Inhalt der Printausgabe
März 2001
Briefe an die Leser (Seite 6 von 7) |
Und das, Nina Ruge, hat uns neulich ja dann doch gefreut, als wir aus dem Stern erfahren durften, Ihr "Lieblingsbild" sei "Das Ei" von Joan Miró, auch wenn es sich dabei strenggenommen um kein Bild, sondern um eine Skulptur handelt. Egal: "Ich konnte einfach nicht vorbeigehen, damals in der Fondation Maeght an der Côte d'Azur. Ich weiß nicht, wie oft ich drumherumgeschlichen bin und die Welt drumherum vergaß. Magisch ausbalanciert, Harmonie zwischen Urmythos und Moderne. Egal, ich hatte plötzlich Hermann Hesse im Kopf - ein bißchen kitschig, ein bißchen pathetisch, und wie das oft ist mit Kitsch und Pathos - ein bißchen wahr: Der Vogel kämpft sich aus dem Ei. Das Ei ist die Welt. Wer geboren werden will, muß eine Welt zerstören. Dieses Welt-Ei hätte ich gerne in meinem Nest." Chapeau! So viel magisch-modernen, wo nicht gar urmythisch ausbalancierten Kunstverstand hätten wir Ihnen ja gar nicht zugetraut, kennen wir Sie doch eher als Lifestyle-Expertin auf den Gebieten Ei-Liner, Ei-Society, Eisprung und Eiapopeia; daß aber aus Eiern halt doch immer wieder Nebelkrähen wie Sie schlüpfen und zur Zerstörung der Welt qua kitschpathetischem Dumpfgerede wie bloßer Existenz nicht unwesentlich beitragen, läßt uns dann aber doch wie gewohnt zur Pfanne greifen: Cholesterin hin, Miró her. Nach Diktat zum Frühstück: Titanic
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