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STRESSGIPFEL HINTER DEN KULISSEN DES SPD-JUBILÄUMS

Am Sonntag eröffnete Generalsekretär Kevin Kühnert im Willy-Brandt-Haus die Festlichkeiten zum 160. Geburtstag der SPD. Ein breites Insider-Netz gewährte TITANIC exklusive Einblicke in die Vorbereitungen des Jahrhundert-Ereignisses.  

160 Jahre SPD – Das hatte es noch nie gegeben. Kaum zu glauben, aber auch der TITANIC-Bufdi bestätigte das hohe Alter der Partei, nachdem er Franz Müntefering aufgeschnitten und seine Jahresringe gezählt hatte. Schon im Vorfeld wurde viel über den Ablauf der dreitägigen Feierlichkeiten spekuliert, die unter dem Motto "Fortschritt braucht Gerechtigkeit" standen. Eine Parole, die so inspiriert klingt wie "Respekt für dich" oder "Cappuccino". Auch das noch: Ein einstiger Vertrauter einer Ministerin berichtete TITANIC von "chaotischen Zuständen" im Willy-Brandt-Haus. Was im Livestream für Polit-Laien als geschlossene Veranstaltung daherkam, sei im Vorfeld der ultimative "Stressgipfel" gewesen. Lag es daran, dass Olaf Scholz (64) sich gewünscht haben soll, das Jubiläum mit Umfragewerten von 160% zu begehen? Keine Ahnung. Dafür hat TITANIC ALLE anderen Einzelheiten zusammengetragen.  

Traditionsbrüche: Das macht die SPD heute anders  
Ein großer Streitpunkt war das Ausmaß der Feierlichkeiten um den 23. Mai, dem offiziellen Jahrestag. So schilderte es eine Frau in der Berliner Ringbahn, die sich TITANIC als "sehr gute Quelle" vorstellte. Bodenständiger wollte die SPD sein. Kein Riesenrad wie zum 150-jährigen Jubiläum und keine herzförmigen Flugblätter, die stilvoll per Pferdekutsche verteilt wurden, wie noch zum 10jährigen Jubiläum. Vor allem aber soll der SPD-Vorstand bei der Gästeliste auf eine "verschlankte" Parteifamilie bestanden haben. Strikte Artischocken-Diät also. Ein SPD-Mitglied aus Hagen ist sich sicher: Die FREIWILLIGE Ernährungsumstellung sei mittlerweile zu stark negativ konnotiert. Um die Gästeliste zu entschlacken, ließ man also sogar Parteigrößen den Rotstift spüren. Denn Fakt ist: Helmut Schmidt (104) war nicht anwesend. Hielt zum 100. Jubiläum noch Willy Brandt († 78) eine leidenschaftliche Rede, mussten sich die Genoss:innen dieses Mal mit Olaf Scholz begnügen. Gähn.  

Schröder und die SPD: Ein zerrüttetes Verhältnis  
Eine Frage, die wochenlang für Aufruhr sorgte: WAS ist mit Gerhard Schröder (174 cm), Ex-Kanzler und Sorgenkind, der es sich mit nahezu der gesamten Partei verscherzt hat? Einladung? Fehlanzeige. TITANIC erfuhr von einer Frau, die werktags gerne "gemütlich" am Willy-Brandt-Haus vorbeijoggt, dass hinter den Kulissen höchste Alarmbereitschaft herrschte: Was würde passieren, wenn Schröder doch auftaucht, zum Beispiel weil er beim Catering in der Russischen Botschaft nicht genug Rotwein eingetuppert hat? Schröders Frau So-yeon Schröder-Kim (48,5k Instagram-Follower:innen) hat zwar, so ein Insider, ebenfalls der Parteispitze mitgeteilt, das Paar hätte SOWIESO keine Zeit, weil es eine Terminkollision gebe (Kohlmeise steht kurz vor der Geburtseinleitung), aber auch das linderte die Nervosität der Mitarbeiter:innen nicht. Zusammengefasst: Eine Versöhnung steht noch in den Sternen.  

Andrea Nahles durfte nicht singen und tanzen  
Gleich nachdem Saskia Esken (61) am Dienstag das Schlusswort an die Gäste richtete, begann das Kulturprogramm. Von einem SPD-Mitglied, das schon mal Musik gehört hat, erfuhr TITANIC, dass Harry Styles (smash) und Reinhold Beckmann (pass) aus terminlichen Gründen (Geburtstag von irgendeinem Nazi) abgesagt hatten. Darauf soll Lars Klingbeil (45, smash) vorgeschlagen haben, den Steuersong zu performen – mit einer ordentlichen Portion Selbstironie, seinem Augenbrauenpiercing und seiner alten Band "Sleeping Silence", allerdings ohne Robbie Williams (49, rechts). Als er im Intranet nachfragte, ob noch jemand die Gitarre beherrsche und mit ihm abrocken wolle, sei nur von "wirksamen Instrumenten in der Friedenspolitik" die Rede gewesen. Schnarch! Dem Flurfunk zufolge soll Polit-Aussteigerin Andrea Nahles (Sternzeichen Fische) als Alternative eine moderne Neuinterpretation des Evergreens "Pippi Langstrumpf" geplant haben, mit begleitenden Elementen aus dem Contemporary Dance. Ein Vertrauter verrät: Da wurde es Esken für einen bunten Abend dann doch zu bunt und sie setzte den Fokus auf gähnende Langeweile.  

Olaf Scholz drohte, Genoss:innen wegen modischer Aussetzer zu "verkloppen"  
Mit großer Spannung wurden auch die Looks der Sozialdemokrat:innen erwartet. Über die modischen Entscheidungen sei deshalb bewusst bis kurz vor Beginn der Festlichkeiten ein exzentrischer Hut des Schweigens gestülpt worden. Denn selbst die Outfitwahl kann für Drama sorgen: Intern wurde befürchtet, so eine Körpersprachen-Expertin, dass Kevin Kühnert den historischen Moment nutzen werde, um sich in den Mittelpunkt zu drängen. Selbst die SPD-Spitzen habe er im Ungewissen gelassen, ob der 33jährige an den drei Programmtagen mit oder ohne Schnurrbart auftreten werde. Eine ehemalige Klassenkameradin von Natalia Woerner (55) bestätigte sogar das Gerücht, dass Kühnert geplant habe, in Lederjacke und Sneakern aufzutreten - als Hommage an Heiko Maas (56). Besonders Karl Lauterbach (24 Zähne) soll schon immer niedisch auf die Aufmerksamkeit gewesen sein, die Kühnerts Stil in der Vergangenheit erhalten hat, und habe deshalb angekündigt, seine Kult-Fliege wieder zu tragen. Laut eines Lippenlesers drohte Olaf Scholz darauf, dass er, wenn noch jemand vorhabe, "modisch aus der Reihe zu tanzen", alle mit einem Doppel- und Dreifach-Wumms verkloppen" werde.

Viola Müter 

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Vielleicht, Ministerpräsident Markus Söder,

sollten Sie noch einmal gründlich über Ihren Plan nachdenken, eine Magnetschwebebahn in Nürnberg zu bauen.

Sie und wir wissen, dass niemand dieses vermeintliche High-Tech-Wunder zwischen Messe und Krankenhaus braucht. Außer eben Ihre Spezln bei der Baufirma, die das Ding entwickelt und Ihnen schmackhaft gemacht haben, auf dass wieder einmal Millionen an Steuergeld in den privaten Taschen der CSU-Kamarilla verschwinden.

Ihr Argument für das Projekt lautet: »Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft.« Aber, Söder, sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass es in Deutschland wie in China läuft? Sie wissen schon, dass es dort mal passieren kann, dass Politiker/innen, denen Korruption vorgeworfen wird, plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Gibt zu bedenken: Titanic

 Persönlich, Ex-Bundespräsident Joachim Gauck,

nehmen Sie inzwischen offenbar alles. Über den russischen Präsidenten sagten Sie im Spiegel: »Putin war in den Achtzigerjahren die Stütze meiner Unterdrücker.« Meinen Sie, dass der Ex-KGBler Putin und die DDR es wirklich allein auf Sie abgesehen hatten, exklusiv? In dem Gespräch betonten Sie weiter, dass Sie »diesen Typus« Putin »lesen« könnten: »Ich kann deren Herrschaftstechnik nachts auswendig aufsagen«.

Allerdings hielten Sie sich bei dessen Antrittsbesuch im Schloss Bellevue dann »natürlich« doch an die »diplomatischen Gepflogenheiten«, hätten ihm aber »schon zu verstehen gegeben, was ich von ihm halte«. Das hat Putin wahrscheinlich sehr erschreckt. So richtig Wirkung entfaltet hat es aber nicht, wenn wir das richtig lesen können. Wie wär’s also, Gauck, wenn Sie es jetzt noch mal versuchen würden? Lassen Sie andere Rentner/innen mit dem Spiegel reden, schauen Sie persönlich in Moskau vorbei und quatschen Sie Putin total undiplomatisch unter seinen langen Tisch.

Würden als Dank auf die Gepflogenheit verzichten, Ihr Gerede zu kommentieren:

die Diplomat/innen von der Titanic

 Kurz hattet Ihr uns, liebe Lobos,

Kurz hattet Ihr uns, liebe Lobos,

als Ihr eine Folge Eures Pärchenpodcasts »Feel the News« mit »Das Geld reicht nicht!« betiteltet. Da fragten wir uns, was Ihr wohl noch haben wollt: mehr Talkshowauftritte? Eine Homestory in der InTouch? Doch dann hörten wir die ersten zwei Minuten und erfuhren, dass es ausnahmsweise nicht um Euch ging. Ganz im Sinne Eures Formats wolltet Ihr erfühlen, wie es ist, Geldsorgen zu haben, und über diese Gefühle dann diskutieren. Im Disclaimer hieß es dann noch, dass Ihr ganz bewusst über ein Thema sprechen wolltet, das Euch nicht selbst betrifft, um dem eine Bühne zu bieten.

Ihr als Besserverdienerpärchen mit Loft in Prenzlauer Berg könnt ja auch viel neutraler und besser beurteilen, ob diese Armutsängste der jammernden Low Performer wirklich angebracht sind. Leider haben wir dann nicht mehr mitbekommen, ob unser Gefühl, Geldnöte zu haben, berechtigt ist, da wir gleichzeitig Regungen der Wohlstandsverwahrlosung und Realitätsflucht wahrnahmen, die wir nur durch das Abschalten Eures Podcasts loswerden konnten.

Beweint deshalb munter weiter den eigenen Kontostand: Titanic

 Hallo, faz.net!

»Seit dem Rückzug von Manfred Lamy«, behauptest Du, »zeigt der Trend bei dem Unternehmen aus Heidelberg nach unten. Jetzt verkaufen seine Kinder die Traditionsmarke für Füller und andere Schreibutensilien.« Aber, faz.net: Haben die Lamy-Kinder nicht gerade davon schon mehr als genug?

Schreibt dazu lieber nichts mehr: Titanic

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg