Inhalt der Printausgabe
Juli 2002
"Asoziale Rattenfänger!" Wie TITANIC und FDP einmal gemeinsam in Thüringen einen antisemitischen Spaßwahlkampf führten (Seite 1 von 14) |
Sonntag, 22. September 2002, Punkt 18.00 Uhr Ein aschfahler Ulrich Deppendorf verliest die Prognose für den Ausgang der Wahl zum 15. Deutschen Bundestag: "SPD: 9,4%, CDU/CSU: 28,7%, Bündnis 90/Die Grünen: - 0,9%, PDS: 5,3%, FDP: 57,5%. Meine Damen und Herren, das ist sicher eine kleine Überraschung…" |
Die FDP-Ortsgruppe Bockenheim auf Achse: Glockenhell, Werner, Rürup, Nagel (hinten), Gärtner (oben), Guidomobil (mitte), Tietze und Sonneborn (vorne) |
Eine Überraschung? Eigentlich nicht. Denn daß Rot-Grün abgewirtschaftet hat wie nichts Gutes und Deutschland den Wechsel will, war doch wohl von Anfang an klaromat. Da ist die Freude jetzt natürlich groß, daß mit Guido Westerwelle ein so charismatischer wie kompetenter Politfachmann die Geschicke der Republik bestimmen wird. |
Bislang hat sich Thüringens FDP selbst zum Gespött gemacht. Sie war nie auf Hilfe von außen angewiesen. Vor der Landtagswahl 1999 forderte Parteichef Arens seine Anhänger auf, für die CDU zu stimmen, um Rot-Rot zu verhindern. Die Liberalen taten, wie ihnen befohlen. Ergebnis: 1,1 Prozent für die FDP, absolute Mehrheit für Bernhard Vogel. Der lacht heute noch.
Frankfurter Rundschau, 11.6.02
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Jubelnd fällt sich im Thomas-Dehler-Haus in Berlin-Mitte die liberale Prominenz in die Arme, wohl wissend, daß dieser historische Erfolg niemals möglich gewesen wäre ohne die vertrauensvolle Zusammenarbeit dreier Größen, wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können: der kantige Parteichef Guido Westerwelle, aufrichtig und prinzipienfest, der geschmeidige Vize Jürgen W. Möllemann, der das "Projekt 18" einst erfunden hat - und natürlich die PR-Agentur TITANIC, deren bedingungslose Unterstützung der neuen, lustigen Rechtspartei für alle Volksdeutschen den Erfolg erst möglich gemacht hat. |
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