Inhalt der Printausgabe
März 2003
Humorkritik
(Seite 8 von 11)
| Steve Martins Lieblingswitz |
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Weil er in der Auswahl seiner Filme nicht immer eine glückliche Hand hatte, wird Steve Martin als Komiker unterschätzt; und daß er sich seit einigen Jahren als Schriftsteller versucht, hat man in Deutschland bislang kaum wahrgenommen. Ich möchte auf eine dritte Facette seines Schaffens hinweisen: Steve Martin ist auch ein begnadeter Witzeerzähler. In dem Mitschnitt "A Wild and Crazy Guy" erzählt er einen Witz, der durchaus das Zeug hat, in das Walhall meiner Lieblingswitze aufgenommen zu werden. Auch wenn der Scherz natürlich auf Englisch viel besser funktioniert, werde ich mein Bestes tun und meine bescheidenen Übersetzerfähigkeiten in den Dienst der guten Sache stellen. Es beginnt damit, daß Martin einige Witze über seine Katze reißt, die angeblich seine Kreditkarte geklaut und das Konto mit dem Erwerb von Katzenspielzeug maßlos überzogen hat. Dann fährt er fort: "Gestern abend traf ich eine Frau, die hatte die größte Muschi, die ich je sah." Im Publikum vereinzeltes Lachen, aber auch Buhrufe. Schließlich haben die Zuschauer sehr wohl verstanden, was mit Muschi ("pussy") ebenfalls gemeint sein kann. Martin mimt den Empörten: "Also bitte! Ich rede von einer Katze!" Erleichtertes Lachen, verlegenes Kichern - man ist ein bißchen verschämt, weil man dem Komiker die eigenen schmutzigen Gedanken unterstellt hat. Martin wartet, bis sich der Saal beruhigt hat. Dann legt er nach: "Und mit dieser Katze schob ich die schärfste Nummer meines Lebens." |
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Rrrrr, Jesus von Nazareth!
