Inhalt der Printausgabe
November 2001
Wir sind ein New Yorker oder: Solidarität lebt vom MItmachen (Seite 7 von 7) |
Wie auch die militärische Option nur wenige Befürworter hat: Vergeltungsbombardierungen auf Kabul oder den Islam werden von 92 Prozent mißbilligt. Die Gefährdung "unschuldiger Menschenleben" dient hier als verquaste Ausrede für Feigheit und Ohnemichel-Syndrom. Zwar sprechen sich nur 36 Prozent generell gegen Krieg aus, aber die 20 Prozent, die ihn befürworten, knüpfen die unsinnige Bedingung daran, "daß alle mitmachen", wollen offenbar einen Weltkrieg! Wenn es jedoch nach der großen Mehrheit der Befragten ginge, würde wohl auch "Oswald bin Laden" ungeschoren davonkommen, höchstens noch "vor ein internationales Gericht" gestellt. Nur eine Oma hat Charakter genug, die Bestie "in eine Tonne mit Nägeln stecken" und dann "durch Frankfurt rollen" zu wollen.
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Wo so wenig Entschlossenheit herrscht, steht es auch um die Wachsamkeit schlecht. Nicht nur, daß gut drei Viertel der Befragten bestreiten, "in letzter Zeit etwas Auffälliges beobachtet (im Haus, im Taxi, bei ausländischen Mitbürgern)" zu haben - der Rest pöbelt: "Was soll diese Frage?" Noch skandalöser: Mohammed Atta wird, obwohl täglich in allen Medien, beim Bildertest kaum öfter verdächtig gefunden als Anna Poth und Cem Özdemir! Entsprechend behaupten 99,8 Prozent, keine "Schläfer" zu kennen; die anderen 0,2 % verweigern die Antwort. Es handelt sich übrigens um die beiden dunkelhäutigen Personen, die sich zum Zeitpunkt des Anschlags in "Edison, New Jersey" (nahe New York) bzw. "bei Freunden in Hamburg" aufhielten. Ihre Bögen sind inzwischen den Sicherheitsbehörden zugegangen. Mark-Stefan Tietze
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