Inhalt der Printausgabe

Juni 2003


"Witz ist wänn drozzdämm lacht"
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Vitali (sich an die Brust greifend): Ooh Goottoohgoottoohgoottooohgooottt!!!!
Irmgard (ihn sofort mit dem Wedel abstaubend): Um Himmelswillen, Herr Doktor, was ist mit ihnen?
Wladimir (sogar seine Balalaika aus der Hand legend): Waroum brillen?
Vitali (großäugig auf den PC deutend): Da, da, da… Kontoooo… lääär… wie Wuuschte…
Irmgard (ihm Luft zufächelnd): Konto leer? (begütigend) Das geht uns doch allen einmal so - man denkt nicht nach, man leistet sich eine Kleinigkeit mehr als man sollte, man geht außer der Reihe zum Friseur und siehe da - minus!
Vitali (aufbrausend): Fimtzig Milllionänn!
Ä-Uuuuro! Wäägen fier Friiiseeer? Kauuufän Klaiiinigkait? Fimtzig Millionänn in Tooooilätte! Wo Kollllä?
Irmgard (kleinlaut): Sie haben recht, Herr Doktor. Für fünfzig Millionen kann man schon ein paar Mal zum Friseur…
Vitali (sogar mit der Faust drohend): Iiiirmgard, Iiiirmgard! Niacht maaachän Wiiizzz!
Irmgard (noch kleinlauter): Aber sie sagen doch immer: Witz ist, wenn man…
Vitali (donnernd): Ruuuhäääää!
Wladimir (auffällig oberflächlich): Vitali - schoonän Koostim fier Näärven. Niacht so wiiachtig. Uuukrainiiische Spriiichwort saagt: Jädde Ruubäl zuuuviel maacht Schaaaten auf Sälle und nämmen Haare von Schäddel.
Irmgard (hinter dem Wedel hervor): Aber genau. Da muß ich Herrn Waldimir…
Vitali (quelläugig): Ruuuhäääää!
Wladimir (betont locker): Gottsseidaank - Draaht auf Balla-la-ika. Jedsd kennen singgään.
Vitali (drohend): Niacht siingän. Wenn Läbben lieb: niacht siingän… gäbben Anntwort: Wwwo iiist Gääaald?
Wladimir (sonor): Vitali - schoonän Koostiim. Gääaald missen aarbeiten. Iiach wissän.
Vitali (ahnungsvoll): Du wiassän? Was maaachän mit Gääaald?
Wladimir (bleich, aber gefaßt): Nämmen Tip guutä, nämmen Aaakzie…
Vitali (tonlos): Waas fier Aaakzie?
Wladimir (frech-seriös): Guute deitsche Aaakzie… nämmen Täläkomm.
Irmgard (treu): Gratulation Herr Waldimir.
Die sind gut.
(Einen Moment Stille. Dann stürzt sich Vitali Klitschko aufheulend auf seinen Bruder Wladimir und beginnt ihn zu würgen. Das Handy klingelt. Irmgard geht hin.)
Irmgard (harmlos): Bei Galitschkooooo…
ja Grüß Gott, Frau Klitschko.
(Vitali hört auf, Wladimir zu würgen, beide erstarren und lauschen)
Nein, die sind nicht da… Die sind außer Haus… Ja, ja ich sag es ihnen.
Vitali (furchtsam): Waar Maaama? Was schbrääächen?
Irmgard (streng): Die Mama sagt, wenn die Mama anruft und niemand daheim ist - dann sei das eine Schande für…
Vitali und Wladimir (schlaff): …gaanz Uuukraiiineee!
Irmgard (mitleidslos): Genau.

Albert Hefele


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Aktuelle Startcartoons

Heftrubriken

Briefe an die Leser

 Eher unglaubwürdig, »dpa«,

erschien uns zunächst Deine Meldung, Volker Wissing habe nach dem tödlichen Busunglück auf der A9 bei Leipzig »den Opfern und Hinterbliebenen sein Beileid ausgesprochen«. Andererseits: Wer könnte die Verstorbenen auf ihrem Weg ins Jenseits noch erreichen, wenn nicht der Bundesverkehrsminister?

Tippt aufs Flugtaxi: Titanic

 Clever, »Brigitte«!

Du lockst mit der Überschrift »Fünf typische Probleme intelligenter Menschen«, und wir sind blöd genug, um draufzuklicken. Wir lernen, dass klug ist: wer mehr denkt, als er spricht, wer sich ungeschickt im Smalltalk anstellt, wer sich im Job schnell langweilt, wer sich mit Entscheidungen schwertut, wer bei Streit den Kürzeren zieht und wer ständig von Selbstzweifeln geplagt wird.

Frustriert stellen wir fest, dass eigentlich nichts von alledem auf uns zutrifft. Und als die Schwachköpfe, die wir nun einmal sind, trauen wir uns fast gar nicht, Dich, liebe Brigitte, zu fragen: Waren das jetzt nicht insgesamt sechs Probleme?

Ungezählte Grüße von Deiner Titanic

 Grüß Gott, Businesspäpstin Diana zur Löwen!

Du verkaufst seit Neuestem einen »Anxiety Ring«, dessen »bewegliche Perlen« beim Stressabbau helfen sollen. Mal abgesehen davon, dass das einfach nur das hundertste Fummelspielzeug ist, kommen uns von ihren Nutzer/innen glorifizierte und zur Seelenerleichterung eingesetzte bewegliche Perlen an einer Kette verdächtig bekannt vor.

Ist für Dich natürlich super, denn auch wenn Du Deinen treuen Fans skrupellos das Geld aus der Tasche ziehst, in die Hölle kommst Du zumindest für diese Aktion sicher nicht.

Auch wenn dafür betet:

Deine Titanic

 Ah, »Galileo«!

Über die Arbeit von Türsteher/innen berichtest Du: »Viele Frauen arbeiten sogar als Türsteherinnen«. Wir setzen noch einen drauf und behaupten: In dieser Branche sogar alle!

Schmeißen diese Erkenntnis einfach mal raus:

Deine Pointen-Bouncer von Titanic

 Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Ein Vorschlag, Clemens Tönnies …

Während Ihrer Zeit im Aufsichtsrat bei Schalke 04 sollen Sie in der Halbzeitpause einmal wutentbrannt in die Kabine gestürmt sein und als Kommentar zur miserablen Mannschaftsleistung ein Trikot zerrissen haben. Dabei hätten Sie das Trikot viel eindrücklicher schänden können, als es bloß zu zerfetzen, Tönnies!

Sie hätten es, wie Sie es aus Ihrem Job kennen, pökeln, durch den verschmutzten Fleischwolf drehen und schließlich von unterbezahlten Hilfskräften in minderwertige Kunstdärme pressen lassen können.

Aber hinterher ist man immer schlauer, gell?

Dreht Sie gern durch den Satirewolf: Titanic

Vom Fachmann für Kenner

 Vom Feeling her

Es hat keinen Sinn, vor seinen Gefühlen wegzulaufen. Man muss sich schon auch mal hinter einem Baum verstecken und warten, dass die das nicht merken und an einem vorbeiziehen, sonst bringt das ja alles nichts.

Loreen Bauer

 Citation needed

Neulich musste ich im Traum etwas bei Wikipedia nachschlagen. So ähnlich, wie unter »Trivia« oft Pub-Quiz-Wissen gesammelt wird, gab es da auf jeder Seite einen Abschnitt namens »Calia«, voll mit albernen und offensichtlich ausgedachten Zusatzinformationen. Dank Traum-Latinum wusste ich sofort: Na klar, »Calia« kommt von »Kohl«, das sind alles Verkohl-Facts! Ich wunderte mich noch, wo so ein Quatsch nun wieder herkommt, wusste beim Aufwachen aber gleich, unter welcher Kategorie ich das alles ins Traumtagebuch schreiben konnte.

Alexander Grupe

 Back to Metal

Wer billig kauft, kauft dreimal: Gerade ist mir beim zweiten Sparschäler innerhalb von 14 Tagen die bewegliche Klinge aus ihrer Plastikaufhängung gebrochen. Wer Sparschäler aus Kunststoff kauft, spart also am falschen Ende, nämlich am oberen!

Mark-Stefan Tietze

 Finanz-Blues

Wenn ich bei meiner langjährigen Hausbank anrufe, meldet sich immer und ausnahmslos eine Raiffeisenstimme.

Theobald Fuchs

 Tödliche Pilzgerichte (1/1)

Gefühlte Champignons.

Lukas Haberland

Vermischtes

Erweitern

Das schreiben die anderen

Titanic unterwegs
27.04.2024 Schwerin, Zenit Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
28.04.2024 Lübeck, Kolosseum Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
29.04.2024 Berlin, Berliner Ensemble Martin Sonneborn mit Sibylle Berg
30.04.2024 Hamburg, Kampnagel Martin Sonneborn mit Sibylle Berg