Inhalt der Printausgabe
August 2002
Briefe an die Leser (Seite 1 von 10) |
Hauke Brost! Als "Teuro-Sheriff" erwarben Sie sich zuletzt Ihre Sporen und durften, am Tag, als Ihre Zeitung mit der Schlagzeile "Kinder fielen tot vom Himmel" aufmachte, den dazugehörigen Bild-Kommentar schreiben. Morgens im Halbschlaf, so berichten Sie dort, hätten Sie im Radio vom Zusammenstoß zweier Flugzeuge gehört: "Erste Reaktion: Wieder so eine Katastrophe irgendwo am anderen Ende der Welt. Wo wird es diesmal passiert sein? In Indien? In China?" Was für ein Schock jedoch, als Sie vom Unglücksort - Überlingen, Bodensee - erfahren: "Plötzlich ist das Grauen so nah. Es ist Teil unsere Welt, es betrifft uns direkt." Ergriffen resümieren Sie deshalb: "Glück und Katastrophe, Freudentränen und unendliches Leid sind manchmal nur einen Wimpernschlag voneinander entfernt. Das muß uns bescheiden machen - und dankbar für jeden schönen Tag." So bescheiden das auch gedacht ist, Hauke Brost - immerhin ist es schön zu wissen, daß ein Flugzeugunglück mit 70 Toten irgendwo in Indien oder China für Sie Glück, Freudentränen und einen schönen Tag bedeutet hätte; und dankbar, wenn Ihnen dafür jemand ein paar tüchtige Wimpernschläge auf den Kopf verpaßte, wäre: Titanic
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