Inhalt der Printausgabe
August 2006
Briefe an die Leser (Seite 17 von 17) |
Du also, Oliver, 33/1,80, hast, wie Deine Kontaktanzeige in der Süddeutschen Zeitung mitteilt, eine eigene Baufirma, die Du schon seit Jahren erfolgreich führst. Du bist ein Mann, zu dem man aufschaut, denn Du weißt, was Du willst. Nämlich: »Eine warmherzige u. natürliche Partnerin, um endlich dieses Alleinsein zu beenden. Ich bin sehr kinderlieb u. möchte auch gern eine kleine Familie gründen, denn auch meine Firma braucht eines Tages einen Nachfolger. Da ich ein wenig Motorsport betreibe, müßtest Du dafür etwas Verständnis haben; und wenn ich abends nach Hause komme, wäre es sehr schön, wenn Deine behutsamen Hände meine kleinen Beulen versorgen würden!« Oliver, wir wollen offen reden: Wir glauben, daß »dieses Alleinsein« auch ein wenig mit Deiner übergroßen Zaghaftigkeit zu tun hat, mit der Du in den frühen, gefühligen Achtzigern vielleicht bei den Weibern gepunktet hättest, aber heute, in den Zeiten von Neoliberalismus, Globalisierung und Dauerwettbewerb, keinen Blumentopf mehr gewinnst. Guck mal: »eine kleine Familie«, »ein wenig Motorsport«, »et was Verständnis«, »wäre sehr schön«, »kleine Beulen« – wenn Du willst, daß Dir nach einem langen Tag erst auf dem Bau, dann auf dem Sattel Deiner Maschine eine Frau ordentlich die Eier schaukelt, dann mußt Du ihr das sagen! Meint’s nur gut: Titanic
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