Inhalt der Printausgabe

März 2005


The Making of TITANIC 03/05
(Seite 3 von 4)

Zuschriften, die wir nicht wollen (4)

Hallo liebe Titanic-Redaktion,
ich kann einen prima Witz anbieten und suche nur noch einen Zeichner dafür. Gleichzeitig verzichte ich auf meine Rechte an diesem Witz für ein Freiexemplar der Zeitschrift.:-) Und nun zum Witz: Der hat alles, was ein moderner guter Witz haben muß; es wird die Problematik der komplexen Beziehung älterer Ehepaare angesprochen, es kommt Politik vor und ein Haustier. Ein Hauch von gesellschaftlicher Kritik an "dem Deutschen" gepaart mit trockenem Humor. Kurz: ein guter Witz. Aber jetzt konkret: Der Witz besteht aus zwei Bildern: im ersten Bild: ein älteres Ehepaar. Beide über 60 und mit Wirtschaftwunderfigur. Beide schauen den Betrachter an. Er mit Glatze und Heinz Erhardt-Brille. Kurzärmliges Hemd und Shorts in harmonischen Beige-Tönen. Gern auch mit Sandalen und Socken. Sie ebenfalls mit Brille. Natürlich Blümchenkleid, bei dem gern Beige dominiert. Frisur wie die Ehefrau von George Bush sen. (der politische Aspekt). Große Handtasche. Beide stehen regungslos in einer Umgebung, die dem Zeichner überlassen bleibt. Allerdings sollte jede Dynamik, die von der Situation ablenkt, vermieden werden. Neben ihm an einer Leine, die er locker festhält, steht: ein kleiner Hund (Dackel?). Im ersten Bild sehen wir eine Sprechblase über dem Mann. Er sagt "Ma' ma' Sitz." Im zweiten Bild die gleiche Situation; nur: die Frau sitzt in der Hocke. :-) Brüller, oder? :-) Zugegeben: am Satz des Mannes kann man noch feilen, aber der Sinn ist schon deutlich geworden?
Die Sache hat nämlich einen "echten" Kern: Ich war gerade beim Tierarzt und habe eben dieses erlebt. Zumindest den Ausspruch des Mannes. Ob seine Frau sich nur daraufhin setzte, bleibt mir verschlossen. Mit freundlichen Grüßen, S. Zeidler

Uns ist der Witz zu trocken. Interessierte Zeichner von FAZ, SZ, taz und FR dürfen sich jedoch melden, wir vermitteln gern


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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Dear Weltgeist,

das hast Du hübsch und humorvoll eingerichtet, wie Du an der Uni Jena Deiner dortigen Erfindung gedenkst! Und auch des Verhältnisses von Herr und Knecht, über das Hegel ebenfalls ungefähr zur Zeit Deiner Entstehung sinnierte. Denn was machst Du um die 200 Jahre später, lieber Weltgeist? Richtest an Deiner Alma Mater ein Master-Service-Zentrum ein. Coole Socke!

Meisterhafte Grüße von Deiner Titanic

 Ciao, Luisa Neubauer!

»Massendemonstrationen sind kein Pizza-Lieferant«, lasen wir in Ihrem Gastartikel auf Zeit online. »Man wird nicht einmal laut und bekommt alles, was man will.«

Was bei uns massenhaft Fragen aufwirft. Etwa die, wie Sie eigentlich Pizza bestellen. Oder was Sie von einem Pizzalieferanten noch »alles« wollen außer – nun ja – Pizza. Ganz zu schweigen von der Frage, wer in Ihrem Bild denn nun eigentlich etwas bestellt und wer etwas liefert bzw. eben gerade nicht. Sicher, in der Masse kann man schon mal den Überblick verlieren. Aber kann es sein, dass Ihre Aussage einfach mindestens vierfacher Käse ist?

Fragt hungrig: Titanic

 Wie bitte, Extremismusforscher Matthias Quent?

Im Interview mit der Tagesschau vertraten Sie die Meinung, Deutschland habe »viel gelernt im Umgang mit Hanau«. Anlass war der Jahrestag des rassistischen Anschlags dort. Das wüssten wir jetzt aber doch gern genauer: Vertuschung von schrecklichem Polizeiverhalten und institutionellem Rassismus konnte Deutschland doch vorher auch schon ganz gut, oder?

Hat aus Ihren Aussagen leider wenig gelernt: Titanic

 Und übrigens, Weltgeist …

Adam Driver in der Rolle des Enzo Ferrari – das ist mal wieder großes Kino!

Grazie mille von Titanic

 Vielleicht, Ministerpräsident Markus Söder,

sollten Sie noch einmal gründlich über Ihren Plan nachdenken, eine Magnetschwebebahn in Nürnberg zu bauen.

Sie und wir wissen, dass niemand dieses vermeintliche High-Tech-Wunder zwischen Messe und Krankenhaus braucht. Außer eben Ihre Spezln bei der Baufirma, die das Ding entwickelt und Ihnen schmackhaft gemacht haben, auf dass wieder einmal Millionen an Steuergeld in den privaten Taschen der CSU-Kamarilla verschwinden.

Ihr Argument für das Projekt lautet: »Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft.« Aber, Söder, sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass es in Deutschland wie in China läuft? Sie wissen schon, dass es dort mal passieren kann, dass Politiker/innen, denen Korruption vorgeworfen wird, plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Gibt zu bedenken: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Die Touri-Falle

Beim Schlendern durchs Kölner Zentrum entdeckte ich neulich an einem Drehständer den offenbar letzten Schrei in rheinischen Souvenirläden: schwarzweiße Frühstücks-Platzmatten mit laminierten Fotos der nach zahllosen Luftangriffen in Schutt und Asche liegenden Domstadt. Auch mein Hirn wurde augenblicklich mit Fragen bombardiert. Wer ist bitte schön so morbid, dass er sich vom Anblick in den Fluss kollabierter Brücken, qualmender Kirchenruinen und pulverisierter Wohnviertel einen morgendlichen Frischekick erhofft? Wer will 365 Mal im Jahr bei Caffè Latte und Croissants an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert werden und nimmt die abwischbaren Zeitzeugen dafür sogar noch mit in den Urlaub? Um die Bahn nicht zu verpassen, sah ich mich genötigt, die Grübelei zu verschieben, und ließ mir kurzerhand alle zehn Motive zum Vorteilspreis von nur 300 Euro einpacken. Seitdem starre ich jeden Tag wie gebannt auf das dem Erdboden gleichgemachte Köln, während ich mein Müsli in mich hineinschaufle und dabei das unheimliche Gefühl nicht loswerde, ich würde krachend auf Trümmern herumkauen. Das Rätsel um die Zielgruppe bleibt indes weiter ungelöst. Auf die Frage »Welcher dämliche Idiot kauft sich so eine Scheiße?« habe ich nämlich immer noch keine Antwort gefunden.

Patric Hemgesberg

 Treffer, versenkt

Neulich Jugendliche in der U-Bahn belauscht, Diskussion und gegenseitiges Überbieten in der Frage, wer von ihnen einen gemeinsamen Kumpel am längsten kennt, Siegerin: etwa 15jähriges Mädchen, Zitat: »Ey, ich kenn den schon, seit ich mir in die Hosen scheiße!«

Julia Mateus

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

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18.04.2024 Berlin, Heimathafen Neukölln Max Goldt
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