Inhalt der Printausgabe
Februar 2006
Vom Fachmann für Kenner (Seite 12 von 12) |
Das Wunder von Gansbaai Neulich hatte ich partout keine Lust mehr zu leben, heuerte auf einem Containerschiff an und fuhr nach Südafrika. Dort verkleidete ich mich als Pelzrobbe und ließ mich vor der zerklüfteten Küste von Gansbaai von einem Weißen Hai verspeisen. Nahezu unversehrt im Magen des Fischs angekommen, fand ich zu meinem Erstaunen unter den Resten eines Nierentischs einen gut erhaltenen IKEA-Katalog. Bald hatte ich mir eine passende Einrichtung zusammengestellt und versuche seitdem, den Hai durch rhythmisches Klopfen und ausgefeilte Tanzschritte zum Besuch eines der berühmten schwedischen Möbelhäuser anzuhalten. Bis jetzt ist er aber stur geblieben, und wenn nicht bald etwas passiert, werde ich wieder in meine Wohnung zurückkehren! Christof Goddemeier
In manus tuas, Domine... »Gott hat keine Hände außer unseren.« Ich weiß noch genau, wie schockiert ich war, als ich das zum ersten Mal hörte. Ich stellte mir unwillkürlich einen verkrüppelten Gott vor, einen alten Mann mit weißem Bart und Armstümpfen. Oder halt Jesus ohne Hände, viel besser war das auch nicht; der Heilige Geist ist ja sowieso unvorstellbar. Völlig unklar blieb mir auch, wie Gott ohne Hände die Welt erschaffen konnte. Die fundamentaltheologisch einzig befriedigende Lösung: Der zitierte Satz ist scheint‘s gar nicht »so« gemeint. Man spürt die Absicht, man ist verstimmt. Florian Dieckmann
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