Inhalt der Printausgabe

September 2003


"Witz ist wänn drozzdämm lacht"
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Wladimir (wild): Uuun iijeeezz aalllleee!
Luuboschkaaa, Luubooschkaaa, trallallaaa, trallallaaa! Luuubooschkaaa, Luuuboooschkaaa, trallallallaaaaaa!
Irmgard (nicht zu bremsen): Luboschkaa, Luboschkaa, trallallaa, trallallaaa...
Vitali (sie schroff abwürgend): Ruhää machän. Niacht Gild kaasiirren fiar siingään. Maachän puuzzän.
(Irmgard schmollend ab.)
Wladimir (gütig): Waaroouum schiimpfän? Iiirmgaard auch Määnsch.
Vitali (heftig an den Haaren sägend): Määnsch, Määnsch! Miir ägaaal. Chknackpuunkt iist andere: Niacht schmeissen Gild bei Fänstäär.
Wladimir (oberflächlich klimpernd): Waas kimmern? Waroumm schnaiden Chaarä? Gild gäänug.
Vitali (glotzäugig): Gäänug? Niacht wissän Chkriiisäää?
Wladimir (dumpf): Chkrisäää? Waas fier Chkriiisäää?
Vitali (wichtig): Missän guukänn Tällewiission! Nichat klimpäärn Balaalaikaa!
Wladimir (provokant summend): Luuboschkaa, Luubooschkaaa...
Vitali (erregt): Wenn Gild schmeissän Fenstäär, baaald siizzän Fuusszonne gaanze Tag!
Wladimir (ratlose Nasenlöcher): Wo Fuusszonne?
Irmgard (schnippisch aus dem Hintergrund): Der Herr Doktor meint wohl Fußgängerzone.
Vitali (ironisch überhöht): Viillä Daank - Profässsuur Puuzz.
Wladimir (beschwichtigend): Kain Auffräggung. Baald kommän Gild von Mialchschaniitäää. Diike Schäääk!
Vitali (plötzlich schlaff): Mialchschaniittäää...
Irmgard (vorlaut krähend): Süüß. Ich fand den Spot gaanz, gaanz süß!
Vitali (immer noch kraftlos): Mialchschaniitää. Jädden Tag flääen Muut'r von Tschenstochau, daas gäen disse niacht in Tällewission Uuukrainää.
Irmgard (instinktlos): Herr Doktor, Sie in diesen süßen Spielhosen...
(Fast wäre es zu spät gewesen, und Vitali hätte Irmgard mit einer Links-Rechts-Kombination zu Boden geschickt. Da klingelt das Handy.)
Vitali (widerwillig): Galiiitschkoooo? (aufheulend) Mamaaa? Wie gättt? Waas machän Rheee-uumaa? Wollän gäbbän Griise?… Da… da… dada… da… dadada… Mamaa… biiitää glauben! Ich niacht… ich niacht! Niacht wollen! Straiibän mit Hand un Fiissäää - Wladimir!… da… da!…
Irmgard (etwas scheinheilig): Sie sind ja bleich wie der Tod. Ist Ihnen nicht gut, Herr Doktor?
Wladimir (besorgt): Waas schbrächän? Gäbbän Griisä?
Vitali (trostlos wieder an den Haaren schnippelnd): Niacht gäbbän Griisää. Säenn Mialchschaniiitäää in Tällewiissioon…
Wladimir (ebenfalls bleich): Waas schbrächän…?
Vitali (mit brechender Stimme): Schoon wiisään…
Irmgard (froh summend): Schande für ganz Uuukraineee!

Albert Hefele


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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Apropos: ¡Hola bzw. holla, spanischer Priester!

Du hast Dir die Worte aus dem Matthäusevangelium »Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach« zu sehr zu Herzen genommen und in Deiner Gemeinde in der Kleinstadt Don Benito einen regen Handel mit Potenzmitteln betrieben. Für diesen nach weltlichem Ermessen offensichtlichen Sündenfall musst Du Dich nun vor einem irdischen Gericht verantworten.

Uns ist zwar nicht bekannt, ob Du Dich gegenüber Polizei und Justiz bereits bußfertig gegeben hast oder weiterhin auf das Beichtgeheimnis berufst. Angesichts der laut Zeugenaussagen freudigen Erregung Deiner überalterten Gemeindemitglieder beim Geläut der Glocken sowie ihres Durchhaltevermögens bei den nicht enden wollenden Eucharistiefeiern inklusive Rumgeorgel, Stoßgebeten und orgiastischer Gottesanrufungen sprechen alle Indizien aber ohnehin gegen Dich!

Bleibt auch ganz ohne künstliche Stimulanzien weiter standfest im Nichtglauben: Titanic

 Mmmmh, Thomas de Maizière,

Mmmmh, Thomas de Maizière,

über den Beschluss der CDU vom Dezember 2018, nicht mit der Linkspartei oder der AfD zusammenzuarbeiten, an dem Sie selbst mitgewirkt hatten, sagten Sie bei Caren Miosga: »Mit einem Abgrenzungsbeschluss gegen zwei Parteien ist keine Gleichsetzung verbunden! Wenn ich Eisbein nicht mag und Kohlroulade nicht mag, dann sind doch nicht Eisbein und Kohlroulade dasselbe!«

Danke für diese Veranschaulichung, de Maizière, ohne die wir die vorausgegangene Aussage sicher nicht verstanden hätten! Aber wenn Sie schon Parteien mit Essen vergleichen, welches der beiden deutschen Traditionsgerichte ist dann die AfD und welches die Linke? Sollte Letztere nicht eher – zumindest in den urbanen Zentren – ein Sellerieschnitzel oder eine »Beyond Kohlroulade«-Kohlroulade sein? Und wenn das die Alternative zu einem deftigen Eisbein ist – was speist man bei Ihnen in der vermeintlichen Mitte dann wohl lieber?

Guten Appo!

Wünscht Titanic

 Wow, Instagram-Kanal der »ZDF«-Mediathek!

In Deinem gepfefferten Beitrag »5 spicy Fakten über Kim Kardashian« erfahren wir zum Beispiel: »Die 43-Jährige verdient Schätzungen zufolge: Pro Tag über 190 300 US-Dollar« oder »Die 40-Jährige trinkt kaum Alkohol und nimmt keine Drogen«.

Weitergelesen haben wir dann nicht mehr, da wir uns die restlichen Beiträge selbst ausmalen wollten: »Die 35-Jährige wohnt nicht zur Miete, sondern besitzt ein Eigenheim«, »Die 20-Jährige verzichtet bewusst auf Gluten, Laktose und Pfälzer Saumagen« und »Die 3-Jährige nimmt Schätzungen zufolge gerne das Hollandrad, um von der Gartenterrasse zum Poolhaus zu gelangen«.

Stimmt so?

Fragen Dich Deine Low-Society-Reporter/innen von Titanic

 Ziemlich beunruhigt, Benjamin Jendro,

lässt uns Ihr vielzitiertes Statement zur Verhaftung des ehemaligen RAF-Mitglieds Daniela Klette zurück. Zu dem beeindruckenden Ermittlungserfolg erklärten Sie als Sprecher der Gewerkschaft der Polizei: »Dass sich die Gesuchte in Kreuzberg aufhielt, ist ein weiterer Beleg dafür, dass Berlin nach wie vor eine Hochburg für eine gut vernetzte, bundesweit und global agierende linksextreme Szene ist.«

Auch wir, Jendro, erkennen die Zeichen der Zeit. Spätestens seit die linken Schreihälse zu Hunderttausenden auf die Straße gehen, ist klar: Die bolschewistische Weltrevolution steht im Grunde kurz bevor. Umso wichtiger also, dass Ihre Kolleg/innen dagegenhalten und sich ihrerseits fleißig in Chatgruppen mit Gleichgesinnten vernetzen.

Bei diesem Gedanken schon zuversichtlicher: Titanic

 Du, »Brigitte«,

füllst Deine Website mit vielen Artikeln zu psychologischen Themen, wie z. B. diesem hier: »So erkennst Du das ›Perfect-Moment -Syndrom‹«. Kaum sind die ersten Zeilen überflogen, ploppen auch schon die nächsten Artikel auf und belagern unsere Aufmerksamkeit mit dem »Fight-or-Flight-Syndrom«, dem »Empty-Nest-Syndrom«, dem »Ritter-Syndrom« und dem »Dead- Vagina-Syndrom«. Nun sind wir keine Mediziner/innen, aber könnte es sein, Brigitte, dass Du am Syndrom-Syndrom leidest und es noch gar nicht bemerkt hast? Die Symptome sprechen jedenfalls eindeutig dafür!

Meinen die Hobby-Diagnostiker/innen der Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Tiefenpsychologischer Trick

Wenn man bei einem psychologischen Test ein Bild voller Tintenkleckse gezeigt bekommt, und dann die Frage »Was sehen Sie hier?« gestellt wird und man antwortet »einen Rorschachtest«, dann, und nur dann darf man Psychoanalytiker werden.

Jürgen Miedl

 Dünnes Eis

Zwei Männer in Funktionsjacken draußen vor den Gemüsestiegen des türkischen Supermarkts. Der eine zeigt auf die Peperoni und kichert: »Hähä, willst du die nicht kaufen?« Der andere, begeistert: »Ja, hähä! Wenn der Esel dich juckt – oder nee, wie heißt noch mal der Spruch?«

Mark-Stefan Tietze

 Bilden Sie mal einen Satz mit Distanz

Der Stuntman soll vom Burgfried springen,
im Nahkampf drohen scharfe Klingen.
Da sagt er mutig: Jetzt mal ehrlich –
ich find Distanz viel zu gefährlich!

Patrick Fischer

 Wenn beim Delegieren

schon wieder was schiefgeht, bin ich mit meinen Lakaien am Ende.

Fabio Kühnemuth

 Teigiger Selfcaretipp

Wenn du etwas wirklich liebst, lass es gehen. Zum Beispiel dich selbst.

Sebastian Maschuw

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

  • 27.03.:

    Bernd Eilert denkt in der FAZ über Satire gestern und heute nach.

Titanic unterwegs
31.03.2024 Göttingen, Rathaus Greser & Lenz: »Evolution? Karikaturen …«
04.04.2024 Bremen, Buchladen Ostertor Miriam Wurster
06.04.2024 Lübeck, Kammerspiele Max Goldt
08.04.2024 Oldenburg, Theater Laboratorium Bernd Eilert mit Klaus Modick