Inhalt der Printausgabe
Mai 2003
Sieben Tage im März (Seite 6 von 9) |
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Montag, 24. März Schlimmen Fielmann-Werbespot gesehen, plötzlich Erleichterung: Es ist "nur" Saddam, der eine riesengroße Opabrille aufhat. Wieder Glossenidee: "Saddam - ein ‚weitsichtiger' Herrscher". Danach Erscheinung (ARD): Ina Bergmann! Die zwinkert süßer als die Slomka und hat bestimmt auch keine Pferdeposter über dem Bett wie Laura Dünnwald. Verliebt durch den Park, schlechtes Gewissen wegen Krieg, Riesenhaß auf Saddam bzw. Bush.
Wieder zu Hause, Bad noch immer ungeputzt. Rede mich mit "Raketentreffer" heraus, Wasserversorgung sei zusammengebrochen. Liebste schaut erst kritisch, spricht aber nach Inaugenscheinnahme des Badezimmers von einem "zweiten Stalingrad". Glück gehabt! Abends Schreck: Habe Pazifistel am Arsch! Auf dem Bauch liegend zwei Flaschen Feldjägermeister (!) getrunken, Bush plötzlich doppelt gesehen, dann in zweitem Bush Tony Blair erkannt. Extremscham wegen Nähe zu Friedensbewegungsdoofheit.
Schlimmer Tag, mußte die Wachstumsprognose für meine Zimmerpflanze revidieren. Schüler kämpfen mit Plakaten für ein schnelles Ende des Krieges, aber was das für meine Staatsanleihen (ihre Rente!) bedeutet, scheint ihnen von den linken Lehrer-Ärschen keiner beizubringen. Zügellose Verachtung für E. Bulmahn, Abiturzeugnis verbrannt, Pisa-Urlaub abgesagt.
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Stehe extra früh auf, damit ich rechtzeitig zur zweiten großen Pause auf dem Domplatz bin. Demonstriere eine Stunde lang meine Verbundenheit mit der Jugend (außer mit Vanessa, der blöden Zicke), bin am Ende aber leicht enttäuscht: Bringt unser Protest überhaupt was? Wann sterben endlich Kinder? Und wo bleiben Ira und Saskia?
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