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Wohnen bei den Promis

Viele Prominente besitzen mehrere Häuser, sind aber selbst oft unterwegs. Es ist naheliegend, dass sie die brachliegenden Anwesen für sich arbeiten lassen. Wenn man ein wenig beim Ferienwohnungsmonopolisten Airbnb stöbert, findet man aufschlussreiche Angebote:

200 qm in Potsdam

Host: Alexander Gauland

Ausstattung: 

  • Mitbenutzung Haussklave gg. Aufpreis 
  • Endsäuberung (ethnisch) inkl. 

 

Rezensionen:

Absolutes No-Go für Allergiker! Überall ausgestopfte Tiere, Fuchsfelle über den Stuhllehnen, Staubfänger "Hirschgeweih" an jeder Wand. Die dunkelgrünen Teppiche, braunen Vorhänge, kackfarbenen Polstermöbel: alles uralt und miefig. Klares Bäh!


Alles Top soweit. Nett das Angebot, die CD-Sammlung zu nutzen, allerdings nur Marschmusik und Männerchöre, nix aus den Charts.


Herr Gauland hat uns persönlich empfangen und auch persönlich wieder herauskomplimentiert, nachdem er unsere Herkunft erfragt hatte (Ausland).


Was einem als erstes ins Auge fällt, ist der bestialische Gestank, der lautstark auf der Zunge beißt. Unerträglich! Kommt vielleicht von den ausgestopften Tieren oder aber vom Hausherrn. Nicht hinfahren!


130 qm in Hamburg

Host: Alexander Bommes

Ausstattung: 

  • kurze Begegnung mit dem Hausherrn gg. Aufpreis
  • Videothek mit allen Sendungen von A. Bommes gg. Aufpreis

 

Rezensionen:

Es ist sehr groß und sehr kahl. Herr Bommes hat komischerweise keine Sachen, bloß die Vitrinen mit den Pokalen und natürlich die Selbstporträts an den Wänden. Ansonsten: sterile Leere. Wer's mag …


Wir waren sehr zufrieden! Superpraktisch die Fenster, wo aus Glas waren, sodass man rausgucken konnte. Auch toll der Fußboden: einfach drauf rumgehen – fertig. Nur das Dach hat uns gestört, wir hätten auch gerne mal gesehen, was über dem Haus ist.


Herr Bommes war schon etwas anstrengend, mit seinen vielen Fragen. Immerzu: "Ihr seid jetzt hier angekommen, im Haus – wie ist das, hier im Haus angekommen zu sein?" "Ist man da auch ein kleines bisschen glücklich, wenn man in so einem Haus schlafen darf?" "Ihr habt jetzt das erste Mal das Bad benutzt – wie war das, was erlebt man da, was macht man da durch, innerlich?"


Hilfe! Wir sind im Fitnessraum gefangen. Hier gibt es so viele Spiegel, wir finden nicht mehr raus. Hallo? Liest das jemand?


85 qm in Berlin

Host: Sascha Lobo

Ausstattung: 

  • Wohnung komplett smart, vorbereitet für Apple Homekit (Update kommt 2018 2019 2020)
  • Sicheres Internet mit 100 Mbit WLAN, unsichere Wohngegend mit 100 Moabit Aslans

 

Rezensionen:

Smarthome schön und gut, aber ohne die App (Kostenfalle per In-App-Kauf!) kann man weder den Wasserkocher bedienen noch das Licht. Service geht anders!!


Wir waren etwas enttäuscht, dass der Hausherr nicht persönlich da war, aber am dritten Tag hatten wir einen Durchbruch zwischen den Pizzakartons und den Monitoren geschaffen, und siehe da: Herr Lobo war doch zuhause! Leider wurde er gleich darauf wieder von einem Knäuel Lan-Kabel begraben.


Super-Topp dieses großartige Produkt. Ich würde es immer wieder bestellen, ist große Zufriedenheit Henkel. Sascha Lobo 85 qm kostengünstig Qualität, bitte beachten kein Bot, Ehrlichkeit Kunden!


Herr Lobo hat uns erklärt, dass wir eine tolerante und zukunftsgerichtete Gesellschaft brauchen. Hier müsste eigentlich jeder mal übernachten, diese Dinge erfährt man in den Medien ja gar nicht! Am dritten Tag hat er sogar mal seinen Haarbalken abgenommen und uns die Schaltkreise gezeigt.


22 qm in Tübingen

Host: Boris Palmer

Ausstattung: 

  • Morgens frisches Vollkornbrot, nur deutsche Körner
  • Stadtführung durchs beschauliche Studentenstädtchen, einschließlich Geleitschutz gegen Flüchtlingsbanden

 

Rezensionen:

Warum vermietet man, wenn der Kunde nichts anfassen darf? Überall kleben Zettelchen. Liegefahrrad: "nicht anfassen"; Solaranlage: "nicht anfassen"; Energiesparlampensammlung: "nicht anfassen"; Enzyklopädie d. Rassen und wilden Völker: "nicht anfassen"; Selbstschussanlage: "nicht anfassen". Es nervt!


Enttäuschend für einen Ökohaushalt: Trockner nur Energieklasse A++, Malve im Holunder-Malve-Shampoo nicht aus biologischem Anbau – da geht mittlerweile mehr!


Vorsicht, nicht irreführen lassen! Herr "Palmer" hat gar keine Baumschule, nicht mal Kokosnüsse lassen sich hier ernten. Wir werden trotzdem nochmal kommen, aber nächstes Mal an Palmsonntag.


Na ja, erstmal fanden wir es echt nett, wie sehr sich der Host um uns bemüht hat. Aber als wir das zwölfte Mal gefragt wurden, ob wir auch wirklich nicht von Ausländern überfallen wurden, wurde es etwas viel. Wir haben ihn dann zu Tode vergewaltigt und danach wurde es noch ein idyllischer Aufenthalt.


8000 qm in Rom

Host: Franziskus

Ausstattung: 

  • Halbpension mit Frühstück und Abendmahl 
  • Beichte gg. Aufpreis inkl. 

  

Rezensionen: 

Nee, viel zu überkandidelt alles, total kitschig! In einem Zimmer haben sie sogar dieses ausgelutschte Bild an der Decke, wo der eine Mann dem andern schwul den Zeigefinger hinhält, kennt ihr? Viel zu groß auch. Haben uns dauernd verlaufen.


Toll, wie ein Schloss und überall verkleidete Leute. Da fand wohl gerade auch ein Reenactment oder sowas statt. Gerne wieder.


Das Beste sind eigentlich die Bettler auf dem Weg dahin! So professionell fleht sonst nirgends jemand. Aber der Service im Appartement auch nicht schlecht. Franziskus selbst war leider nicht da, aber sein Partner Tebarz hat uns alles gezeigt (leider auch untenrum).


Bei Franziskus einkehren ist wie Nachhausekommen! Auspacken und wohlfühlen, finden wir. Wer es urig mag und ein schnuckeliges Heim für ein paar stille Wintertage sucht, ist bei diesem Kuschel-Opa genau richtig!


Robert von Cube

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

 Erwischt, Bischofskonferenz!

In Spanien haben sich Kriminelle als hochrangige Geistliche ausgegeben und mithilfe künstlicher Intelligenz die Stimmen bekannter Bischöfe, Generalvikare und Priester nachgeahmt. Einige Ordensfrauen fielen auf den Trick herein und überwiesen auf Bitten der Betrüger/innen hohe Geldbeträge.

In einer Mitteilung an alle kirchlichen Institutionen warntest Du nun vor dieser Variante des Enkeltricks: »Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Diözesen verlangen kein Geld – oder zumindest tun sie es nicht auf diese Weise.« Bon, Bischofskonferenz, aber weißt Du, wie der Enkeltrick weitergeht? Genau: Betrüger/innen geben sich als Bischofskonferenz aus, raten zur Vorsicht und fordern kurz darauf selbst zur Geldüberweisung auf!

Hat Dich sofort durchschaut: Titanic

 Persönlich, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck,

nehmen Sie inzwischen offenbar alles. Über den russischen Präsidenten sagten Sie im Spiegel: »Putin war in den Achtzigerjahren die Stütze meiner Unterdrücker.« Meinen Sie, dass der Ex-KGBler Putin und die DDR es wirklich allein auf Sie abgesehen hatten, exklusiv? In dem Gespräch betonten Sie weiter, dass Sie »diesen Typus« Putin »lesen« könnten: »Ich kann deren Herrschaftstechnik nachts auswendig aufsagen«.

Allerdings hielten Sie sich bei dessen Antrittsbesuch im Schloss Bellevue dann »natürlich« doch an die »diplomatischen Gepflogenheiten«, hätten ihm aber »schon zu verstehen gegeben, was ich von ihm halte«. Das hat Putin wahrscheinlich sehr erschreckt. So richtig Wirkung entfaltet hat es aber nicht, wenn wir das richtig lesen können. Wie wär’s also, Gauck, wenn Sie es jetzt noch mal versuchen würden? Lassen Sie andere Rentner/innen mit dem Spiegel reden, schauen Sie persönlich in Moskau vorbei und quatschen Sie Putin total undiplomatisch unter seinen langen Tisch.

Würden als Dank auf die Gepflogenheit verzichten, Ihr Gerede zu kommentieren:

die Diplomat/innen von der Titanic

 Ach, Taube,

Ach, Taube,

die Du in Indien wegen chinesischer Schriftzeichen auf Deinen Flügeln acht Monate in Polizeigewahrsam verbracht hast: Deine Geschichte ging um die Welt und führte uns vor Augen, wozu die indische Fashion-Polizei fähig ist. Aufgrund Deiner doch sehr klischeehaften Modetattoos (chinesische Schriftzeichen, Flügel) fragen wir uns aber, ob Du das nicht alles inszeniert hast, damit Du nun ganz authentisch eine Träne unter dem Auge oder ein Spinnennetz auf Deinem Ellenbogen (?) tragen kannst!

Hat Dein Motiv durchschaut: Titanic

 Lustiger Zufall, »Tagesspiegel«!

»Bett, Bücher, Bargeld – wie es in der Kreuzberger Wohnung von Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette aussah«. Mit dieser Schlagzeile überschreibst Du Deine Homestory aus Berlin. Ha, exakt so sieht es in unseren Wohnungen auch aus! Komm doch gern mal vorbei und schreib drüber. Aber bitte nicht vorher die Polizei vorbeischicken!

Dankend: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
19.04.2024 Wuppertal, Börse Hauck & Bauer
20.04.2024 Eberswalde, Märchenvilla Max Goldt
20.04.2024 Itzehoe, Lauschbar Ella Carina Werner
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt