Inhalt der Printausgabe
Juli 2003
Briefe an die Leser (Seite 1 von 11) |
Mensch, Pfitze! Sie sind ja nun tot, und Ihr letztes Interview, das Bild schon im April mit Ihnen führte, scheint sogar dem Springer-Boulevard zu sinnfern gewesen zu sein, denn erst jetzt, nach Ihrem Hinschied, hat man sich's als "letztes Interview" zu verklappen getraut: "Diese Todessehnsüchtigen wie Steve McQueen kann ich nicht leiden. Sie sind alle entweder früh abgekratzt oder schwul geworden. … Ich habe zwei Bibeln, aber wenn ich da reingucke, kann ich den ganzen Scheißdreck da drinnen nicht verknusen. ›Sagt Kain zu Abel…‹ - so ein Schwachsinn! Das haben doch alles alte, impotente Säcke geschrieben. Frauen haben darin überhaupt keine Rechte, und die Menschen prügeln sich doch heute nur wegen der Religionen. … Ich bin immer noch vielseitig. Ich kann vom Proleten bis zum Schwulen alles durchspielen. Aber am liebsten wäre ich unsichtbar und würde mit einem großen Knüppel durch die Welt reisen. Zuerst würde ich Hussein versohlen, daß er nicht mehr sitzen kann, und ihm vielleicht noch eins auf die Birne geben, damit er erst einmal vier Monate ins Koma fällt. … Eine Tochter habe ich mir immer gewünscht, deswegen habe ich bei Fernsehspielen und -serien immer versucht, eine Tochter zu haben. Das war für mich ein Stück Tochterbefriedigung. Die habe ich dann in Gedanken geknuddelt. Und manchmal auch nicht nur in Gedanken" - daß, Pfitze, das letzte Hemd keine Taschen hat, wußten wir. Aber Labertaschen offenbar die Menge. Machen S'et jut. Titanic
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