TITANIC Gold-Artikel

Bügelperlen vor die Säue – Räumungsverkauf bei Dawanda

Schock für Millionen DIY-Fans: In wenigen Tagen schließt "Dawanda", Deutschlands beliebtester Onlinemarktplatz für Selbstgemachtes, Schönes und nicht ganz so Schönes, seine Pforten. Moosgummi-Anhänger und Freunde der Salzteigkunst müssen künftig wieder seelenlosen Industrie-Schmu kaufen. Aber noch nicht heute: Die letzten Exponate präsentieren die Dawanda-Profibastler im großen Räumungsverkauf. Achtung, bestrickende Preise!

Sockenmonster "Gerdi"

17,00 Euro

"Nur gern trenne ich mich von meinem letzten Sockenmonster, gefertigt aus einem ungewaschenen Ringelstrumpf meiner verstorbenen Großmutter. Ideales Schmusetier für kalte Tage. Eignet sich aber selbstverständlich auch als Nackenstütze, Sparstrumpf, Lebensgefährte, Bodenwischer, Nudelholz und als Strumpf, wenn man die albernen Wackelaugen wieder entfernt."

Außenmaterial: Biobaumwolle
Füllung: Hackfleisch
Shop: "Buntstrumpf", Inh. Ina Meyer, Wuppertal

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"Flauschi"

18,00 Euro

"Superkuschlig, superweich - ein echtes Unikat! 100 Prozent selbstgemacht. Waschbar bei 30 Grad. Und das Mützchen gibt es gratis dazu! P.S. Ich kann noch mehr produzieren!!!"

Lieferzeit: 3 bis 27 Tage
Pflegehinweise: keine
Shop: Miriam Henke, Preußisch-Oldendorf

Intimpiercing "El Burro"

27,00 Euro

"Handgeschnitzter Intimschmuck für 'Sie' und 'Ihn' nach eigenem Entwurf. Baumelt wunderhübsch von Eichel und Schamlippen. Jedes Stück probegetragen! Auch in den Motiven 'Maultier', 'Waran' und 'Brandenburger Tor' noch kistenweise vorrätig. Achtung, kann leicht splittern."

Maße: 13 x 47 Zentimeter
Geschenkidee: zum Muttertag
Shop: Manfred & Maria Kauner, Jena

Shabby-Chic-Fotografie

11,00 Euro

"Witziger Vintage-Fund vom Dachboden: meine Nachbarn Uwe und Heidi Björnsen (Heerstraße 7, Eschwege) aus dem Jahr 1985. Leichte Gilbspuren, Ecken ein bisschen zerknittert – aber das sind die beiden Herrschaften in echt ja inzwischen auch, hehe! Dieses Bildwerk ist Teil meiner Serie 'Nachbarn am Abgrund'. Ich kann noch mehr liefern! Interesse??? Auf Wunsch handcolorierbar."

Lieferzeit: 7-17 Tage
Varianten: Druck auf Leinwand
Shop: Witwe Bolte, Eschwege

Obstwicht "Vanitas"

15,00 Euro

"Mit meinem Dawanda-Shop stirbt auch meine einzigartige Geschäftsidee: Individuelle Gesichter auf Obst! KundInnen schicken mir ihr Lieblingsfoto – und meine kleinen Helferlein (Maden, Würmer, der Lauf der Zeit) modellieren einzigartige Visagen daraus, wie hier das Arschgesicht von Olaf Scholz. Halloween lässt grüßen!"

Material: 100 Prozent bio
Pflegehinweise: Ab und an mit einem ekligen Lappen abreiben
Shop: "Dörrobstfee", Inh. Elvira Raue, Kiel

Sockenfragment

1,50 Euro

"Erst hab ich 3 Wochen an der Socke gestrickt und sie gefiel mir gut, dann gefiel sie mir plötzlich nicht mehr so gut, dann wieder doch ... Ach ich weiß es doch auch nicht!! Unvollendete Wohlfühlsocke an Bastler abzugeben: Socke einfach selbst zu Ende stricken, die eigene Kreativität austoben, bla und blubs. Für eine zweite Socke reicht das Wollknäuel leider nicht."

Sockenmuster: schön
Menge: Einzelstück
Shop: "Wollmaus", Inh. Anita Prause, Ravensburg

 

Im Netz gefunden von Ella Carina Werner

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Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Nicht zu fassen, »Spiegel TV«!

Als uns der Youtube-Algorithmus Dein Enthüllungsvideo »Rechtsextreme in der Wikingerszene« vorschlug, wären wir fast rückwärts vom Bärenfell gefallen: In der Wikingerszene gibt es wirklich Rechte? Diese mit Runen tätowierten Outdoorenthusiast/i nnen, die sich am Wochenende einfach mal unter sich auf ihren Mittelaltermärkten treffen, um einer im Nationalsozialismus erdichteten Geschichtsfantasie zu frönen, und die ihre Hakenkreuzketten und -tattoos gar nicht nazimäßig meinen, sondern halt irgendwie so, wie die Nazis gesagt haben, dass Hakenkreuze vor dem Nationalsozialismus benutzt wurden, die sollen wirklich anschlussfähig für Rechte sein? Als Nächstes erzählst Du uns noch, dass Spielplätze von Kindern unterwandert werden, dass auf Wacken ein paar Metalfans gesichtet wurden oder dass in Flugzeugcockpits häufig Pilot/innen anzutreffen sind!

Nur wenn Du versuchst, uns einzureden, dass die Spiegel-Büros von Redakteur/innen unterwandert sind, glauben Dir kein Wort mehr:

Deine Blauzähne von Titanic

 Lustiger Zufall, »Tagesspiegel«!

»Bett, Bücher, Bargeld – wie es in der Kreuzberger Wohnung von Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette aussah«. Mit dieser Schlagzeile überschreibst Du Deine Homestory aus Berlin. Ha, exakt so sieht es in unseren Wohnungen auch aus! Komm doch gern mal vorbei und schreib drüber. Aber bitte nicht vorher die Polizei vorbeischicken!

Dankend: Titanic

 Wussten wir’s doch, »Heute-Journal«!

Deinen Bericht über die Ausstellung »Kunst und Fälschung« im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg beendetest Du so: »Es gibt keine perfekte Fälschung. Die hängen weiterhin als Originale in den Museen.«

Haben Originale auch schon immer für die besseren Fälschungen gehalten:

Deine Kunsthistoriker/innen von der Titanic

 Du, »Deutsche Welle«,

betiteltest einen Beitrag mit den Worten: »Europäer arbeiten immer weniger – muss das sein?« Nun, wir haben es uns wirklich nicht leicht gemacht, ewig und drei Tage überlegt, langjährige Vertraute um Rat gebeten und nach einem durchgearbeiteten Wochenende schließlich die einzig plausible Antwort gefunden. Sie lautet: ja.

Dass Du jetzt bitte nicht zu enttäuscht bist, hoffen die Workaholics auf

Deiner Titanic

 Wieso so eilig, Achim Frenz?

Wieso so eilig, Achim Frenz?

Kaum hast Du das Zepter im Kampf um die Weltherrschaft der Komischen Kunst auf Erden in jüngere Hände gelegt, da schwingst Du Dich nach so kurzer Zeit schon wieder auf, um in den höchsten Sphären für Deine Caricatura zu streiten.

Mögest Du Dir auch im Jenseits Dein beharrliches Herausgeber-Grummeln bewahren, wünscht Dir zum Abschied Deine Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 No pain, no gain

Wem platte Motivationssprüche helfen, der soll mit ihnen glücklich werden. »There ain’t no lift to the top« in meinem Fitnessstudio zu lesen, das sich im ersten Stock befindet und trotzdem nur per Fahrstuhl zu erreichen ist, ist aber wirklich zu viel.

Karl Franz

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Pendlerpauschale

Meine Fahrt zur Arbeit führt mich täglich an der Frankfurt School of Finance & Management vorbei. Dass ich letztens einen Studenten beim Aussteigen an der dortigen Bushaltestelle mit Blick auf sein I-Phone laut habe fluchen hören: »Scheiße, nur noch 9 Prozent!« hat mich nachdenklich gemacht. Vielleicht wäre meine eigene Zinsstrategie selbst bei angehenden Investmentbankern besser aufgehoben.

Daniel Sibbe

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
28.03.2024 Nürnberg, Tafelhalle Max Goldt
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt