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"Wir haben das Virus nicht im Labor gezüchtet. Das waren die Chinesen!"

Großes Interview zur dritten Welle: Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht mit TITANIC über anstrengende MPKs, ihre potentiellen Nachfolger und Ursula von der Leyens geheime Kinks.

TITANIC: Frau Bundeskanzlerin, wie geht es Ihnen?

Merkel: Muss ja, nech. 

TITANIC: Das leidige Thema Corona – wir müssen es ansprechen und hoffen, Sie verstehen.

Merkel: Als Journalisten haben Sie meine volle Sympathie, ich stelle mir Ihren Job irrsinnig anstrengend vor. Corona ... ja. Ich hätte mir meine letzten Monate auch anders gewünscht.

TITANIC: Mein Gott, Frau Kanzlerin! Sie sterben? Ist es Krebs?

Merkel: Nicht doch, Sie Dödel. Ich meine die Krise an sich, die Pandemie in meiner letzten Amtszeit. Vorher dachte ich mir: Gut zwei Jahre Abschiedstournee, EM mit Jogis Jungs, lange Spaziergänge an der Ostsee, Cannabis-Legalisierung und ein paar andere Last-Minute-Gesetze. Doch dann kam Covid-19.

TITANIC: Was belastet Sie in diesen Tagen besonders? 

Merkel: Die ständigen MPKs, also die Merkel-Power-Kniebeugen, zu denen mich der Bundeskanzleramtsarzt verdonnert hat. Jeden morgen drei Mal ein Dutzend. Da zieht‘s danach im Gesäß, das kann ich Ihnen flüstern. Aber Sie wollen ja ohnehin auf die Ministerpräsidenten-Konferenz hinaus, oder?

TITANIC: Nein. Was da los ist, wissen wir ja. Wir stehen in ständigem SMS-Kontakt mit einem MP. Raten Sie mal, mit welchem!

Merkel: Freundchen, es ist mir vollkommen egal, wer da wem was durchsteckt. Meinetwegen lade ich Sie bei der nächsten persönlich in die Videokonferenz ein. 18 Stunden am Stück! Und zwölf davon labert Winfried Kretschmann in seinem unterträglichen Schwaben-Duktus auf seine Assistenten ein, weil ihm der Ton zu leise ist. 

TITANIC: Themenwechsel. Kann Laschet "es"?

Merkel: Nein.

TITANIC: Söder?

Merkel: Nein. Scholz könnte, aber er ist in der falschen Partei.

TITANIC: Sie sehen Scholz eher in der CDU?

Merkel: Nein, bei den Grünen.

TITANIC: Frau Merkel, wagen Sie mit uns einen Blick in die Glaskugel: Wann ist alles wieder wie vor Corona?

Merkel: Dumme Frage. Haben Sie sich auf dieses Gespräch überhaupt vorbereitet? Lügen Sie nicht!

TITANIC: Nein.

Merkel: Mutig, das gefällt mir. Leute wie Sie kann ich bald gut gebrauchen in meiner neuen Firma.

TITANIC: Was für eine Firma?

Merkel: Huch, jetzt habe ich mich beinahe verplappert. Vergessen Sie, was ich gesagt habe. Mein Büro bekommt das Gespräch ja zur Autorisierung, nicht?

TITANIC: Natürlich. Können Sie den Unmut über das Krisenmanagement der Bundesregierung verstehen? Können Sie die Wut über Masken-Affären nachvollziehen?

Merkel: Masken-Affären? Was Ursula von der Leyen im Catwoman-Kostüm in ihrer Freizeit macht, ist ihre Sache. Den Ärger in der Bevölkerung über die Corona-Lage kann ich natürlich mitfühlen. Nur: Wir haben das Virus nicht im Labor gezüchtet. Das waren die Chinesen!

TITANIC: Frau Merkel, das ist ein ungeheurer Vorwurf. Haben Sie Beweise?

Merkel: Die Beweislast liegt in dieser Sache bei Ihnen.

TITANIC: Ist das so?

Merkel: Ich habe die Gesetze nicht gemacht. Das waren die ...

TITANIC: Jetzt veralbern Sie uns. Das ist doch unter Ihrer Würde. 

Merkel: Am Ende werde ich nicht wiedergewählt, was? Hahaha!

TITANIC: Frau Bundeskanzlerin, möchten Sie sich bei unseren Leser/innen für irgendetwas entschuldigen?

Merkel: Entschuldigen Sie mich. (Verlässt mit einer fröhliche Melodie auf den Lippen das Zoom-Meeting)

 

Moritz Hürtgen

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Briefe an die Leser

 Anpfiff, Max Eberl!

Sie sind seit Anfang März neuer Sportvorstand des FC Bayern München und treten als solcher in die Fußstapfen heikler Personen wie Matthias Sammer. Bei der Pressekonferenz zu Ihrer Vorstellung bekundeten Sie, dass Sie sich vor allem auf die Vertragsgespräche mit den Spielern freuten, aber auch einfach darauf, »die Jungs kennenzulernen«, »Denn genau das ist Fußball. Fußball ist Kommunikation miteinander, ist ein Stück weit, das hört sich jetzt vielleicht pathetisch an, aber es ist Liebe miteinander! Wir müssen alle was gemeinsam aufbauen, wo wir alle in diesem gleichen Boot sitzen.«

Und dieser schräge Liebesschwur, Herr Eberl, hat uns sogleich ungemein beruhigt und für Sie eingenommen, denn wer derart selbstverständlich heucheln, lügen und die Metaphern verdrehen kann, dass sich die Torpfosten biegen, ist im Vorstand der Bayern genau richtig.

Von Anfang an verliebt für immer: Titanic

 Nicht zu fassen, »Spiegel TV«!

Als uns der Youtube-Algorithmus Dein Enthüllungsvideo »Rechtsextreme in der Wikingerszene« vorschlug, wären wir fast rückwärts vom Bärenfell gefallen: In der Wikingerszene gibt es wirklich Rechte? Diese mit Runen tätowierten Outdoorenthusiast/innen, die sich am Wochenende einfach mal unter sich auf ihren Mittelaltermärkten treffen, um einer im Nationalsozialismus erdichteten Geschichtsfantasie zu frönen, und die ihre Hakenkreuzketten und -tattoos gar nicht nazimäßig meinen, sondern halt irgendwie so, wie die Nazis gesagt haben, dass Hakenkreuze vor dem Nationalsozialismus benutzt wurden, die sollen wirklich anschlussfähig für Rechte sein? Als Nächstes erzählst Du uns noch, dass Spielplätze von Kindern unterwandert werden, dass auf Wacken ein paar Metalfans gesichtet wurden oder dass in Flugzeugcockpits häufig Pilot/innen anzutreffen sind!

Nur wenn Du versuchst, uns einzureden, dass die Spiegel-Büros von Redakteur/innen unterwandert sind, glauben Dir kein Wort mehr:

Deine Blauzähne von Titanic

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

 Du, »Deutsche Welle«,

betiteltest einen Beitrag mit den Worten: »Europäer arbeiten immer weniger – muss das sein?« Nun, wir haben es uns wirklich nicht leicht gemacht, ewig und drei Tage überlegt, langjährige Vertraute um Rat gebeten und nach einem durchgearbeiteten Wochenende schließlich die einzig plausible Antwort gefunden. Sie lautet: ja.

Dass Du jetzt bitte nicht zu enttäuscht bist, hoffen die Workaholics auf

Deiner Titanic

 Kurz hattet Ihr uns, liebe Lobos,

Kurz hattet Ihr uns, liebe Lobos,

als Ihr eine Folge Eures Pärchenpodcasts »Feel the News« mit »Das Geld reicht nicht!« betiteltet. Da fragten wir uns, was Ihr wohl noch haben wollt: mehr Talkshowauftritte? Eine Homestory in der InTouch? Doch dann hörten wir die ersten zwei Minuten und erfuhren, dass es ausnahmsweise nicht um Euch ging. Ganz im Sinne Eures Formats wolltet Ihr erfühlen, wie es ist, Geldsorgen zu haben, und über diese Gefühle dann diskutieren. Im Disclaimer hieß es dann noch, dass Ihr ganz bewusst über ein Thema sprechen wolltet, das Euch nicht selbst betrifft, um dem eine Bühne zu bieten.

Ihr als Besserverdienerpärchen mit Loft in Prenzlauer Berg könnt ja auch viel neutraler und besser beurteilen, ob diese Armutsängste der jammernden Low Performer wirklich angebracht sind. Leider haben wir dann nicht mehr mitbekommen, ob unser Gefühl, Geldnöte zu haben, berechtigt ist, da wir gleichzeitig Regungen der Wohlstandsverwahrlosung und Realitätsflucht wahrnahmen, die wir nur durch das Abschalten Eures Podcasts loswerden konnten.

Beweint deshalb munter weiter den eigenen Kontostand: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg