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Promis gendern eine Woche lang und verraten, was das mit ihnen gemacht hat

Gendern wäre in Deutschland vermutlich beliebter, wenn man statt der Sprechpause "Wuff", "Toooor", "Prost" oder "Äh" sagen dürfte. Das ist eine Erkenntnis von Promis, die jetzt testhalber eine Woche gegendert haben. Hier weitere Ergebnisse des Experiments:

 

Kristina Schröder: "Viertklässler müssen beim Kopfrechnen gendern"

Hey, Gendis! So nennt ihr euch doch, oder? Ich habe es nicht lange ausgehalten, nach zwei Minuten Gendern war Schluss. Länger hätte ich auch nicht gedurft, sonst hätte mich die CDU rausgeworfen. Wir dürfen nämlich nicht vergessen: Die Gendersprache ist gefährlich. Wer gendert, provoziert Putin, heterosexuelle Steakesser und betrunkene Abgeordnete der Union. Im Internet habe ich außerdem gelesen: Deutsche Viertklässler werden in Mathe immer schlechter, weil sie beim Kopfrechnen gendern müssen. Ich glaube, mein Schwein pfeift! Besser gesagt: Es gendert vermutlich beim Pfeifen.

Toni Kroos: "Ich vergesse, mich aufzuregen"

Mein Kumpel Joshua Kimmich will sich erstmal nicht gendern lassen und irgendwelche Langzeitstudien abwarten, aber ich glaube: Gendern ist spitze! Wenn ich gendere, bin ich so konzentriert, dass ich vergesse, mich über die Scheißfragen von ZDF-Reportern und anderen Medienclowns aufzuregen.

Elke Heidenreich: "Kaffee- statt Sprechpause"

Ich finde Gendern immer noch sehr kompliziert. Besonders diese Sprechpause vor "innen" stört mich, der sogenannte Gottesschlag. Müsst ihr verstehen. Ich quassele doch so gerne ununterbrochen. Aber die Elke weiß sich natürlich zu helfen. Statt einer Sprech- mache ich jetzt jedes Mal einfach eine Kaffee- oder Eierlikörpause. So macht das Gendern gleich viel mehr Spaß. Und ich finde: Gendern hätte in Deutschland mehr Akzeptanz, wenn man noch weitere Genderzeichen einführen würde, zum Beispiel "Wuff", "Miau", "Brumm", "Toooor", "Prost", "Huuuup" und "Äh". Letzteres hätte sogar den Vorteil, dass sich die meisten Deutschen gar nicht groß umstellen müssten. Probieren Sie es doch mal aus!

H.P. Baxxter: "Da blickt doch niemand mehr durch!"

Gendern macht unsere Sprache kaputt! Wer wüsste das besser als ich? Mit Sprache kaputtmachen tu ich mich nämlich ganz prima auskennen. Ich sage nur: "Hyper Hyper!" Beziehungsweise muss ich ja dann künftig wohl "Hyperinnen Hyperinnen" sagen. Oder wird das bald auch verboten? Diese Sprachpolizei! Da blickt doch niemand mehr durch!

Heiner Lauterbach: "Wir Schauspieler bereiten gerade etwas vor"

Nee, Leute, so geht’s echt nicht weiter! Das hat mir dieses Experiment gezeigt. Wir Schauspieler bereiten deshalb gerade etwas vor. So ein Video. Mit Ironie. Der Jan Josef Liefers hat das initiiert. Der Didi Hallervorden und der Til Schweiger machen ebenfalls mit. Wird ein Spitzending. Seid gespannt!

Waldemar Hartmann: "Gendern hat auch grausame Folgen!"

Bei diesem Experiment wollte ich eigentlich gar nicht mitmachen, aber Freunde haben mich überredet. Bayrisch und Fränkisch sind tausendmal schlimmer als die Gendersprache, haben sie behauptet. Und was soll ich sagen? Es stimmt! Mein Tipp: Nach zwölf Weißbieren läuft das mit dem Gendern ganz besonders flüssig. Wobei: "Weißbier" ist ja Quatsch. Ich sage mittlerweile nur noch "Weißbierinnen". Und immer, wenn mich jetzt noch jemand "Waldi" nennt, entgegnete ich: Stopp, das heißt ab sofort "Waldin", hehe. Urlaub mache ich demnächst übrigens in Griechinnenland. Lustig, was? Das reicht schon fast für ein Bühnenprogramm. Ich könnte mir vorstellen, damit im Herbst auf Tour zu gehen. Als ich Freunden davon erzählt habe, waren sie begeistert und meinten: "Oh Gott, Gendern hat auch grausame Folgen!"

Birgit Kelle: "In meinem Kopf werden Kuscheltiere gequält"

Neueste Studien in meinem Kopf haben ergeben, dass 122 Prozent der Kinder, deren Eltern gendern, ihre Puppen in die Mikrowelle stecken, Kuscheltieren das Geschlecht umoperieren und Jürgen Trittin heiraten wollen. Das dürfen wir selbstverständlich nicht zulassen. Der Bundeskanzler sollte dagegen endlich etwas unternehmen! Und wenn er weiter zögert, werde ich selbst aktiv. Normalerweise bin ich ja gegen diese ganzen Aktivisten, die sich auf der Straße festbinden und wegen des blöden Klimas Autobahnen blockieren. Aber nun überlege ich, mich so lange auf der Straße festzukleben, bis dieser Genderquatsch aufhört. Aber keine Sorge: Selbstverständlich nur auf Nebenstraßen und auf Fahrradwegen.

 

Dimitri Taube

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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Ciao, Luisa Neubauer!

»Massendemonstrationen sind kein Pizza-Lieferant«, lasen wir in Ihrem Gastartikel auf Zeit online. »Man wird nicht einmal laut und bekommt alles, was man will.«

Was bei uns massenhaft Fragen aufwirft. Etwa die, wie Sie eigentlich Pizza bestellen. Oder was Sie von einem Pizzalieferanten noch »alles« wollen außer – nun ja – Pizza. Ganz zu schweigen von der Frage, wer in Ihrem Bild denn nun eigentlich etwas bestellt und wer etwas liefert bzw. eben gerade nicht. Sicher, in der Masse kann man schon mal den Überblick verlieren. Aber kann es sein, dass Ihre Aussage einfach mindestens vierfacher Käse ist?

Fragt hungrig: Titanic

 Grunz, Pigcasso,

malendes Schwein aus Südafrika! Du warst die erfolgreichste nicht-menschliche Künstlerin der Welt, nun bist Du verendet. Aber tröste Dich: Aus Dir wird neue Kunst entstehen. Oder was glaubst Du, was mit Deinen Borsten geschieht?

Grüße auch an Francis Bacon: Titanic

 Du, »Brigitte«,

füllst Deine Website mit vielen Artikeln zu psychologischen Themen, wie z. B. diesem hier: »So erkennst Du das ›Perfect-Moment -Syndrom‹«. Kaum sind die ersten Zeilen überflogen, ploppen auch schon die nächsten Artikel auf und belagern unsere Aufmerksamkeit mit dem »Fight-or-Flight-Syndrom«, dem »Empty-Nest-Syndrom«, dem »Ritter-Syndrom« und dem »Dead- Vagina-Syndrom«. Nun sind wir keine Mediziner/innen, aber könnte es sein, Brigitte, dass Du am Syndrom-Syndrom leidest und es noch gar nicht bemerkt hast? Die Symptome sprechen jedenfalls eindeutig dafür!

Meinen die Hobby-Diagnostiker/innen der Titanic

 Wow, Instagram-Kanal der »ZDF«-Mediathek!

In Deinem gepfefferten Beitrag »5 spicy Fakten über Kim Kardashian« erfahren wir zum Beispiel: »Die 43-Jährige verdient Schätzungen zufolge: Pro Tag über 190 300 US-Dollar« oder »Die 40-Jährige trinkt kaum Alkohol und nimmt keine Drogen«.

Weitergelesen haben wir dann nicht mehr, da wir uns die restlichen Beiträge selbst ausmalen wollten: »Die 35-Jährige wohnt nicht zur Miete, sondern besitzt ein Eigenheim«, »Die 20-Jährige verzichtet bewusst auf Gluten, Laktose und Pfälzer Saumagen« und »Die 3-Jährige nimmt Schätzungen zufolge gerne das Hollandrad, um von der Gartenterrasse zum Poolhaus zu gelangen«.

Stimmt so?

Fragen Dich Deine Low-Society-Reporter/innen von Titanic

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

 Treffer, versenkt

Neulich Jugendliche in der U-Bahn belauscht, Diskussion und gegenseitiges Überbieten in der Frage, wer von ihnen einen gemeinsamen Kumpel am längsten kennt, Siegerin: etwa 15jähriges Mädchen, Zitat: »Ey, ich kenn den schon, seit ich mir in die Hosen scheiße!«

Julia Mateus

 Man spürt das

Zum ersten Mal in meinem Leben war ich in New York. Was soll ich sagen: Da war sofort dieses Gefühl, als ich zum ersten Mal die 5th Avenue hinunterflanierte! Entweder man spürt das in New York oder man spürt es eben nicht. Bei mir war sie gleich da, die Gewissheit, dass diese Stadt einfach null Charme hat. Da kann ich genauso gut zu Hause in Frankfurt-Höchst bleiben.

Leo Riegel

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt
08.04.2024 Oldenburg, Theater Laboratorium Bernd Eilert mit Klaus Modick