Inhalt der Printausgabe
Juli 2002
www.das-Internet-bringt-doch-was.de
(Seite 3 von 4)
Dafür hat man die Qual der Wahl zwischen Angeboten wie "Unglaublich große Pussys für besondere Geschmäkker", "Die schwärzesten Perlen gibt es nur hier" oder "Bondage oder Lack, Fisting oder Leder: Hier gibt's die außergewöhnlichsten Praktiken". Und die Reaktion der virtuellen Besucher fällt dem Pussybild-Genre entsprechend aus: "Das sind voll die krassen, herzzerreißenden Bilder. Vooooll nüdelich... Aber eins fehlt dieser Seite zur absoluten Perfektion, und ich weiß auch was! Meine Bowlingkugel ;)", schreibt vieldeutig im Gästebuch ein gewisser "Ich, Deutschland, Bin Pussy-Fetischist". Ja wer sagt's denn, dem "Ich, Deutschland" immerhin hat das Internet also was gebracht. Und auch andere Tierfreunde werden von den "nüdelichen" Katzenfotos, die auf pussybilder.de zu sehen sind, bestimmt begeistert sein. Das Bohlensche Paradigma wird indes nicht nur von den deutschen Katzenliebhabern widerlegt. Auch Menschen, die ständig Bier trinken und ihre Hunde resp. Frauen quälen, verhilft das Netz aller Netze tagtäglich zu tiefen Einsichten - dank beispielsweise der Heimatseite des Redlichkeitsphilosophen Johannes Kaplan. Unter kaplan.rult.de erläutert er den jungen Menschen, wie man korrekt Briefe schreibt (mit dem Füller!). Er gibt Benimm- und Anstandstips (Duschen nur mit Gummihandschuhen!) und fordert uns alle schließlich zur Einkehr auf: "Werden Sie ein so guter Mensch wie ich! Sicherlich haben Sie auch etwas dagegen, daß unsere Gesellschaft immer mehr verlumpt. Dem muß Einhalt geboten werden! Erfahren Sie, wie einfach es ist, ein redlicher Bürger zu werden! Auch soll meine Seite darauf hinweisen, daß viele Menschen, so wie ich, fälschlicherweise entmündigt wurden und werden." |
1 | 2 | 3 | 4 |