Inhalt der Printausgabe

Juni 2006


TITANIC-WM-Telefon-Terror
»Wir nennen es Fußballweltmeisterschaft...«

(Seite 8 von 12)

Herr Ackermann
»Ich fahre Ford!«

TITANIC Was können wir besser machen bei der nächsten WM?
Ackermann (überlegen) Ich sag mal: dieses ganze Markenmanagement. Übertrieben. An allen Ecken und Enden.
TITANIC Das stimmt. Und da habe ich auch gleich eine konkrete Frage: Haben Sie ein Auto? – So’n Auto?
Ackermann (mißtrauisch) Ja?
TITANIC Handelt es sich um einen Hyundai?
Ackermann (erleichtert) Nein!
TITANIC Haben Sie denn eine Garage, wo Sie das während der WM reinstell…
Ackermann (schnell) Nein!
TITANIC Ja. Hm. Wir wollen jetzt natürlich die Hyundais in Deutschland so ein bißchen ins Rampenlicht rücken. Hauptsponsor Hyundai, wenn Sie verstehen. Was fahren Sie denn für einen Wagen?
Ackermann (stolz) Ich fahre einen Ford!
TITANIC Gute Güte! Haben Sie denn selbst eine Idee, wie Sie den verstecken könnten jetzt, in der WM-Zeit?
Ackermann (verstockt) Ich brauche den jeden Tag, dienstlich!
TITANIC Ja? Sie können nicht mit dem Bus fahren?
Ackermann (triumphierend) Nee, läßt sich schlecht einkaufen, Ware und so was!
TITANIC Ware holen? Au, das ist wahrscheinlich auch noch ein größeres Auto?
Ackermann Ja, ein Transporter.
TITANIC Und wenn Sie Urlaub nehmen?
Ackermann (holt tief Luft) Mache ich nicht! Und das wird mir jetzt zu bunt! Ich weiß nicht, worauf Sie rauswollen.
TITANIC Ich möchte darauf hinaus, daß kein Ford-Logo im Berliner Raum zu sehen ist während der WM. Im schlimmsten Falle müssen wir solche Sachen abkleben…
Ackermann (aufgebracht) Wie bitte?!
TITANIC Auf Ihrem Auto steht doch irgendwo drauf: Ford. Und wenn das jetzt irgendwo an einer Kamera vorbeifährt, gefällt das unserem Sponsor Hyundai nicht!
Ackermann (brüllt) Dann hat Ihr Sponsor Hundai ein Problem! Sollte an meinem Auto irgendwas abgeklebt werden… (schweigt bedeutungsvoll) dann gibt’s Ärger!
TITANIC (einlenkend) Herr Ackermann, wir möchten das friedlich lösen. Wir möchten da gar nichts abkleben. Wir möchten, daß Sie das selbst abkleben! Sie kennen Ihr Auto, Sie gehen schonend damit um…
Ackermann Ist gut, ich hab jetzt aber auch keine Lust, weiter zu telefonieren… (legt auf)

Na bitte, da ist doch einwandfreies Aggressionspotential vorhanden! Da heißt es am Ball bleiben, da heißt es nachhaken:

TITANIC Hansen vom DFB noch mal, Herr Ackermann. (freundlich) Wo steht denn Ihr Auto?
Ackermann (zuckt) Das geht Sie doch gar nichts an. Auf der Straße.
TITANIC (falsch) Nicht, daß wir etwas abkleben wollten oder so. Wir wollen nur wissen, wo es steht. Auf welcher Straße?
Ackermann Das… ist jetzt egal!
TITANIC Wir finden das nämlich hier nicht.
Ackermann Das finden Sie nie! (legt überstürzt auf)

Herr Ackermann, das liegt auf der Hand, hat was zu verbergen: sein Auto. Aber keine Sorge, die DFB-Schergen werden es schon ausfindig machen und dafür sorgen, daß die WM auch für Herrn Ackermann ein unvergeßliches Ereignis wird.



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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Dear Weltgeist,

das hast Du hübsch und humorvoll eingerichtet, wie Du an der Uni Jena Deiner dortigen Erfindung gedenkst! Und auch des Verhältnisses von Herr und Knecht, über das Hegel ebenfalls ungefähr zur Zeit Deiner Entstehung sinnierte. Denn was machst Du um die 200 Jahre später, lieber Weltgeist? Richtest an Deiner Alma Mater ein Master-Service-Zentrum ein. Coole Socke!

Meisterhafte Grüße von Deiner Titanic

 Erwischt, Bischofskonferenz!

In Spanien haben sich Kriminelle als hochrangige Geistliche ausgegeben und mithilfe künstlicher Intelligenz die Stimmen bekannter Bischöfe, Generalvikare und Priester nachgeahmt. Einige Ordensfrauen fielen auf den Trick herein und überwiesen auf Bitten der Betrüger/innen hohe Geldbeträge.

In einer Mitteilung an alle kirchlichen Institutionen warntest Du nun vor dieser Variante des Enkeltricks: »Äußerste Vorsicht ist geboten. Die Diözesen verlangen kein Geld – oder zumindest tun sie es nicht auf diese Weise.« Bon, Bischofskonferenz, aber weißt Du, wie der Enkeltrick weitergeht? Genau: Betrüger/innen geben sich als Bischofskonferenz aus, raten zur Vorsicht und fordern kurz darauf selbst zur Geldüberweisung auf!

Hat Dich sofort durchschaut: Titanic

 Sie, Victoria Beckham,

Sie, Victoria Beckham,

behaupteten in der Netflix-Doku »Beckham«, Sie seien »working class« aufgewachsen. Auf die Frage Ihres Ehemanns, mit welchem Auto Sie zur Schule gefahren worden seien, gaben Sie nach einigem Herumdrucksen zu, es habe sich um einen Rolls-Royce gehandelt. Nun verkaufen Sie T-Shirts mit dem Aufdruck »My Dad had a Rolls-Royce« für um die 130 Euro und werden für Ihre Selbstironie gelobt. Wir persönlich fänden es sogar noch mutiger und erfrischender, wenn Sie augenzwinkernd Shirts mit der Aufschrift »My Husband was the Ambassador for the World Cup in Qatar« anbieten würden, um den Kritiker/innen so richtig den Wind aus den Segeln zu nehmen.

In der Selbstkritik ausschließlich ironisch: Titanic

 Lustiger Zufall, »Tagesspiegel«!

»Bett, Bücher, Bargeld – wie es in der Kreuzberger Wohnung von Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette aussah«. Mit dieser Schlagzeile überschreibst Du Deine Homestory aus Berlin. Ha, exakt so sieht es in unseren Wohnungen auch aus! Komm doch gern mal vorbei und schreib drüber. Aber bitte nicht vorher die Polizei vorbeischicken!

Dankend: Titanic

 Du, »Brigitte«,

füllst Deine Website mit vielen Artikeln zu psychologischen Themen, wie z. B. diesem hier: »So erkennst Du das ›Perfect-Moment -Syndrom‹«. Kaum sind die ersten Zeilen überflogen, ploppen auch schon die nächsten Artikel auf und belagern unsere Aufmerksamkeit mit dem »Fight-or-Flight-Syndrom«, dem »Empty-Nest-Syndrom«, dem »Ritter-Syndrom« und dem »Dead- Vagina-Syndrom«. Nun sind wir keine Mediziner/innen, aber könnte es sein, Brigitte, dass Du am Syndrom-Syndrom leidest und es noch gar nicht bemerkt hast? Die Symptome sprechen jedenfalls eindeutig dafür!

Meinen die Hobby-Diagnostiker/innen der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Parabel

Gib einem Mann einen Fisch, und du gibst ihm zu essen für einen Tag. Zeig ihm außerdem, wie man die Gräten entfernt, und er wird auch den folgenden Morgen erleben.

Wieland Schwanebeck

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Nichts aufm Kerbholz

Dass »jemanden Lügen strafen« eine doch sehr antiquierte Redewendung ist, wurde mir spätestens bewusst, als mir die Suchmaschine mitteilte, dass »lügen grundsätzlich nicht strafbar« sei.

Ronnie Zumbühl

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Kapitaler Kalauer

Da man mit billigen Wortspielen ja nicht geizen soll, möchte ich hier an ein großes deutsches Geldinstitut erinnern, das exakt von 1830 bis 1848 existierte: die Vormärzbank.

Andreas Maier

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg