Inhalt der Printausgabe
Januar 2002
Der Koran Der Mercedes unter den Benimmbüchern (Seite 6 von 11) |
Mohammeds Antwort ist so simpel wie epochal. Er führt das Pseudonym in die Benimmgeschichte ein und firmiert von nun an unter "Allah", den er zu einem wahren Mister Alleskönner stilisiert. Mit durchschlagendem Erfolg: Die Hure und den Hurer, geißelt jeden von beiden mit hundert Hieben oder steinigt sie; und nicht soll euch Mitleid erfassen zuwider dem Urteil Allahs, so ihr an Allah glaubt. "Um Himmels willen, wer ist das nun wieder?!" Allah wirft Schrecken in die Herzen der Ungläubigen. So haut auf ihre Hälse und haut ihnen jeden Finger ab. Sie werden im Feuer der Hölle geglüht und damit gebrandmarkt ihre Stirnen, ihre Seiten und ihre Rücken: dies, was wir für euch aufgespeichert; nun kostet, was ihr aufgespeichert! "Ogottogott, das also haben wir aufgespeichert?!" Allah wird die Sünder in Fesseln zusammenkloppeln, in Kleidern von Pech, und das Feuer wird über ihre Angesichter schlagen! "Na, das kann ja >heiter< werden!" Allah ist's, der euch erschuf aus Ton. Und er ist Allah in den Himmeln und auf Erden. Er kennt euer Geheimnis und Öffentliches und weiß, was er verdient!: "Ja scheißrein, ER kennt unsere Kontoauszüge!" Kein Zweifel: "Allah" hat es geschafft. Bereits im März 620 reist er als Stargast zu den Mekkaer Literaturtagen, wo er sich vom traditionell hippen Gewürge der Mitbewerber so betörend abhebt, daß sogar Bonifacius V., unumstrittener Literaturpapst seiner Zeit, ihn im Petersdom empfängt, wo ihn der Benimmtycoon gleich prima niedersäbelt. Ungläubige Kritiker hingegen bestehen darauf, daß Allah schon im zweiten Tourneejahr den Faden verlor und definitiv durchtickte. |
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