Humorkritik | Januar 2011
Januar 2011
Aus dem Vögelleben
Ich weiß ja nicht, warum der an und für sich ehrenwerte Forschungszweig der Ornithologie eben nicht nur wissenschaftlich, sondern häufig genug auch komisch konnotiert ist. Ob es daran liegt, daß der »seltzame Vogel« spätestens seit 1539 und Eberhardus Tappius in der deutschen Sprache nistet, daß man sich seiner von Schikaneder bis K. May immer wieder bedient? Oder gründet es vornehmlich in dem ewig heiteren Homöonym Vögel/vögeln mit allen daraus resultierenden Witzfolgen (»Was sind Ornithologen? Gut zu Vögeln«)? Ich kann’s nicht sagen. Daß aber die verehrten Kameraden Flattermänner mit ihren lächerlichen Eigennamen wie Wiedehopf, Neuntöter, Doppelschnepfe, Schuhschnabel, Würger, Alpenstrandläufer, Grasmücke, Fettschwalm, Feldschwirl oder gar, hihi, Trottellumme nicht gerade zur akademischen Ernsthaftigkeit beitragen, ist klar. Wenn ich dann noch lese, daß der Leiter der Vogelwarte Helgoland allen Ernstes und wohl tatsächlich Dr. Ommo Hüppop heißt – dann ist das sogar einem nesthockenden Stachelbürzler wie mir ein Ei zuviel im Gelege.