Inhalt der Printausgabe
April 2002
Briefe an die Leser (Seite 2 von 12) |
Henryk M. Broder! In einem Interview mit der Welt haben Sie uns eine würzige Geschichtslektion mit folgendem Wortlaut erteilt: "Die europäischen Völker haben sich entweder von den Nazis zuficken lassen, oder sie haben kräftig mitgefickt. Dazwischen war wenig." Wenn man schon früher so offen mit uns gesprochen hätte, wären wir sicherlich immer sehr gerne in die Schule gegangen, um für das Leben zu lernen, nicht nur in Geschichte ("Und dann hat der Dings, der Bismarck, sein Ding rausgeholt und die Franzosen zugefickt"), sondern auch in Deutsch ("Kräftig mitgefickt haben in Weimar neben Goethe und Schiller auch die Ficker Wieland, Herder und Jean Paul"), in Musik ("So'n Orchester müssen Sie sich vorstellen wie ein großes Wehrmachtsbordell, in dem als erste die Violinisten ficken, dann die Bratscher, dann die Cellisten und so weiter, und der Dirigent ist der, der alle miteinander zufickt. Dazwischen ist wenig"), in Englisch ("Please open your books at page twenty, there you will find a poem from Shakespeare, that dirty old motherfuckin' sonofabitch") oder Mathe ("Kommt ein gleichschenkeliges Dreieck zum Arzt. Sagt der Arzt: ›Machen Sie mal Ihre Hypotenuse frei!‹ Sagt das Dreieck: …") - ach nein, das hätte wohl selbst uns bald gereicht, Herr Broder. Und wir sind wahrlich hart im Nehmen. Immer die Ihre: Titanic
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