Wie bringe ich Opa zum Reden?
Ihr Großvater schaltet neuerdings zur besten Sendezeit freiwillig vom Stammsender ZDF auf Pro7 um? Sie hören ihn nachts im Traum "Oh oh, das rumst ja gewaltig!" ausrufen? Was bisher unergründlich war, deckte die ZDF-Trilogie "Unsere Mütter, unsere Väter" schonungslos auf: Womöglich war Ihr Opa Soldat im sog. Zweiten Weltkrieg. So helfen sie ihm, endlich über seine Erlebnisse reden zu können:
- Die Schock-Therapie: Holen Sie Opas alte Büchse vom Dachboden und halten Sie sie dem Kauz ins Kreuz. Rufen Sie dazu etwas auf russisch aus ("Nastrovje!").
- Medikamentös: Vertauschen Sie in der großväterlichen Tablettenbox "morgens" mit "abends" und füllen Sie Tic-Tacs in "mittags".
- Der tiefenpsychologische Ansatz: Legen Sie beim Scrabble-Nachmittag im Altenheim Wörter, die das Thema Krieg behutsam unterbewußt aktivieren, z.B. H-I-T-L-E-R oder L-E-B-E-N-S-R-A-U-M.
- Provokation: Schwärmen Sie bei Kaffee und Kuchen ausgiebig von Ihrer neuen russisch-amerikanisch-jüdischen Liebschaft.
- Die medientherapeutische Methode: Überspielen Sie heimlich die VHS-Kassetten ihrer Großeltern. Auf "Rimini '82" kommt "Unsere Mütter, unsere Väter", auf "Silberne Hochzeit Hans und Gertrud" z.B. "Inglourious Basterds".
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