Inhalt der Printausgabe
August 2003
Humorkritik
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Hitzkopf Hitzfeld |
Wenn man Ottmar Hitzfeld bei Bayern München am Spielfeldrand stehen sieht, hat man den Eindruck, alles Übel dieser Welt laste auf seinen Schultern. Wenn man sonst nichts Besseres zu tun hat, fragt man sich: Wie locker und fröhlich mag wohl der junge Hitzfeld gewesen sein? Was haben die Härten des Profi-Fußballs aus diesem Mann gemacht? In der Hitzfeld-Biographie von Josef Hochstrasser (Argon) steht ein Tagebucheintrag, der zeigt, wie locker und fröhlich der dreizehnjährige Hitzfeld war. So schrieb er am 20. Oktober 1962: "Nach langer Pause meinerseits (Blinddarmoperation 14.8.62) durfte ich wieder spielen. In der ersten Halbzeit fehlte mir die Kondition als Halbstürmer. Erst in der zweiten Halbzeit, da ich Mittelstürmer spielte, ging es bei mir wieder aufwärts. Nach langem Hin und Her schossen wir das 1:0. Wenige Minuten darauf schoß ich durch einen Alleingang das 2:0 sicher in die Maschen. … Fünf Minuten vor Schluß setzte ich durch ein bißchen Glück den nun 3:0 Erfolg sicher." Zwar fehlt noch das später so typische "Changse" und "Proffi", aber sonst beherrscht der Teenager schon perfekt die Sprache, die den späteren Erfolgstrainer auszeichnet. Wenn Leute sich derartig zäh der "schönsten Nebensache der Welt" (Faßbender et. al.) widmen, dann möchte man gar nicht wissen, was vor sich geht, wenn sie sich mit brasilianischen Wäscherinnen der dann wohl zweitschönsten widmen. Das steht aber zum Glück auch gar nicht drin. |
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