Inhalt der Printausgabe
September 2001
Drei in der Tube oder: Ménarsch à trois! Eine symbiotisch-bioGraphische Gratulationscour. (Seite 5 von 8) |
Und Remling/Petry? Wixt nicht nur fröhlich vor sich hin, sondern läßt sich auch einen schon für damalige Verhältnisse katastrophal evidenten Schnäuzer wachsen; zieht aber trotzdem mit einer Supercombo namens Top-Singers durch die Welt und lernt folgerichtig im Tengelmann Köln-Porz an der Fußkäsetheke seine spätere Frau Rosi kennen, die mit ihm sofort durch dick und doof geht: "Die letzte Nacht hat alles verdreht / du hast mich einfach flachgelegt / ich mach für dich den Hampelmann / du wirfst mich aus der Bahn." Zukünftig fährt der gutgewachsene Eaglesfan dann lieber nur noch mit Fahrschein; diesmal sehr im Unterschied zu J. Ditfurth, die erst im August 1993 in eine Rangelei "mit Kontrolleuren und Sicherheitskräften" (Munzinger) der Magdeburger Verkehrsbetriebe gerät und aber 1999 letztinstanzlich und mit Pauken und Raketen vom Vorwurf der Körperverletzung und Beleidigung freigesprochen wird. So soll es sein. Während Paul schon aus Prinzip weder in seinem Geburtsort Kolbermoor noch im heimatlichen 85649 Brunnthal Straßenbahn fährt und auch nie gefahren ist. Oder gar U-Bahn. "Das wäre eine Situation, die menschlich einfach gar nicht durchführbar ist", so die eisklare Analyse schon des versierten Freizeitmaoisten und Abonnenten von Frankfurter, Apotheken- und Peking-Rundschau gleichzeitig, der im 72er Jahr seinen ersten internationalen Großsprung nach vorne tut - und denkbar weich landet: Die Europameisterschaft wird mit links gewonnen, das Erbe versoffen, Strauß auch weiterhin nicht gewählt; höchstens heimlich. Und nicht nur beim "Kolbermoorer" (Rummenigge) geht's jetzt Schlag auf Schlag und steil bergan: Weltmeister '74, Wechsel zu Real Madrid, dann sogar Eintracht Braunschweig - auch W. Remling, der jetzt final und warum auch immer Petry heißt, macht den Sack zu bzw. auf und landet 1976 mit "Sommer in der Stadt" ("Sommer in der Stadt / ich hab es so satt / gibt's nicht irgendwo in dem riesen Häusermeer / das Mädchen, dessen Freund ich gerne wär") seinen ersten Smash-Hit, den Breitner und Ditfurth evtl. sogar im Autoradio einmal hören, wo nicht volens volens wegdrehen. "Das Niveau sank", wird die überzeugte Fundamentalreala Difurth später in einem ganz anderen (Horkheimer!) Zusammenhang schreiben - und natürlich wie immer recht behalten: "Jetzt geht es rund / du liebst mich kurz und klein / seit heute früh kann ich nicht mehr lügen / ich denk ›na und‹ / ich bleib bei dir am Ball." |
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