Inhalt der Printausgabe
Mai 2006
Briefe an die Leser (Seite 14 von 16) |
Sie, Willy Haas, haben 1925 Die literarische Welt gegründet, die heute der Welt als Literaturbeilage dient und in der jetzt »acht Autoren von Elfriede Jelinek bis Joachim Unseld Samuel Beckett zum 100. Geburtstag« gratulieren durften, was sich dann so anhörte: »Beckett ist für mich der Autor der Reduktion. Das macht ihn zu einem sehr männlichen Autor, denn die Souveränität, etwas wegzunehmen, indem man erschafft, hat die Frau nicht und bekommt sie auch nicht« (Jelinek), »Guten Morgen, Blätter. Was raschelt Ihr so laut? Das Abendland geht unter. Flut? Nein. Klatsch of Civilisations. Schickt man die Bundeswehr?« (J. Zeh, die anscheinend völlig den Verstand verloren hat), »Den Weg vom Leben zur Literatur / Weiter verlängern / Nur noch ausgewählte Zutaten / Weniger Bananen« (John von Düffel), »Bei der Verabschiedung kommt es zu einer leichten Umarmung; ich spüre Becketts ätherischen, fast körperlosen Leib, er fühlt sich an wie ein zerbrechlicher Vogel« (Unseld) – nun sind Sie, Willy Haas, seit über 30 Jahren tot; und wissen Sie was: Glück gehabt. Die Absurditätensammler von
Titanic
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