Inhalt der Printausgabe
August 2002
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Vom Fachmann für Kenner (Seite 9 von 16) |
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Praktikum Nicht daß es mich je wirklich in die Welt der Arbeit gezogen hätte, aber als Publizistikstudent mußte ich mal ein Praktikum machen. Da es mich zu einem dieser nordrhein-westfälischen Lokalradios verschlagen hatte, bekam ich aus lauter Scham und Überdruß schon nach wenigen Tagen große Lust, etwas zu klauen. Also nahm ich an einem Samstag - irgendwelche regionalen Kabarettgrößen waren gerade interviewt worden, und ich hatte den Auftrag, sie sich ins Gästebuch eintragen zu lassen - kurzerhand den für solche Zwecke angeschafften Pelikan-Füllfederhalter mit. Zu Hause konnte ich mich aber gar nicht an dem vergoldeten Schreibgerät freuen, weil mir plötzlich siedenheiß einfiel, daß ich den Füller ja persönlich vom Chefredakteur anvertraut bekommen hatte, ihn auch für jedermann sichtbar als letzter in Händen gehalten hatte und nun ohne Zweifel die allerverdächtigste Person war. Nach einer grauenhaften Nacht voller Träume, in denen sich Handschellen um meine Gelenke und Zellentüren hinter mir schlossen, fuhr ich am eigentlich freien Sonntagmorgen zum Sender, gab den Füller ("sorry… versehentlich eingesteckt") zurück und stellte mich zwei Wochen später bei der Inbesitznahme des "London Calling"-Albums, das lange genug ungespielt in den Archivregalen des Senders herumgestanden hatte, etwas umsichtiger an. Mark-Stefan Tietze
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Waidmannsheil, »Spiegel«!
