Inhalt der Printausgabe
Januar 2002
Das singende, klingende Nichts Vierzehn Variationen über Durs Grünbein von Gerhard Henschel (Seite 9 von 15) |
8 Dabei ist Grünbein freilich auch ein großer Reisender. Das Goethe-Institut war so freundlich, ihm diverse Freiflüge zu spendieren. Gleichwohl hat er als Citoyen du globe, der in Berlin, Athen und Los Angeles so heimisch ist wie in Budapest, Rauris und Cáracas, nichts eingebüßt von seiner urwüchsigen Originalität, der die deutsche Literatur so viel verdankt. New York, schreibt Grünbein, sei eine "Steinwüste", ja: ein "Termitenhaufen", mehr noch: "ein Riesengebirge aus Häusern", jawohl, und er selbst sei "ein Reisender auf Safari in diesen Steingehegen". Nie zuvor ist New York radikaler gesehen und beschrieben worden. Denn siehe: "Das Wort niemals und unter keinen Umständen aus seiner Grundspannung, seiner existentiellen und intelligiblen Bipolarität zu entlassen scheint mir das wichtigste am dichterischen Prozeß" (Durs Grünbein). |
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