Inhalt der Printausgabe
März 2006
Briefe an die Leser (Seite 11 von 13) |
Schreiend, Südamerikakorrespondent Josef Oehrlein (»FAZ«), ist das Unrecht, das Ihnen die ressortübergreifende Initiative leitender FAZ-Redakteure antat mit dem Vorschlag, die Ausgabe vom 26.1. mit dem Aufdruck »Garantiert Oehrlein-frei!« zu versehen – um Gotteswillen, beruhigen Sie sich, war nur ’n Scherz! Aber im Ernst: Seit Jahr und Tag halten Sie die Welt und uns mit Nachrichten aus diesem hochinteressanten Erdteil in Atem. Alles, aber auch alles erfahren wir über Kirchner, Chavéz, Lula, den Pullover von Gonzales, Pinochets Schwippschwager und Fujimoris Vetternwirtschaft. Kein Stromausfall in Lima entging uns, keine gesperrte Stadtautobahn in Buenos Aires, und wenn die Agenturen meldeten, daß Madrid Bogotá einen Kredit gegeben habe, hatten wir achtundvierzig Stunden später Ihre, Josef Oehrlein, Bestätigung, daß Bogotá von Madrid einen Kredit erhielt. Aber am 26.1. – nada. Wir haben die Politik durchforstet, »Deutschland und die Welt«, die Kurzen Meldungen, die Personalien, die Kommentare, das Feuilleton, das Reiseblatt, den Sport – null, cero. Nicht das kleinste »oe.«! Was, hombre, soll das? Haben Sie den vierstündigen Ampelausfall an einer belebten Kreuzung in Asunción verpennt? Und die zwei Sack Hochlandkaffee, die in Medellin vom Laster gefallen sind, was war mit denen? Das ist doch wichtig! So wie Sie und Ihre Titanic |
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