Inhalt der Printausgabe
April 2003
Vom Fachmann für Kenner (Seite 4 von 16) |
Golfen An einem bilderbuchhaft schönen Sommersonntagnachmittag folgten ein guter Freund und ich der Einladung des örtlichen Golfclubs zu einem "Tag der offenen Tür". Mit diesem sollte offensichtlich das elitäre Image des Golfsports zwecks Mitgliederwerbung aufgeweicht werden. Wir zwei strammen Bauernburschen, die wir eigentlich eher der fußballbegeisterten Mittelschicht zuzurechnen waren, kamen der Faszination des Golfens tatsächlich schon an der ersten Station des Crash-Kurses, der "Driving Range", auf die Spur: Fröhlich droschen wir die Bälle ins weite Gelände. An der nächsten Station namens "Putting Green" fiel mein ungläubiger Blick auf die vielen blitzenden, auf dem Rasen verstreuten Zehnpfennigstücke, die, wie ich dachte, ein wohlhabendes Vereinsmitglied mit löchriger Hosentasche verloren haben mußte. Verstohlen begann ich, die Münzen einzusammeln, und hatte binnen Minuten bereits ca. DM 1,50 beisammen. Ich schickte mich gerade an, den gepflegten Rasen auch noch von den letzten dieser spielbehindernden Gegenstände zu befreien, als die uns zugewiesene Golf-Instruktorin fragte, wo denn wohl ihre ganzen "Pitch-Marks" verblieben sein könnten. Bemüht, das Klimpern in meiner Tasche zu verbergen, half ich bei der erfolglosen Suche nach den "Pitch-Marks" und war am Ende meines ersten Golftages in der Meinung bestätigt, daß neben Schläger, Ball und Platz auch das Geld ein elementarer Bestandteil des Golfsports ist und bleibt. Carsten Pieper
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