Inhalt der Printausgabe
Juni 2004
Humorkritik (Seite 6 von 8) |
Schlecht geleimter Band |
E. C. Publications haben den Band "MAD about TV" wieder herausgebracht, grundsätzlich eine gute Sache, wenn auch die Neuauflage nahezu identisch mit der Originalkompilation aus dem Jahre 1999 ist; lediglich ein neues Vorwort von "Weird Al" Yankovic und ein neu gezeichnetes Titelblatt wurden hinzugefügt. Die meisten Serien und Shows flimmern nach wie vor über diverse Sender, und neuere parodiewürdige Werke wie "Sex and the City" passen sowieso nicht ins prüde MAD-Format. Trotz der selten einfallsreichen Titeln ("Beers" für "Cheers", "Dullus" für "Dallas", "SickER" für "ER" "Ally's Appeal" für "Ally McBeal") bereiten die Parodien auch heute noch Vergnügen. Die meist um den Zeichner Mort Drucker versammelte "übliche Idiotenbande" (MAD-Selbstbezichtigung) hat die Schwächen der einzelnen Fernsehprodukte recht hübsch aufgespießt. Allerdings stechen bei der Bündelung der Parodien auch die MAD-Manierismen ins Auge. Die Formulierung "Ich bin rachsüchtig, böse und gemein - und das sind meine guten Eigenschaften" beispielsweise muß in der Redaktion als Textbaustein gespeichert sein - sie kommt bei nahezu jedem Finsterling zum Einsatz. Aber schließlich ist das Recyceln von Restesresten typisch MAD. In einem Punkt kann ich allerdings keine Nachsicht üben: "MAD about TV" ist so schlecht gebunden, daß es schon nach dem zweiten Lesen völlig auseinanderfällt. Und da fühlt man sich als Leser (und Käufer) dann doch ein wenig geleimt. |
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