Artikel
Wer rettet die Linkspartei?
Die Linkspartei wählt demnächst wieder ein neues Vorsitzenden-Duo. Nach vielen Wahlschlappen und internen Querelen hofft sie beim kommenden Bundesparteitag auf eine Trendwende. Doch wer kann die Linke vor dem Sonstige-Balken retten? – Die aussichtsreichsten Kandidat:innen-Paare im Überblick:
Helene Fischer und Roberto Blanco
Laut Regenbogenpresse sind Fischer ("Atemlos durch die Wahlnacht") und Blanco ("Ein bisschen Spaßpartei muss sein") bereit, die Linke zu heiraten und mit ihr Kinder und Hunde zu bekommen. "Ja, wir und die Linkspartei sind frisch verliebt", heißt es in einem erfundenen Zitat. Und in einem weiteren: "Wir wollen das neue Traumpaar der Linken werden, so wie früher Sahra Wagenknecht und Oskar Lafontaine, die deutschen Kennedys. Nur ins Saarland wollen wir nicht ziehen – lieber in den Hunsrück." Bleibt nur eine Frage: Ist Blanco nicht eigentlich Ehrenmitglied der CSU (O-Ton: "Wir Clowns müssen zusammenhalten!")? Antwort Blanco: "CSU, CSD, FDP, Linke – egal, kein Problem für mich, ich unterschreibe alles!"
Wahrscheinlichkeit: So gut wie gewählt
Andrea Kiewel und Markus Lanz
ZDF-Fernsehgarten-Moderatorin Kiewel ist sicher: "Der Markus und die Kiwi, also ich, wir sind ein tolles Erfolgstrio. So wie Elmex und Aronal, wie Renate Luxemburg und Kai Lieberknecht und natürlich wie Wladimir und Viktor Klitschko." Und Lanz ist überzeugt: "Die Kiwi und ich, Tschuldigung, ich meine: Ich und die Kiwi, wir bringen die Linken wieder nach vorne, auch wenn es unangenehm wird. Aber mit Ekel und Fremdscham kennen wir uns seit vielen Jahren bestens aus." Dabei steht vor allem Lanz selbst unter Druck. 2014 rettete er das Fernsehpublikum vorübergehend vor "Wetten, dass..?". "Das ist lange her", räumt er ein, "deshalb wird es Zeit für eine neue Rettung."
Wahrscheinlichkeit: 102,8 Prozent
Joyce Ilg und Felix Magath
Magath hat in seinem Leben schon vieles gerettet: Medizinbälle vor dem Verstauben in der Ecke, Folterübungen aus dem 16. Jahrhundert vor dem Vergessen, Fußballmannschaften vor dem Abstieg (FC Bayern, RB Hertha, R2D2 Leipzig). Jetzt sucht er eine neue Herausforderung und will die Linke fitmachen, damit sie wieder locker über die Fünfprozenthürde springen kann. Sein Programm: Schwitzen lassen, schwitzen lassen, schwitzen lassen – und zur Abwechslung auch mal schwitzen lassen. Wahlniederlagen möchte er künftig verbieten. Wer sich nicht daran hält, muss Sit-ups bis zum Umfallen machen. An Magaths Seite ist – weil auch bei der Linkspartei mittlerweile alles egal ist – Joyce Ilg, promovierte Katzenbabyretterin. Magath ist von der Personalie begeistert ("Grmpf ... Eigentlich wäre mir ein Medizinball lieber gewesen, aber wenn es sein muss, nehme ich auch Frau Joystick als Co-Trainerin").
Wahrscheinlichkeit: 1000/1000 Liegestützen
Juli Zeh und Dieter Nuhr
Die beiden haben ihre Kandidatur in einem offenen Brief bekannt gegeben. Ihr wichtigstes Anliegen: Die Partei soll endlich das Gendern seinlassen, denn sonst fühlen sich Olaf Scholz, Sahra Wagenknecht und die Junge Union nur noch weiter provoziert. "Und das kann ein echter Linker nun überhaupt nicht wollen", erklärt Zeh. Ihr Ziel: Die Linke muss wieder konstruktiv mitarbeiten und notfalls auch eine schwarz-gelbe Regierung tolerieren oder sich auflösen. Zeh und Nuhr hoffen außerdem, dass möglichst viele Prominente sie unterstützen, etwa Svenja Flaßpöhler und Lars Eidinger. In ihrem Brief schreiben sie: "Die Linke muss wieder offener werden, sie sollte nicht mehr nur für Spinner attraktiv sein, sondern auch für Vollkoffer und Superkasper. Dafür stehen wir, und dafür setzen wir uns ein."
Wahrscheinlichkeit: Sehr wahrscheinlich
Eine Gurke und eine Banane
Das Beste aus Ost (Gurke) und West (Banane) wird endlich vereint. Das Duo hat bereits viele prominente Fürsprecher. So findet zum Beispiel Gregor Gysi: "So kompetent war eine Linken-Spitze noch nie – und glauben Sie mir, ich weiß genau, wovon ich rede!" Und Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow sagt: "Ich sympathisiere vor allem mit der Gurke, sie erinnert mich an mich selbst." Auch Alt-Bundespräsident Joachim Gauck schwärmt: "Mjam, lecker! Da würde sogar ich die Linke wählen!" Kritik kommt nur von Oskar Lafontaine: "Nein, ich bin nicht überzeugt. Ich würde nur dann zurückkommen, wenn ein Hornochse Parteivorsitzender wird – mit dem könnte ich mich am besten identifizieren."
Wahrscheinlichkeit: Eindeutig die Favoriten
Dimitri Taube