Inhalt der Printausgabe
November 2003
Vom Fachmann für Kenner (Seite 8 von 16) |
An Tagen wie diesen, die uns milde baden im hellen Herbstlichtgold, wenn vielfarbig falbes Laub weniger traurig denn wehmütig im fahrig frischen Winde zittert, denn siehe: "Wehmut kann lächeln, Trauer kann es nicht" (Friedrich Torberg); an diesen Tagen, die über den Horizont zuckeln wie Pferdewagen voll Fallobst, schwer, träge und wund, wacklig der Heimat entgegen; an so einem Tag, an dem selbst der Betonhaufen Frankfurt Most und Kartoffelfeuer atmet und hinter Heddernheim auch der letzte Landmann sagt: es ist gut; an so einem Tag also, da der Schmerz wie Schmand schmeckt und die Alliterationen purzeln wie reife rilkesche Früchte, süß und bitter - da wird man jeden Moment aufstehen und dem Nachbarn den Schlagbohrer, mit dem er seit halb zwo im Verein mit irgendwelchen Stahlträgern Zahnarztgeräusche macht, hübsch herbstlich in den Arsch rammen. Eine durchaus erwartbare Pointe, gewiß; aber wissen Sie vielleicht eine bessere? Stefan Gärtner
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