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Die abgelehnten Promi-Wetten aus 1000 Jahren "Wetten, dass..?"

Hand aufs Herz: Wer sich nicht schon mal eine eigene Wettidee für "Wetten, dass..? überlegt hat, schleudere den ersten 10kg-Eimer Color-Rado von Haribo mit einem Bagger aus 100 Metern Entfernung in einen Kängurubeutel. Selbst Deutschlands Top-Prominenz hat sich dieses Jahr mit eigenen Wetten beworben, doch leider wurden alle abgelehnt. TITANIC hat nach Recherchen (ZDF-Intendant Norbert Himmler durchgekitzelt) einen exklusiven Einblick in die "Wetten, Dass..?"-Geheimakte aus 2022 bekommen.

Markus Lanz

Markus aus Hamburg wettet, dass er nur am Geruch des Sitzpolsters erkennen kann, welche:r Politiker:in darauf gesessen hat. Beworben hat sich der Entertainer mit einer ganz persönlichen Geschichte: "Die Idee kam mir, nachdem ich Armin Laschet in meiner Sendung 'Markus Lanz' nach Strich und Faden gegrillt habe. Das hat ihn derart ins Schwitzen gebracht hat, dass er mit der Flüssigkeit Brandenburg durch mehrere trockene Monate hätte bringen können. Als ich nach der Aufzeichnung allein im Studio meinen Erfolg nachspüren wollte, vernahm ich einen säuerlichen Geruch aus der Richtung seines Sessels. Zehn tiefe Atemzüge später war die Wettidee geboren. Ich ließ ab sofort nach jeder Sendung alle Polster vakuumieren, um auch das Arschwasser von Sahra Wagenknecht und Svenja Flaßpöhler zu konservieren."

Die deutliche Meinung des ZDF: Wenn Markus Lanz nochmal zur Primetime alle zum Schämen bringt, petzt wieder irgendein internationaler Promi oder Matthias Schweighöfer bei Jimmy Fallon, wie peinlich wir Deutschen sind. Nein, Danke!

Markus Söder

Ob "Fridays for Future", "Letzte Generation" oder "Tempolimit-Anhänger:innen": Markus aus der bayerischen Staatskanzlei wettet, dass er mit verbundenen Augen und Ohren Klimachaoten ihrer Gruppe zuordnen kann – nur indem er sie mit einem Bagger überfahrt. Angeblich lag dem ZDF sogar eine Sondergenehmigung von Justizminister Marco Buschmann vor, in der die kultige Baggerwette zum rechtsfreien Raum erklärt wird. Aber Söder Markus soll hier nicht wie der Teufel in Tracht wegkommen, denn er war bereit, Opfer zu bringen: "Schau'n Sie, wenn Deutschland mich zum Wettkönig krönt, dürfen alle Mitglieder der Klima-RAF Selfies und TikToks mit mir machen. Wenn nicht: 3 Jahre Präventiv-Knast für alle."

Das ZDF war gegen die Idee, weil man bei "Wetten, Dass..?" das Publikum nicht mit woken Themen wie Klimaschutz überfordern wollte.

Queen Elizabeth II.

Die Queen aus dem British Empire wettet, dass ihr Sohn Charles vor ihr stirbt. Was Deutschlands IHK-geprüfte Royal Experts nämlich nicht wussten: Die Queen war ein großer "Wetten, Dass..?"-Fan. Regelmäßig ließ sie ihre Corgis mit einem Foto von Thomas Gottschalk zum Hundefriseur bringen. Ein enger Vertrauter der Familie berichtete TITANIC, dass sie zu besonderen Anlässen (Meghan und Harry reisen ab) im Windsor Castle die Buntstift-Wette von 1988 nachspielte. Und dazu die köstliche Thommy-Parodie von Camilla, herrlich! Deshalb war es ihr großer Traum, einmal in der Sendung vorzukommen.

Umso tragischer ist, dass das ZDF die Wette schon eingeplant hatte. Nun hat Queen Elizabeth II. mit ihrem Tod den Wettausgang gespoilert und somit gegen die Verschwiegenheitserklärung verstoßen. Klage ist raus.

Die Lobos

Eigentlich ein Muss in jeder Sendung – eine kultige Tierwette. Juliane und Sascha aus dem Internet wetten, dass sie unter widrigsten Umständen in fünf Minuten 30 Meerschweinchen mit einem Messerset von ZWILLING kastrieren können. Die widrigsten Umstände: Juliane liegt in einem 5000 Euro teuren Kinderwagen und wird von Sascha über Kopfsteinpflaster geschoben.

Warum der Sender absagte: Laut ZDF-Geheimdienst-Informationen (Andrea Kiewel beschattet regelmäßig im Kapuzenpullover Prominente) haben die Lobos geplant, die Wette absichtlich zu verlieren, um ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen. Denn wie schwer muss ein Mensch es haben, der unter ständigem Geruckel nicht mal eine Handvoll Nagetiere zeugungsunfähig machen kann? Eine starke Aktion – Woke-König statt Wettkönig! Doch das ZDF hatte Angst vor einer Instrumentalisierung: "Wetten, Dass..?" soll genauso unpolitisch bleiben wie ein Ortsverbandtreffen der Jungen Union. 

Thomas Gottschalk

Thommy hat sich selbst mit einem Wettvorschlag beworben: Thomas aus Baden-Baden wettet, dass er vier aus fünf internationalen Schauspielerinnen erkennen kann, indem er ihre Knie ableckt. Die Idee ist dem Moderator laut eigenen Angaben im Traum gekommen, der wohl ungefähr so verlief: Thommy, sonnengebleichtes Haar, Leinen-Fit, lässt sich vom aufgepeitschten Publikum im Coliseo Balea auf Mallorca feiern. Michelle Hunziker, sonnengebleichtes Haar, Leder-Fit und ihr Knie, das Thommy die Wettidee ins Ohr flüstert. Und hier ist Status Quo mit "Rockin' All Over The World"! Traum vorbei.

Das ZDF begründet die Absage so: Erstens traue sich niemand, Frank Elstner zu fragen, ob er diese Wette anmoderieren könnte. Zweitens habe Veronica Ferres gedroht, sich auf der Couch festzukleben, falls sie angeleckt werden sollte. Und drittens: Es gäbe nur wieder Ärger auf Twitter.

Viola Müter

Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Gude, Fregatte »Hessen«!

Du verteidigst Deutschlands Demokratie zur Zeit im Roten Meer, indem Du Handelsrouten vor der Huthi-Miliz schützt. Und hast schon ganz heldenhaft zwei Huthi-Drohnen besiegt.

Allerdings hast Du auch aus Versehen auf eine US-Drohne geschossen, und nur einem technischen Fehler ist es zu verdanken, dass Du nicht getroffen hast. Vielleicht ein guter Grund für die USA, doch nicht auf der Erfüllung des Zwei-Prozent-Ziels zu beharren!

Doppelwumms von Titanic

 Also wirklich, »Spiegel«!

Bei kleinen Rechtschreibfehlern drücken wir ja ein Auge zu, aber wenn Du schreibst: »Der selbst ernannte Anarchokapitalist Javier Milei übt eine seltsame Faszination auf deutsche Liberale aus. Dabei macht der Rechtspopulist keinen Hehl daraus, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, obwohl es korrekt heißen müsste: »Weil der Rechtspopulist keinen Hehl daraus macht, dass er sich mit der Demokratie nur arrangiert«, müssen wir es doch anmerken.

Fasziniert von so viel Naivität gegenüber deutschen Liberalen zeigt sich

Deine Titanic

 Sie, Victoria Beckham,

Sie, Victoria Beckham,

behaupteten in der Netflix-Doku »Beckham«, Sie seien »working class« aufgewachsen. Auf die Frage Ihres Ehemanns, mit welchem Auto Sie zur Schule gefahren worden seien, gaben Sie nach einigem Herumdrucksen zu, es habe sich um einen Rolls-Royce gehandelt. Nun verkaufen Sie T-Shirts mit dem Aufdruck »My Dad had a Rolls-Royce« für um die 130 Euro und werden für Ihre Selbstironie gelobt. Wir persönlich fänden es sogar noch mutiger und erfrischender, wenn Sie augenzwinkernd Shirts mit der Aufschrift »My Husband was the Ambassador for the World Cup in Qatar« anbieten würden, um den Kritiker/innen so richtig den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In der Selbstkritik ausschließlich ironisch: Titanic

 Eine Frage, Miriam Meckel …

Im Spiegel-Interview sprechen Sie über mögliche Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt. Auf die Frage, ob die Leute in Zukunft noch ihr Leben lang im gleichen Beruf arbeiten werden, antworten Sie: »Das ist ja heute schon eher die Ausnahme. Ich zum Beispiel habe als Journalistin angefangen. Jetzt bin ich Professorin und Unternehmerin. Ich finde das toll, ich liebe die Abwechslung.« Ja, manchmal braucht es einfach einen beruflichen Tapetenwechsel, zum Beispiel vom Journalismus in den Fachbereich Professorin! Aber gibt es auch Berufe, die trotz KI Bestand haben werden? »Klempner zum Beispiel. Es gibt bislang keinen Roboter mit noch so ausgefeilter KI auf der Welt, der Klos reparieren kann.«

Das mag sein, Meckel. Aber was, wenn die Klempner/innen irgendwann keine Lust mehr auf den Handwerkeralltag haben und flugs eine Umschulung zum Professor machen? Wer repariert dann die Klos? Sie?

Bittet jetzt schon mal um einen Termin: Titanic

 Du, »Deutsche Welle«,

betiteltest einen Beitrag mit den Worten: »Europäer arbeiten immer weniger – muss das sein?« Nun, wir haben es uns wirklich nicht leicht gemacht, ewig und drei Tage überlegt, langjährige Vertraute um Rat gebeten und nach einem durchgearbeiteten Wochenende schließlich die einzig plausible Antwort gefunden. Sie lautet: ja.

Dass Du jetzt bitte nicht zu enttäuscht bist, hoffen die Workaholics auf

Deiner Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Frühlingsgefühle

Wenn am Himmel Vögel flattern,
wenn in Parks Familien schnattern,
wenn Paare sich mit Zunge küssen,
weil sie das im Frühling müssen,
wenn überall Narzissen blühen,
selbst Zyniker vor Frohsinn glühen,
Schwalben »Coco Jamboo« singen
und Senioren Seilchen springen,
sehne ich mich derbst
nach Herbst.

Ella Carina Werner

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
28.03.2024 Nürnberg, Tafelhalle Max Goldt
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt