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100 Tage im Amt: Die Joe-Biden-Bilanz
Er hat seine Truppen aus Afghanistan abgezogen, 1,9 Trilliarden Dollar Covid-Hilfe locker gemacht und Dr. Seuss gecancelt. Doch wie erfolgreich waren die ersten 100 Tage des 46. US-Präsidenten wirklich? Eine kritische Revuepassierlassung der TITANIC-Auslandsredaktion
Joe Biden hat bisher 90 Minuten Golf gespielt, aber 1200 Stunden geschlafen (zum Vergleich: Trump spielte im gleichen Zeitraum 800 Stunden Golf und schlief 400 Stunden).
Der Afghanistan-Einsatz ist nach fast zwei Jahrzehnten endlich beendet. Dafür wurde leider aufgrund eines Verwaltungsfehlers der Vietnamkrieg wieder aufgenommen …
Seit Januar sind in den Flüssen und Kanälen der USA exakt null (0) Frachtschiffe steckengeblieben.
Die Anerkennung des türkischen Völkermordes an den Armeniern hat Joe Biden noch einmal bekräftigt, nachdem er gesehen hatte, wie Ursula von der Leyen von Präsident Erdoğan beim "Sofagate" auf einen Seitenplatz verwiesen wurde: "Haben Sie gesehen, wie gemütlich diese Couch ist? Da will ich auch drauf, bestimmt kann man da ein wunderbares Nickerchen machen!"
Biden hat bereits über 500 Gesetze und Beschlüsse seines Vorgängers Trump rückgängig gemacht, in diesem legislativen Eifer allerdings aus Versehen auch 120 Gesetze Barack Obamas kassiert.
Zum Ausbau der militärischen Zusammenarbeit bietet Biden Deutschland "Atomwaffen satt" an.
Seit Bidens Inauguration haben über 25 000 Amerikaner*innen den American dream (von der Lyrikerin zur Millionär*in) verwirklicht.
Biden plant, Angela Merkel beim ersten Treffen den Handschlag zu verweigern, als Jux auf Kosten seines Amtsvorgängers. Das Protokoll sieht allgemeines Gelächter vor.
Joe Biden verfügt in Europa über sehr hohe Beliebtheitswerte, was sich u.a. auch an einer höheren Akzeptanz der amerikanischen Esskultur bei den Deutschen zeigt. 68 % würden sich von Joe Biden "ein Chlorhühnchen zubereiten lassen", 73 % liebäugeln mit einem Rohmilchkäseverbot, 52 % würden pflanzliches Bier aus den USA "zumindest mal probieren".
Biden hat eine Erneuerung der US-amerikanischen Infrastruktur angekündigt. Hierbei setzt der 78jährige auf hochmoderne Dampfloks, Draisinen und Zeppeline.
Einen schweren Schlag musste er mit dem Tod Walter Mondales einstecken: Den demokratischen Ex-Vizepräsidenten wollte Biden als seinen Nachfolger 2028 ins Spiel bringen. "Da wäre er 100 Jahre alt – bestes Präsidentenalter!", so Biden.
PR-Coup oder Zufall? Der "agile Senior" Biden (Reutlinger Generalanzeiger) sprach in seiner Antrittsrede versöhnlich über die Wähler Trumps. Er zitierte dabei Homer Simpson mit den Worten: "They're not our enemies, they're Americans", was im Netz für Diskussionen sorgte. Ob die Worte absichtlich gewählt worden oder nicht, blieb unklar.
Sowohl Kim Jong-Un als auch Joe Biden lehnen ein gemeinsames Treffen ab. Der Grund: Bei einem ersten geheimen Meeting scheiterte die Kommunikation, weil beide die Sprechpausen des anderen falsch einschätzten und sich permanent gegenseitig ins Wort fielen. Kim machte Bidens langatmigen Sprechstil für die Panne verantwortlich, dieser reagierte irgendwann mit beleidigtem Schweigen. Seitdem herrscht Funkstille.
Aus Gründen der sozialen Verträglichkeit und um einer weiteren Spaltung der amerikanischen Gesellschaft entgegenzuwirken, behielt Joe Biden mit seinem Einzug ins Weiße Haus Trumps gesamten Mitarbeiterstamm bei. Auch die frühere Trump-Beraterin Hope Hicks fand unter Joe Biden eine neue Anstellung. Mit ihren neuen Verträgen bekamen alle Mitarbeiter*innen den von Biden erhöhten Mindestlohn zugesichert.
Stand heute ist nur ein einziges Enthüllungsbuch aus dem Weißen Haus angekündigt: von Familienhund Major (Arbeitstitel: "I bit it my way. The bad boy days").
Durch das Biden-beiden-Wortspiel hat der Präsident die deutschsprachige Humorlandschaft "bereichert".
Biden nannte Wladimir Putin einen "Mörder", außerdem eine "bumsdumme Pottsau". Letzteres ging in den Medien jedoch unter.
Erfolg für den transatlantischen Kulturaustausch: Nach der gelungenen Übersetzung von A. Gormans Inaugurations-Gedicht ins Deutsche plant im Gegenzug der New Yorker, die Känguru-Comics von Zeit online auf englisch zu veröffentlichen (allerdings in einem anderen Medium).
Bidens Versprecher sind legendär. Erst vergangene Woche beendete er eine Rede mit "¡Patria o Muerte, Vencerémos! ¡Víva Cuba!" statt mit "God bless America!" Kanye West hat Joe Biden seine Unterstützung bisher nicht verwährt.
Gaitzsch/Hürtgen/Mateus/Riegel