Inhalt der Printausgabe
Juni 2003
Briefe an die Leser (Seite 13 von 13) |
Sie, Jörg Draeger, haben als ehemaliger News-Schnauz und v.a. "Glücksrad"-Dreher ja nun einen neuen Job beim Anruf- und Amöbensender NeunLive, wo sie "Die 100 000 Euro-Frage" stellen dürfen. Nun frug Sie ein Sonntagsblättchen: "NeunLive lebt davon, daß die Zuschauer anrufen müssen. Was ist, wenn Sie die Anruferzahl nicht erreichen?" Und da waren Showprofitum und Schlagfertigkeit natürlich eins: "Dann laß ich mich vollaufen - und das war's." Und wenn es das, trotz Ihres Hausrezeptes, auch bei Ihrem neuen Arbeitgeber irgendwann, was sogar Ihnen zu wünschen wäre, mal gewesen sein sollte, dann müssen wir uns trotzdem keine Sorgen machen; denn wenn Sie den Blues haben, dann, so heißt es 20 Interviewzeilen weiter, "versuche ich, allein mit mir ins klare zu kommen. Es gab schlimme Zeiten, in denen ich nächtelang am Rhein saß, um abzugrübeln. Ich habe ein Prinzip: Ich löse so was nie mit Alkohol." Sehen Sie, wir machen das genauso: Wenn wir die nötige Pointenzahl nicht erreichen, dann lassen wir uns vollaufen - und das war's. Und wenn die wirklich schlimmen Zeiten anbrechen, dann üben wir Abstinenz: zum Beispiel, wenn kein Bier mehr da ist! Aus Prinzip: Titanic
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