Inhalt der Printausgabe

August 2004


The Making of TITANIC 08/04
(Seite 4 von 4)

Kaum Bewegung an der Kündigungsfront!
50 Euro für GEZ-Abmelder immer noch da / Nur eine GEZ-Abmeldung diesen Monat

Das Wetter war zu schlecht zum Kündigen, sagen die einen. Die Leute werden selbst alle gekündigt, sagen die anderen. Ein paar Unverdrossene aber handelten: Thomas Fischer (Leipzig) beendete sein Premiere-Abo, Arne Fischmann (Tübingen) verzichtet künftig ebenso auf den Spiegel wie Bernd Hildebrandt (Hamburg) auf das Hamburger Abendblatt, Ulf Helmke (Münster) kündigte gleich zwei Handy-Verträge mit O2, Katarzyna Brzostowska (Tübingen) und Mirko Breitenstein (Dresden) entbanden die Zeit von der lästigen Pflicht, jede Woche eine Ausgabe bringen zu lassen. Und Ingo Müller (Mannheim) meldete sich bei der GEZ ab, aus Ärger über den "vollkommen überschätzten und maßlos überbezahlten Johannes B. Kerner".

Die aktuellen Kündigungs-Charts (Auszug):
Spiegel (104 Kündigungen), Die Zeit (95), Stern (39), Focus (28), taz (12), FAZ (11), Süddeutsche Zeitung (8), Frankfurter Rundschau (7), Geo (5), TV Today (4), Wirtschaftswoche (4), National Geographic (3), Welt am Sonntag (3), Kicker (3), Jungle World (3), Cinema (2), Bild am Sonntag (2), Financial Times (4), Büchergilde Gutenberg (2), Spektrum der Wissenschaft (2), Bildwoche, Die Welt, Tagesspiegel, Playboy, Brigitte, Im--pulse, Rhein. Merkur, Kress-Report, Berliner Morgenpost, Berliner Zeitung, Frankfurter Neue Presse, Konkret, TV Movie, Das Parlament, Bunte, Feinschmecker, Literaturen, Neue Juri-stische Wochenschrift, Werben & Verkaufen, GQ, Merian, Prinz, Glamour, Bayerisches Sonntagsblatt, Color Photo, Handelsblatt, Junge Karriere, Leipziger Volkszeitung, damals, Das Goldene Blatt, Frau im Spiegel, Bella, Die Aktuelle, Neue Revue, Neue Post, Tina, Oldie Markt, TV Hören und Sehen, TV Spielfilm, Junge Freiheit, Sounds, brand eins, Funky, Elle, Auto-Motor-Sport, Frau aktuell, max, CHIP, Freizeit-Revue, Focus Money, Tomorrow, Profil, Kicker, Neue Welt, runners-world, Simplify Your Life, Kraut und Rüben, c't, Brigitte, Alles über Wein, Eltern for family, Funk Uhr, NZZ, Economist, Com!-online, Vorwärts, Hobby-HiFi, Stereo, PC Games, PC Games ab 18, PC-Jobs, Revue de la Presse, Maxim, Psychologie heute, Deutsche Logistik-Zeitung, Das Parlament, Leichtathletik Journal, Naturschutz + Landschaftsplanung (je 1), BahnCard-Abo (7), Premiere (6), ADAC (5), Deutsche Telekom (2), CDU (2), SPD (2), Fitneßclub (2), Vodafone D2 (2), O2, t-online, amnesty international, DRK, Signal/Iduna-Unfallversicherung, E.ON Bayern, Kabel-TV, Visa Card, Walt Dis-ney's Lustige Taschenbücher, Sammlerservice der Deutschen Post, ÖAMTC, J.W.v.Goethe-Universität, Bund der Versicherten, FC Bayern München, TSV 1860 München, Schalke 04, ev. Kirche, kath. Kirche (je 1), GEZ (19)

Für eingehende Kündigungsbestätigungen im Falle Spiegel, Focus, Zeit oder Stern loben wir einen TITANIC-Aufkleber aus; für das Auto des Nachbarn. Und lediglich ein nachweislicher GEZ-Abmelder fehlt noch (Begründung: "Johannes B. Kerner ist als Moderator überbezahlt!"), dann sind wieder zehn zusammen, unter denen ein frisch gewaschener 50 Euro-Schein verlost wird.


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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Boah ey, Natur!

»Mit der Anpflanzung von Bäumen im großen Stil soll das Klima geschützt werden«, schreibt der Spiegel. »Jetzt zeigen drei Wissenschaftlerinnen in einer Studie: Die Projekte können unter Umständen mehr schaden als nützen.« Konkret sei das Ökosystem Savanne von der Aufforstung bedroht. Mal ganz unverblümt gefragt: Kann es sein, liebe Natur, dass man es Dir einfach nicht recht machen kann? Wir Menschen bemühen uns hier wirklich um Dich, Du Diva, und am Ende ist es doch wieder falsch!

Wird mit Dir einfach nicht grün: Titanic

 Mmmmh, Thomas de Maizière,

Mmmmh, Thomas de Maizière,

über den Beschluss der CDU vom Dezember 2018, nicht mit der Linkspartei oder der AfD zusammenzuarbeiten, an dem Sie selbst mitgewirkt hatten, sagten Sie bei Caren Miosga: »Mit einem Abgrenzungsbeschluss gegen zwei Parteien ist keine Gleichsetzung verbunden! Wenn ich Eisbein nicht mag und Kohlroulade nicht mag, dann sind doch nicht Eisbein und Kohlroulade dasselbe!«

Danke für diese Veranschaulichung, de Maizière, ohne die wir die vorausgegangene Aussage sicher nicht verstanden hätten! Aber wenn Sie schon Parteien mit Essen vergleichen, welches der beiden deutschen Traditionsgerichte ist dann die AfD und welches die Linke? Sollte Letztere nicht eher – zumindest in den urbanen Zentren – ein Sellerieschnitzel oder eine »Beyond Kohlroulade«-Kohlroulade sein? Und wenn das die Alternative zu einem deftigen Eisbein ist – was speist man bei Ihnen in der vermeintlichen Mitte dann wohl lieber?

Guten Appo!

Wünscht Titanic

 Vielleicht, Ministerpräsident Markus Söder,

sollten Sie noch einmal gründlich über Ihren Plan nachdenken, eine Magnetschwebebahn in Nürnberg zu bauen.

Sie und wir wissen, dass niemand dieses vermeintliche High-Tech-Wunder zwischen Messe und Krankenhaus braucht. Außer eben Ihre Spezln bei der Baufirma, die das Ding entwickelt und Ihnen schmackhaft gemacht haben, auf dass wieder einmal Millionen an Steuergeld in den privaten Taschen der CSU-Kamarilla verschwinden.

Ihr Argument für das Projekt lautet: »Was in China läuft, kann bei uns nicht verkehrt sein, was die Infrastruktur betrifft.« Aber, Söder, sind Sie sicher, dass Sie wollen, dass es in Deutschland wie in China läuft? Sie wissen schon, dass es dort mal passieren kann, dass Politiker/innen, denen Korruption vorgeworfen wird, plötzlich aus der Öffentlichkeit verschwinden?

Gibt zu bedenken: Titanic

 Lustiger Zufall, »Tagesspiegel«!

»Bett, Bücher, Bargeld – wie es in der Kreuzberger Wohnung von Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette aussah«. Mit dieser Schlagzeile überschreibst Du Deine Homestory aus Berlin. Ha, exakt so sieht es in unseren Wohnungen auch aus! Komm doch gern mal vorbei und schreib drüber. Aber bitte nicht vorher die Polizei vorbeischicken!

Dankend: Titanic

 Anpfiff, Max Eberl!

Sie sind seit Anfang März neuer Sportvorstand des FC Bayern München und treten als solcher in die Fußstapfen heikler Personen wie Matthias Sammer. Bei der Pressekonferenz zu Ihrer Vorstellung bekundeten Sie, dass Sie sich vor allem auf die Vertragsgespräche mit den Spielern freuten, aber auch einfach darauf, »die Jungs kennenzulernen«, »Denn genau das ist Fußball. Fußball ist Kommunikation miteinander, ist ein Stück weit, das hört sich jetzt vielleicht pathetisch an, aber es ist Liebe miteinander! Wir müssen alle was gemeinsam aufbauen, wo wir alle in diesem gleichen Boot sitzen.«

Und dieser schräge Liebesschwur, Herr Eberl, hat uns sogleich ungemein beruhigt und für Sie eingenommen, denn wer derart selbstverständlich heucheln, lügen und die Metaphern verdrehen kann, dass sich die Torpfosten biegen, ist im Vorstand der Bayern genau richtig.

Von Anfang an verliebt für immer: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Kehrwoche kompakt

Beim Frühjahrsputz verfahre ich gemäß dem Motto »quick and dirty«.

Michael Höfler

 Treffer, versenkt

Neulich Jugendliche in der U-Bahn belauscht, Diskussion und gegenseitiges Überbieten in der Frage, wer von ihnen einen gemeinsamen Kumpel am längsten kennt, Siegerin: etwa 15jähriges Mädchen, Zitat: »Ey, ich kenn den schon, seit ich mir in die Hosen scheiße!«

Julia Mateus

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Die Touri-Falle

Beim Schlendern durchs Kölner Zentrum entdeckte ich neulich an einem Drehständer den offenbar letzten Schrei in rheinischen Souvenirläden: schwarzweiße Frühstücks-Platzmatten mit laminierten Fotos der nach zahllosen Luftangriffen in Schutt und Asche liegenden Domstadt. Auch mein Hirn wurde augenblicklich mit Fragen bombardiert. Wer ist bitte schön so morbid, dass er sich vom Anblick in den Fluss kollabierter Brücken, qualmender Kirchenruinen und pulverisierter Wohnviertel einen morgendlichen Frischekick erhofft? Wer will 365 Mal im Jahr bei Caffè Latte und Croissants an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs erinnert werden und nimmt die abwischbaren Zeitzeugen dafür sogar noch mit in den Urlaub? Um die Bahn nicht zu verpassen, sah ich mich genötigt, die Grübelei zu verschieben, und ließ mir kurzerhand alle zehn Motive zum Vorteilspreis von nur 300 Euro einpacken. Seitdem starre ich jeden Tag wie gebannt auf das dem Erdboden gleichgemachte Köln, während ich mein Müsli in mich hineinschaufle und dabei das unheimliche Gefühl nicht loswerde, ich würde krachend auf Trümmern herumkauen. Das Rätsel um die Zielgruppe bleibt indes weiter ungelöst. Auf die Frage »Welcher dämliche Idiot kauft sich so eine Scheiße?« habe ich nämlich immer noch keine Antwort gefunden.

Patric Hemgesberg

 Überraschung

Avocados sind auch nur Ü-Eier für Erwachsene.

Loreen Bauer

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
24.04.2024 Trier, Tuchfabrik Max Goldt
25.04.2024 Köln, Comedia Max Goldt
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg