Inhalt der Printausgabe
März 2001
Vom Fachmann für Kenner (Seite 13 von 14) |
Dr. Christoph Fischer Boris Beckers Samenraub vermag vielleicht den einen oder anderen nachhaltig zu irritieren, mich beruhigt er außerordentlich: und zwar wegen der offenbaren Involviertheit des vom Spiegel prompt zum "Cheftheoretiker" dieser Angelegenheit ausgerufenen Bild-"Medizinredakteurs Dr. Christoph Fischer". Den habe ich nämlich noch ganz anders in Erinnerung, nämlich als diensthabenden Assistenzarzt auf der Entbindungsstation des Krankenhauses Hamburg-Barmbek im Herbst 1990, wo er anläßlich der bevorstehenden Geburt unserer ersten Tochter meine Frau eine geschlagene Dreiviertelstunde lang in hibbeligster Überdrehtheit in die Mangel nahm, um sie von der Unausweichlichkeit eines von ihm schleunigst in Angriff zu nehmenden Kaiserschnitts zu überzeugen. (Mit Hilfe einer routinierten Hebamme kam das Kind einen Tag später völlig regulär zur Welt.) Wen wir da vor uns gehabt hatten, zeigte sich schon einen Monat später. Da prangte auf dem Dezemberheft der Bunten neben dem Haupttitel ("Warum finden so viele schöne Frauen keinen ehrlichen Partner?") eine Spalte breit das Nebenthema: "Sind die Gehälter ungerecht?" Und dazu unter Fotos von Boris Becker und Kanzler Kohl - Assistenzarzt Dr. Christoph Fischer, der im Heft seine 61200 DM/Jahr monierte: "Steht in keiner Relation zur Verantwortung. Ein Kunstfehler, und man ist dran." Das wird sich wohl inzwischen geändert haben. Nun jedenfalls erläutert er für erheblich mehr die weibliche Erregungskurve, betreut Rubriken wie "Gesund + fit", kommentiert BSE und ersinnt Samenraub-Szenarios. Aber praktiziert nicht mehr, Dank ans Haus Springer, er praktiziert nicht mehr. Christian Meurer
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