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Selbsttest: Bin ich passiv-aggressiv?

Auf Brunch-Einladungen in der Familien-WhatsApp-Gruppe reagieren Sie ausschließlich sarkastisch? Direkte Konfrontationen mit Ihren Arbeitskolleg*innen vermeiden Sie und zeigen ihnen lieber in der Telefonkonferenz die kalte Schulter? Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, könnten Sie passiv-aggressiv sein. Mit dem großen TITANIC-Selbsttest bekommen Sie endlich Gewissheit!

Frage 1: Sie sind unzufrieden mit Ihrer beruflichen Situation. Natürlich erzählt Ihnen eine Kollegin ausgerechnet jetzt überschwänglich, dass sie befördert wurde, eine Gehaltserhöhung bekomme und gleichzeitig ihre Arbeitszeit verkürzen dürfe. Wie reagieren Sie?

A: Ich sage: "Wow, echt krass, wie viel du erreichst, obwohl du ja mit deinem 2er NRW-Abi eigentlich gar nicht qualifiziert bist."
B: Ich greife nach ihrem Unterarm und verpasse ihr eine saftige "Brennnessel".
C: Ich freue mich für sie, weil ihr Erfolg ja nichts mit mir und meiner Unzufriedenheit zu tun hat.

Frage 2: Ein Freund, der vor drei Jahren Ihrem Meerschweinchen nichts zur Erstkommunion geschenkt hat, bittet Sie, einen veganen Dip für seine Geburtstagsfeier vorzubereiten. Wie gehen Sie vor?

A: Endlich kann ich‘s ihm heimzahlen und behaupte, ich habe nicht gewusst, dass der Dip vegan sein soll und bringe einen Mettigel mit.
B: Ich bringe einen veganen Dip mit und würze ihn mit Plutonium.
C: Weil ich nicht nachtragend bin, werde ich einen veganen Dattel-Curry-Dip mitbringen. Und nicht irgendeinen - ich fliege extra nach Ägypten, um die Datteln auf einer Bio-Plantage eigenhändig zu pflücken. Anschließend fliege ich nach Neu-Delhi, um am Flughafen im Duty-Free-Shop ein vergünstigtes Parfum zu kaufen, weil ich noch ein Geschenk brauche. Statt einer Gewürzmischung verwende ich Curryketchup.

Frage 3: Sie sind mit Ihrem Cousin zum Schlittschuhlaufen verabredet und kommen zum wiederholten Mal zu spät. Ihr Gegenüber konfrontiert Sie mit Ihrem Fehlverhalten. Wie verhalten Sie sich?

A: Ich sage: "Du hast ja auch kaum Freunde und keine Hobbys, da würde ich auch pünktlich kommen", lasse es wirken und schiebe pointiert "Spaß" hinterher.
B: Ich täusche Einsicht vor, aber sabotiere heimlich seine Schlittschuhe.
C: Ich entschuldige mich. Um zu beweisen, dass ich mein Verhalten wirklich ändern möchte, kündige ich sofort meine Wohnung und besetze die Eishalle.

Frage 4: Es ist der letzte Wille Ihrer Grußmutter, dass Sie ihre Freundin Gitte aus dem Kegelverein nochmal ganz lieb grüßen. Gitte aus dem Kegelverein hat sich aber vor acht Jahren skeptisch über Ihre frosted tips geäußert. Geht gar nicht, oder? Wie verhalten Sie sich auf der Beerdigung?

A: Ich tue selbstverständlich so, als würde ich Gitte nicht kennen und grüße alle Gäste ganz lieb - außer Gitte.
B: Ich wende live den Enkeltrick an und ziehe Gitte beim Leichenschmaus alle ihre Wertsachen ab.
C: Ich grüße Gitte nicht nur ganz lieb, ich organisiere auch ein Zeppelin, das einen Banner mit den lieben Grüßen über ganz Europa zieht. Die Aktion treibt mich in die Privatinsolvenz. Gitte sieht das Banner wegen ihrer Nackenstarre nicht, aber die Geste zählt.

Frage 5: Eine Freundin hat sich bei einem Rhönrad-Unfall beide Beine gebrochen und bittet Sie, in der Apotheke Schmerzmittel zu besorgen. Zum zehnten Mal in drei Tagen, während andere Freund*innen kein einziges Mal geholfen haben. Klingt so, als würde Sie jemand ausnutzen wollen. Wie reagieren Sie?

A: Ich kaufe ausschließlich Globuli. Wenn sie es anspricht, sage ich: "Sorry, deine hohen Ansprüche kann ja wirklich niemand erfüllen. Ich dachte, es wäre selbstverständlich, dass ich dich nicht mit Chemikalien vergiften möchte".
B: Ich habe keine Zeit, weil ich für den Unfall verantwortlich bin und mich mittlerweile auf der Flucht nach Paraguay befinde.
C: Ich spreche an, dass ich mich ausgenutzt fühle. Anschließend breche ich mir aus Solidarität beide Arme.

Frage 6: A) ist bei Frage 5 die richtige Antwort. Ich dachte, das wüsste jeder. Oder sehen Sie das anders?

A: Genau, ist es denn zu viel verlangt, dass ich einfach nur ein stressfreies Leben möchte?
B: Nein, Gewalt könnte eine größere Rolle spielen.
C: Nein, es gibt nichts Wichtigeres, als offen mit seinen Freund*innen zu kommunizieren. Und wie ginge das besser als mit einem offenen Bruch?

Frage 7: Wenn Sie immer noch C) wählen ... Sie denken wohl, Sie sind Mutter Teresa, haha.

A: Haha
B: Wenn du weiter so provozierst, breche ich dir die Nase!
C: Sagen Sie doch einfach, wenn Sie etwas an mir stört. Ich habe Ihre Eltern wegen Ihres Verhaltens auch schon kontaktiert.

Frage 8: Okay, war ja nur ein Scherz. Warum steigern Sie sich denn jetzt so rein? Sie haben wohl keinen Humor. ;) 

A: Ok
B: Heute, 22 Uhr, REWE-Parkplatz, ausschließlich Maschinengewehre

Frage 9: Wie Sie wollen, ist mir egal. (Bei dieser Frage zählt die Antwort 5-fach)

A: Mir auch.

Frage 10: Warum haben Sie diesen Test gemacht?

A: Ist für meine Bachelorarbeit zum Thema "Wo ist 'Bibis Beauty Palace'? Prominente im Untergrund - Eine kulturhistorische Analyse".
B: Ich will sofort wissen, welcher Aggressions-Typ ich bin, sonst knallt’s!!!
C: Keine Ahnung, aber das Ergebnis interessiert mich jetzt auch eigentlich nicht mehr.
(+ Sonstige Gründe)

ERGEBNIS

Am häufigsten Antwort A) ausgewählt: Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung, deshalb: Herzlichen Glückwunsch, Sie sind eindeutig passiv-aggressiv! Damit erhalten Sie 5% Rabatt für unseren 3-tägigen Workshop "To Passive-Aggressive To Handle" auf Schloss Meseberg (Originalpreis 5.049,-). Hier lernen Sie, wie Sie trotz passiver-Aggression mental stabil bleiben und wirtschaftlich erfolgreicher werden.

Am häufigsten Antwort B) ausgewählt:
 Dieser Test soll keine ärztliche Diagnose ersetzen, aber es ist schon ziemlich eindeutig, dass Sie ein schweres Aggressionsproblem haben. Wir haben die Polizei informiert.

Am häufigsten Antwort C) ausgewählt: Sie sind zwar nicht passiv-aggressiv, sollten aber dringend überprüfen, ob Sie sich nicht zu sehr für Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen aufgeben. Man muss auch nicht immer alles klären.

Viola Müter

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Briefe an die Leser

 Und übrigens, Weltgeist …

Adam Driver in der Rolle des Enzo Ferrari – das ist mal wieder großes Kino!

Grazie mille von Titanic

 Wow, Instagram-Kanal der »ZDF«-Mediathek!

In Deinem gepfefferten Beitrag »5 spicy Fakten über Kim Kardashian« erfahren wir zum Beispiel: »Die 43-Jährige verdient Schätzungen zufolge: Pro Tag über 190 300 US-Dollar« oder »Die 40-Jährige trinkt kaum Alkohol und nimmt keine Drogen«.

Weitergelesen haben wir dann nicht mehr, da wir uns die restlichen Beiträge selbst ausmalen wollten: »Die 35-Jährige wohnt nicht zur Miete, sondern besitzt ein Eigenheim«, »Die 20-Jährige verzichtet bewusst auf Gluten, Laktose und Pfälzer Saumagen« und »Die 3-Jährige nimmt Schätzungen zufolge gerne das Hollandrad, um von der Gartenterrasse zum Poolhaus zu gelangen«.

Stimmt so?

Fragen Dich Deine Low-Society-Reporter/innen von Titanic

 Wieso so eilig, Achim Frenz?

Wieso so eilig, Achim Frenz?

Kaum hast Du das Zepter im Kampf um die Weltherrschaft der Komischen Kunst auf Erden in jüngere Hände gelegt, da schwingst Du Dich nach so kurzer Zeit schon wieder auf, um in den höchsten Sphären für Deine Caricatura zu streiten.

Mögest Du Dir auch im Jenseits Dein beharrliches Herausgeber-Grummeln bewahren, wünscht Dir zum Abschied Deine Titanic

 Sie, Victoria Beckham,

Sie, Victoria Beckham,

behaupteten in der Netflix-Doku »Beckham«, Sie seien »working class« aufgewachsen. Auf die Frage Ihres Ehemanns, mit welchem Auto Sie zur Schule gefahren worden seien, gaben Sie nach einigem Herumdrucksen zu, es habe sich um einen Rolls-Royce gehandelt. Nun verkaufen Sie T-Shirts mit dem Aufdruck »My Dad had a Rolls-Royce« für um die 130 Euro und werden für Ihre Selbstironie gelobt. Wir persönlich fänden es sogar noch mutiger und erfrischender, wenn Sie augenzwinkernd Shirts mit der Aufschrift »My Husband was the Ambassador for the World Cup in Qatar« anbieten würden, um den Kritiker/innen so richtig den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In der Selbstkritik ausschließlich ironisch: Titanic

 Vielleicht, Ministerpräsident Markus Söder,

sollten Sie noch einmal gründlich über Ihren Plan nachdenken, eine Magnetschwebebahn in Nürnberg zu bauen.

Sie und wir wissen, dass niemand dieses vermeintliche High-Tech-Wunder zwischen Messe und Krankenhaus braucht. Außer eben Ihre Spezln bei der Baufirma, die das Ding entwickelt und Ihnen schmackhaft gemacht haben, auf dass wieder einmal Millionen an Steuergeld in den privaten Taschen der CSU-Kamarilla verschwinden.

Ihr Argument für das Projekt lautet: »Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft.« Aber, Söder, sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass es in Deutschland wie in China läuft? Sie wissen schon, dass es dort mal passieren kann, dass Politiker/innen, denen Korruption vorgeworfen wird, plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Gibt zu bedenken: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Man spürt das

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in New York. Was soll ich sagen: Da war sofort dieses Gefühl, als ich zum ersten Mal die 5th Avenue hinunterflanierte! Entweder man spürt das in New York oder man spürt es eben nicht. Bei mir war sie gleich da, die Gewissheit, dass diese Stadt einfach null Charme hat. Da kann ich genauso gut zu Hause in Frankfurt-Höchst bleiben.

Leo Riegel

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Treffer, versenkt

Neulich Jugendliche in der U-Bahn belauscht, Diskussion und gegenseitiges Überbieten in der Frage, wer von ihnen einen gemeinsamen Kumpel am längsten kennt, Siegerin: etwa 15jähriges Mädchen, Zitat: »Ey, ich kenn den schon, seit ich mir in die Hosen scheiße!«

Julia Mateus

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Neulich

erwartete ich in der Zeit unter dem Titel »Glückwunsch, Braunlage!« eigentlich eine Ode auf den beschaulichen Luftkurort im Oberharz. Die kam aber nicht. Kein Wunder, wenn die Überschrift des Artikels eigentlich »Glückwunsch, Braunalge!« lautet!

Axel Schwacke

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt
08.04.2024 Oldenburg, Theater Laboratorium Bernd Eilert mit Klaus Modick