Inhalt der Printausgabe
November 2001
Briefe an die Leser (Seite 6 von 9) |
Holla, Manfred Deix! Kurze Frage: Wenn man unsern Herrn Poth telefonisch zu einer "Museumseröffnung" ins österreichische Krems einlädt und ihn bittet, zwecks Museumsbestückung eine kleine Auswahl der eigenen Werke einzusenden, alles, was Rang und Namen habe, sei ja durchaus ebenfalls vertreten; wenn Herr Poth dann 700 Kilometer und acht Stunden anreist und, im angekündigten Museum angelangt, sieht, daß seine Werke nebst denen weiterer hochberühmter Kollegen in einer Art Besenkammer, nur durch einen Nebeneingang zu erreichen und ohne jedes Tageslicht, ausgestellt sind: ohne Rahmen, ohne Legende und dicht an dicht in der Art einer Patchworktapete an die Wand gekleistert, während sich die restlichen 98 Prozent des Hauses in aller Pracht und Ausleuchtung Ihnen, Deix, widmen; wenn der Herr Poth dann trotzdem noch der Essenseinladung folgt und, von Ihnen in aller Fahrigkeit begrüßt, aber nur wie bestellt und nicht abgeholt am Katzentisch landet, während Sie, Deix, mit Politikerprominenz im Rampenlicht tafelten; Herr Poth dann noch einen Blick in den Katalog wirft, der Ihre, Deixens, Werke in aller Opulenz und Farbe vors Auge führt, jene der anderen Kollegen aber nur auf ein paar Seiten und selbstredend in Schwarz-weiß; und wenn Herr Poth dann schließlich flüchtet und draußen das Banner liest: "Die Welt des Manfred Deix" - das alles mal in Betracht gezogen: Macht man, Deix, das? Bzw. wie ist denn der Bewohner Ihrer Welt so: unhöflich, unverschämt oder nur autistisch? Gehn S'. Titanic
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