TV-Formate der Zukunft
Ein Elch, ein Eichkätzchen und ein Literaturnobelpreisträger werden in einen Container gesperrt und zwei Monate lang nur mit Glukoselösung ernährt. Gewonnen hat, wer überlebt.
Ein Blauwal und ein Pottwal treten mit Holzprügeln bewaffnet gegeneinander an. Gewonnen hat, wer gewinnt. Der Sieger erhält 10 000 € in bar (das ist ziemlich viel für Wale) und muß nicht mehr aussterben.
Ein Prominenter muß versuchen, drei volle Monate in einem Einkaufswagen zu überleben, der mitten in der Wüste Gobi im Sand feststeckt (viel zu kleine Räder!); die Annahme von Hilfe jeder Art ist dabei verboten. Verläßt er den Einkaufswagen, hat er verloren. Per interessantem Publikumsvoting können dem Promi verschiedene Extremitäten amputiert werden, damit es noch spannender wird.
Eine arbeitslose, alleinerziehende Mutter erzählt ihr berührendes Schicksal. Anschließend muß sie sich splitternackt entkleiden und vor das Publikum treten. Die Lautstärke des Lachens bestimmt die Dauer ihres Aufenthalts im Arbeitslager (mindestens jedoch vier Jahre). Als nettes Gimmick bekommt der dümmste Studiogast einen Preis.
Ein Politiker, ein Wissenschaftler, ein Medientycoon und ein Pornostar müssen sich zwei Stunden unentwegt gegenseitig anstarren, ohne zu blinzeln. Verloren hat, wer zuerst blinzelt; doppelt verloren hat, wer blinzelt und dabei lacht. Danach werden alle erschossen (auch die Zuschauer).
Zehn Entwickler von TV-Formaten werden acht Wochen lang in einen Container gesperrt. Dann wird der Container bis unter den Rand mit Napalm gefüllt und auf offener See gesprengt. Gewonnen hat niemand, denn es geht hier um ein TV-Format mit menschlicher Größe.
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