines Emissionszertifikatehandels für Traktorendemos
  • Entlastung der kleinen Leute: Ergänzung des Gebäudeenergiegesetzes um die Formulierung "Ausnahme: Die alte Heizung muss nicht ausgetauscht werden, wenn sie entweder vor 1990 eingebaut wurde oder 1990 oder nach 1990."
  • Anreize für die vielleicht größte Kraftanstrengung der Menschheit schaffen: In deutschen Küstenregionen wird die Mehrwertsteuer auf Küchenrollen von 19 auf 7 Prozent gesenkt; das extrem saugfähige Papier eignet sich hervorragend zur Bekämpfung des steigenden Meeresspiegels
  • Der Blick über den Tellerrand, um zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und gleichzeitig vorbildliches Recycling vorzuleben: Das Wasser von Überschwemmungen wird mithilfe der nicht mehr benötigten Rohrpostsysteme des Bundestags in trockene Regionen umgeleitet

MWei

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Der "Weiße Riese" in Duisburg

Der "Weiße Riese" im Duisburger Problemstadtteil Hochheide: In diesen Hochhauskomplex liefert DHL keine Pakete mehr – Sicherheitsbedenken! Wiederholt sei es "zu bedrohlichen Zustellsituationen" gekommen, begründete eine Sprecherin die Entscheidung des Logistikunternehmens.

Jetzt traut sich zum ersten Mal seit Wochen ein DHL-Mitarbeiter in den Zwanzigstöcker, in Begleitung eines gut versicherten Kamerateams von TITANIC. Die Bilder sind erschütternd.

Lesen Sie den ganzen Bericht nur in der Septemberausgabe – jetzt am Kiosk, im Onlineshop (Print oder PDF oder in der App) – oder am besten: im Abo!

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Müters Söhne #22

Restaurantbesuche

"Ich wollte die Tischdecke anzünden"

Thorben ist 5 Jahre alt. Seine Mutter Viola Müter schreibt hier im wöchentlichen Wechsel über ihn und ihre anderen zwei Söhne im Alter von 12 und 17 Jahren. Die Mutter nennt sie liebevoll ihre "Mütersöhnchen".

Wenn wir als Familie essen gehen, ziehen wir viele Blicke auf uns. Mal beschwert sich Gideon lautstark über die Tischmanieren der umliegenden Gäste, mal schmiert Henry verfassungsfeindliche Symbole in seine Bratensauce. Der eigentliche Grund ist aber immer Thorben. So war es neulich mal wieder seine Schuld, dass uns bei Vapiano ein Hausverbot erteilt wurde. Auch ich finde, dass seine Nudeln zu al dente waren. Während ich meinen Frust darüber aber eher in einer 1-Sterne-Bewertung ausgelassen hätte, hielt es Thorben für angemessener, den Koch mit einer Handvoll Spaghetti auszupeitschen.

Einsichtig zeigte sich Thorben danach nicht. "Ich wollte die Tischdecke anzünden, aber es gab keine." Er konnte sich noch nie in Restaurants benehmen. Man könnte sagen, so ist das eben mit Freigeistern. Bei Thorben liegt es aber daran, dass er ein Picky Eater ist. Es macht ihn wütend, dass er in Restaurants nichts findet, was er mag. Ich kann das nachvollziehen. Auch ich habe als Kind sehr wählerisch gegessen. Über Jahre hinweg nur rote Lebensmittel. Thorbens häufigste Forderung lautet: "Airfryer!" Zu Hause komme ich ihr gerne nach, selbst wenn er einen Feldsalat dampfgegart haben möchte. In Restaurants wird Thorben beigebracht, dass seine Wünsche nicht ernst zu nehmen sind.

Bei allem Verständnis habe ich aber in letzter Zeit gemerkt, dass auch ich an die Grenzen meiner Toleranz stoße. Ich verstehe, dass es Thorben unzufrieden macht, wenn die Karottenstückchen in der Gemüselasagne zu hart und dann auch noch unterschiedlich groß geschnitten sind. Früher landete das Gericht im Gesicht seines Bruders Gideon. Damit konnte ich gut umgehen. Weil es die letzte Eskalationsstufe war und ich sowie das gesamte Personal des Restaurants Gemüselasagne in Gideons Haaren sehr unterhaltsam fanden.

Mittlerweile bleiben Gideons Haare sauber. Dafür landet die Gemüselasagne auf der Kleidung der Kellner, der Tischdecke und den Sitzpolstern. Immer häufiger setzt er irgendwas in Brand. Die Folgen finde ich weniger unterhaltsam. Es ist schwierig geworden, im Umkreis Restaurants zu finden, in denen wir noch unbeschriebene Gäste sind. "Wann sind wir endlich da?" quengeln meine Söhne nun regelmäßig im Auto. Teilweise dauern die Autofahrten mehrere Stunden. Henry nervt dabei so sehr, dass ich ihn nur noch im Kofferraum mitnehmen kann.

Trotzdem möchte ich Thorben nicht das Gefühl geben, dass sein Ärger unberechtigt ist. Natürlich soll er immer und überall einfordern können, was er möchte. Ist er nicht sogar einer der wenigen Menschen, die in dieser verlogenen Welt noch ehrlich sind? "Ich bin feige und er ist ehrlich", sage ich mir jetzt immer, wenn Thorben seinen Teller ins Aquarium wirft. Immerhin hinterlasse ich eher eine schlechte Google-Rezension und höchstens 20 Cent Trinkgeld, anstatt offen zu zeigen, was ich über den zerkochten Brokkoli denke. Ich versuche, in Zukunft mehr zu sein wie Thorben. Das Feuerzeug darf er behalten.

Die Kolumne von Viola Müter erscheint jeden Donnerstag nur bei TITANIC.

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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Hä, focus.de?

»Deutschlands Wirtschaft wankt«, berichtest Du und fragst: »Warum will die Ampel das einfach nicht sehen?« Ähem: Vielleicht wird der Bundesregierung da ja schlecht, wenn sie zu genau hinschaut. Hast Du darüber schon mal nachgedacht?

Üble Grüße von Titanic

 Mmmmmh, Iglo-Freibad-Pommes!

Ihr seid ein neues Tiefkühlprodukt, das in diesem Sommer vom grassierenden Retro- und Nostalgietrend profitieren möchte. Daher seid Ihr derzeit auf den großen Plakatwänden im Stadtbild vertreten, und zwar garniert mit dem knusprigen Claim: »Das schmeckt nach hitzefrei«.

Aber schmeckt Ihr, wenn wir uns recht erinnern, nicht ebenfalls nach einem kräftigen Hauch von Chlor, nach einem tüchtigen Spritzer Sonnenmilch und vor allem: nach den Gehwegplatten aus Beton und der vertrockneten Liegewiese, auf welchen Ihr regelmäßig zu Matsch getreten werdet?

In jedem Fall bleibt es Euch weiterhin verboten, vom Beckenrand zu springen, schimpft Eure Bademeisterin  Titanic

 U sure, Jürgen Klopp?

U sure, Jürgen Klopp?

Nachdem Sie Ihren Posten beim FC Liverpool niedergelegt haben, halten Sie sich in Sachen Zukunftspläne bedeckt. Nur so viel: »Ich werde irgendwas arbeiten. Ich bin zu jung, um nur noch Padel-Tennis und Enkelkinder zu machen.«

Keine Ahnung, wie Sie sich den typischen Alltag im Ruhestand so vorstellen, Kloppo. Doch wenn Menschen fortgeschrittenen Alters Nachwuchs zeugen, heißt das Ergebnis – zumindest in den meisten Fällen – »Kinder« und nicht »Enkelkinder«.

Schwant Böses: Titanic

 Standhaft, brandenburgischer CDU-Landesvorsitzender Jan Redmann!

Sie wurden mit 1,3 Promille Atemalkohol auf einem E-Scooter erwischt und entsprechend zu einer Strafe verdonnert. Daraufhin gaben Sie zu Protokoll, zu »diesem Fehler zu stehen« und die »Konsequenzen, insbesondere die Strafe« zu tragen. Das ist ja geradezu heldenhaft. Wir waren davon ausgegangen, dass Sie den Inhalt des Polizeiberichts leugnen, den Staat um die Strafzahlung prellen und sich ins Ausland absetzen würden.

Hätte dann vielleicht sogar Sympathie für Sie entwickelt: Titanic

 Kopf einschalten, »Soziologie-Superstar« Hartmut Rosa (»SZ«)!

Wahrscheinlich aus dem Homeoffice von der Strandbar tippen Sie der SZ dieses Zitat vor die Paywall: »Früher waren zum Beispiel die beruflichen Erwartungen, wenn man zu Hause war, auf Standby. Heute kann man andersherum auch im Büro natürlich viel leichter nebenbei private Kommunikation erledigen. Man kann nichts mehr auf Standby schalten, selbst im Urlaub.«

Ihr Oberstübchen war beim Verfassen dieser Zeilen ganz offenbar nicht auf Standby, denn dieser Begriff bezeichnet laut dem Cambridge Dictionary »something that is always ready for use«. Also sind wir gerade im Urlaub und im Feierabend heutzutage für den Job immer im Standby-Modus – also auf Abruf –, anders als bei der Arbeit, wo wir »on« sind, und anders als früher, wo wir dann »off« waren und daher alles gut und kein Problem war.

Dagegen dauerhaft abgeschaltet sind Ihre Hardwarespezis von Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Hä?

Demenz kennt kein Alter.

Moppel Wehnemann

 Abwesenheit

Vielen Dank für Ihre E-Mail. Ich bin vom 02.–05.09. abweisend. Ab 06.09. bin ich dann wieder freundlich.

Norbert Behr

 SB-Kassen

Zu den Seligen, die an Selbstbedienungskassen den Laden kaltblütig übervorteilen, gehöre ich nicht. Im Gegenteil, obwohl ich penibel alle Artikel scanne und bezahle, passiere ich die Diebstahlsicherungsanlage am Ausgang immer in der angespannten Erwartung, dass sie Alarm schlagen könnte. Neulich im Discounter kam beim Griff zu einer Eierschachtel eine neue Ungewissheit hinzu: Muss ich die Schachtel vor dem Scannen wie eine professionelle Kassierkraft öffnen, um zu kucken, ob beim Eierkauf alles mit rechten Dingen zugeht?

Andreas Maria Lugauer

 Treehuggers

Bei aller Liebe zum Veganismus: Plant Parenthood geht mir zu weit.

Sebastian Maschuw

 Zero Punkte für den Underdog

Nach meinem Urlaub in Holstein möchte ich an dieser Stelle eine Lanze für die oft zu Unrecht belächelte Ostsee brechen. Jene, so heißt es, sei eigentlich gar kein richtiges Meer und habe ihre unwürdige Existenz bloß einer brackigen XXL-Schmelzwasserpfütze zu verdanken. Wellen und Brandung seien lächerlich, die Strände mickrig und das Leben unter Wasser mit der Artenvielfalt in einem Löschtümpel vergleichbar. Außerdem habe ein Gewässer, in das man vierhundert Meter hineinschwimmen und danach selbst als Siebenjähriger noch bequem stehen könne, das Prädikat »maritim« schlicht nicht verdient. Vorurteile, die ich nur zu gerne mit fantastischen Bildern und spektakulären Videos widerlegen würde. Doch daraus wird dieses Mal nichts. Leider habe ich meine kompletten Küsten-Campingferien aus Versehen im »Freibad am Kleinen Dieksee« verbracht und den Unterschied erst zu spät bemerkt!

Patric Hemgesberg

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 29.08.:

    Die FR erwähnt den "Björnout"-Startcartoon vom 28.08.

  • 27.08.: Bernd Eilert schreibt in der FAZ über den französischen Maler Marcel Bascoulard.
  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

  • 29.01.:

    Ein Nachruf auf Anna Poth von Christian Y. Schmidt im ND.

  • 13.04.:

    HR2 Kultur über eine TITANIC-Lesung mit Katinka Buddenkotte im Club Voltaire.

Titanic unterwegs
10.09.2024 Frankfurt am Main, Club Voltaire »TITANIC-Peak-Preview« mit Stargast Miriam Wurster
13.09.2024 Stade, Schwedenspeicher Ella Carina Werner
14.09.2024 Frankfurt, Museum für Komische Kunst Bernd Pfarr: »Knochenzart«
16.09.2024 Wiedensahl, Wilhelm-Busch-Geburtshaus Hilke Raddatz mit Tillmann Prüfer