Inhalt der Printausgabe
März 2005
TITANIC Sport Alle Wetter (Seite 2 von 3) |
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Nach dem Schiedsrichterskandal: Geht die Ethik flöten?
"Das Vertrauen ist zerstört" Man wird sich in Zukunft sehr genau überlegen müssen, worauf man Haus und Hof verwetten will: auf den Sieg des FC Paderborn gegen Real Madrid - oder darauf, daß der Schiedsrichter gekauft ist. Ich gebe gerne zu, daß ich von Fußball nicht die geringste Ahnung habe, aber ein bißchen gewundert habe ich mich doch, als der Schiri beim Meisterschaftsspiel meines Heimatvereins SC04 Schwabach gegen den TSV Wendelstein die "dritte Halbzeit" anpfiff, weil angeblich nach der zweiten das Spiel "zu unentschieden" ausgegangen war. Nach dem dritten "Dreimeter" stand es dann 0:7, und mein BMW war natürlich weg. Gut, wenn ich dem Trainer des TSV Wendelstein glauben darf, hätte ich sowieso verloren, weil mein Auto "im Abseits gestanden" hatte, aber ein gewisses Mißtrauen bleibt. Und zwar nicht nur dem Unparteiischen, sondern auch den Spielern gegenüber, die gar nicht in die Nähe des gegnerischen Tors kamen - weil da angeblich ein "Strafraum" ist, den man nicht betreten darf. Nie hätte ich es aber für möglich gehalten, daß Fußballspieler sogar bestochen werden könnten, ein Spiel zu gewinnen. Ein zu abwegiger Gedanke, jedenfalls für einen Fan des SC04 Schwabach. Doch werde ich mich an die Vorstellung wohl gewöhnen müssen, denn wie ich jetzt herausgefunden habe, ist das nicht nur beim Fußball so. Ohne Bezahlung scheint nichts mehr zu laufen in diesem Land. Ganz gleich ob man mit dem Bus in die Stadt fahren, einen Fernseher reparieren lassen oder einfach mal in Ruhe siebzehn Bier trinken möchte - immer hält prompt jemand die Hand auf und erwartet wie selbstverständlich Zuwendung in harter Währung. Verweigert man diese kleinen Geschenke, werden die sauberen Herrschaften auch noch pampig und beginnen zu drohen. Gibt man ihnen aber, was sie verlangen, und ist der Fernseher dann endlich repariert - was sieht man? Man sieht, daß der SC04 Schwabach das Freundschaftsspiel gegen die SpVgg Jahn Forchheim 0:100 verliert, weil irgend jemand den Schwabacher Spielern die Schnürsenkel zusammengebunden hat. Ein "kleiner Scherz", wie der Unparteiische hinterher behauptete, oder mehr? Fakt ist, daß ich meinen neuen Laptop, den ich auf den Sieg der Schwabacher gesetzt hatte, ebenfalls los bin, sobald ich den letzten Punkt hinter diesen Text gesetzt habe. Vielen "Dank"! |
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