Inhalt der Printausgabe
Juli 2004
Humorkritik (Seite 3 von 9) |
OF PC |
In die ewig währenden Streiter- und Liebeleien zwischen den deutschen Kapitalen und den ihnen zugeordneten Appendixstädten und die damit angestachelten Lebensqualitätskriteriendiskussionen möchte man sich gar nicht näher einmischen - abgesehen davon, daß aus meiner Sicht z.B. Fürth-Unterfürberg als Anhängselpartikel der Reichsstadt Nürnberg mindestens genauso anmutig ist, wie das alte Parteitagsgelände durchaus zu einem winterlichen Picknick einlädt, derweil die Fürther City sogar im Sommer wenigstens gemieden, wenn nicht à l'américaine "behandelt" werden sollte, haha. Nun schön, Köln vs. Leverkusen, Berlin vs. Potsdam, Stuttgart vs. Böblingen, jeder mag sich da sein eigenes Bild machen. Im Fall der zart verbundenen Konkurrenzkommunen Frankfurt und Offenbach am Main ist die Angelegenheit jetzt aber geklärt. Denn während die große ehemalige Klassenkampf-, Komik- und Adornogemeinde unvermindert, obgleich nur noch vereinzelt mit geringfügig aus der Mode gekommenen Graffiti wie "Anarchie statt Deutschland" und "Don't be a slave to the system" aufwartet, habe ich nun in der unmittelbaren Umgebung des Marktplatzes der gräulichen Nachbarstadt sowie einstigen DKP- und PC-Hochburg an einer hellen Häuserwand, frisch gesprüht von ruhiger Hand, lesen dürfen: "Atombomben gegen Nazifrauen". Avancierter, ja avantgardistischer läßt es sich wirklich nicht mehr ausdrücken. Ich deute das mindestens als Zeichen für eine im Entstehen begriffene Neue Offenbacher Schule. |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |