Inhalt der Printausgabe
Mai 2003
Sieben Tage im März (Seite 8 von 8) |
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26. März, Mittwoch Liebesgedicht für Petra Gerster geschrieben: "Im Kriegsberichts-TV / bist Du die schärfste Sau! / Doch fänd ich's noch viel netter / mit Slomkas Marietta." Per Email versehentlich an Sandra Maischberger geschickt, Einladung zum Abendessen erhalten. Verzweiflung unbeschreiblich. Dieser verdammte Krieg! Bier auch alle, Getränkehändler hat Warsteiner aus dem Sortiment genommen. Wenigstens noch Glossen-Einfall: "Liebesfalle Internet oder: Krieg auf Wein, das laß sein!" Raketeneinschlag in Bagdader Marktplatz, Liebste sagt, in unserem Bad sehe es genauso aus. Tadele sie und verbitte mir solche Witze als entschieden zu badezimmerverachtend. Merke, wie ich langsam verrohe. Zustand der Küche mittlerweile unwürdig und nicht mal mehr Kriegsgefangenen zuzumuten. Mir aber egal! Ich habe diesen Krieg ja nicht gewollt. Und morgen sieht alles schon wieder ganz anders aus (kaputt).
In Parketthandel eingestiegen, Holzallergie bekommen, Krankenhaus. Präzises Krankheitsbild vom Chefarzt ("Der Simulant", Öl auf Leinwand), Börse wieder freundlich ("Gute Besserung!"). Anschließend nach Paris in Kur gefahren, Tagebuch vergessen, Krieg findet erst mal ohne mich statt. Bin schließlich Pazifist!
An der Berufsschule nebenan hängt ein riesiges weißes Laken: "Krieg ist keine Lösung!" Nachdenklich geworden: Ist Krieg womöglich gar keine Lösung? Kann es einfach nicht glauben: Hoffe auf langen blutigen Häuserkampf, auf Chemiewaffen oder die Superbombe Vanessa. Die nächsten Wochen müssen es endlich bringen! Wozu ist schließlich Frühling? | |
Gärtner/Homann/Nagel/Tietze
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